Mittwoch, 10. Oktober 2018

Oskar Schindler, ein stiller und unbesungener Held, der zusammen mit seiner Frau Emilie das Leben von 1200Juden vor dem sicheren Tod in den Gaskammer rettete. Recordando a Oskar Schindler quien salvara la vida de 1200 judíos de las cámaras de gas nazis.

Wer erinnert sich heute noch an Oskar und Emilie Schindler? Wer denkt heute gerne an die Vergangenheit, an die Geschichte, an stille und unbesungene Helden, die sich in trostlosen, dunklen Zeiten mutig und zivilcouragiert einsetzten um andere zu retten? Ist es Undankbarkeit oder einfach Belanglosigkeit, Egoismus was uns Menschen heute treibt, so zu handeln? Gute Frage! Aber diese Frage stelle ich mir immer wieder. Tag für Tag! Vor allem, wenn ich mich umsehe, wie die Welt sich gewandelt hat.

Ich  bin nicht eine, die gern sagt: Früher war alles viel besser. Nein, ganz im Gegenteil. Immer hat die Menschheit Auf und Abs gehabt. Überall Kriege, Vernichtung, sei es in vorigen Jahrhunderten, aber auch in modernen Zeiten. Aber irgendwie  , was heute geschieht, geht manchmal schon zu weit. Die meisten Menschen leben in den Tag hinein, ohne sich viel um die Vergangenheit oder Zukunft zu kümmern und eben, das Leben ist ALLES. . . und wenn man nicht weiß, woher man kommt, weiß man auch nicht wohin man geht und wenn man auch keine Vorbilder hat, was dann???

Mit diesen Gedanken beschäftigte ich mich sehr auch gestern, als ich einen Vortrag an einer Realschule hielt. Gestern war auch ein besonderer Tag, denn genau vor 44 Jahren ist Oskar Schindler mit kaum 66 Jahren in Hildesheim gestorben. Über sein Leben in den letzten Jahren in Deutschland wusste Emilie nicht viel zu berichten. Nur dass er  noch einige Monate vor seinem Tod schrieb ihr einen Brief und versprach ihr nach Argentinien zurückzukehren. Daher als er am 9.10.1974  starb und die letzte Geliebte von Oskar, Annemarie Staher zusammen mit ihrem Gatten Dr. Staher   Emilie nicht von Oskars Tod informierten, verstand sie nichts . Die Witwe erfuhr es zufällig in einer argentinischen Zeitung. Dubiöse Geschichten hätte mein alter Verleger Dr. Herbert Fleissner gesagt und noch dazu. . . "Erika du "musst" noch drüber recherchieren!"

Und das habe ich weiterhin gemacht, und das mache ich heute noch. Als 1999 der berühmte Schindlers Koffer mit fast 10000 Dokumenten in einem Versteck der Wohnung der Familie Staher auftauchte, war wieder eine Pressesensation in der Welt. Emilie, als einzige Erbin von Oskar, wollte das Erbstück belegen, aber es wurde ihr verweigert. Einmal mit dem Argument, der Koffer gehöre ihr NICHT, einmal mit dem Argument Schindler schenkte Annemarie Staher den Koffer vor seinem Tod, einmal mit dem Argument Emilie und Oskar seien geschieden.  Weder noch!

Der Koffer, nachdem die Stuttgarter Zeitung 13  Folgen der Geschichte herausbrachte, wurde von den Stahers nach Yad Vashem als "Geschenk" geschickt. Es gibt keine Unterlagen, es gibt kein Testament von Oskar. Er hat kein Testament erlassen. Und ein Brief von Annemarie an einen Überlebenden beweist, dass sie den Koffer nach Oskars Tod aus seiner Wohnung in Frankfurt am Main heimlich heraus geholt hatte. . .

Kein Museum hat die vielen Auszeichnungen von Oskar, Yad Vashem stellt die Dokumentation aus dem Koffer nicht aus. Nirgendwo steht, dass Oskar sich  gewünscht hatte in Jerusalem bestattet zu werden. Ja, ja viele Fragen und keine richtige oder vernünftige Antwort. Ich recherchiere weiter, weiter und habe auch Yad Vashem  verklagt. Vielleicht, der liebe Oskar und die liebe Emilie, von da, wo sie sind, werden für Gerechtigkeit sorgen. . .