Freitag, 29. März 2013

Frohe Ostertage an alle Besucher meines Blogs. Good wishes for a happy Passover. Feliz Pessach y Pascuas!


Mit Besuch aus Deutschland und vielen Aktivitäten verbringen wir   die Ostertage in diesem Jahr. Es ist  diesmal ganz anderes. Eine Freundin hat ihren 16.jährigen Sohn  nach Buenos Aires  geschickt, um die Osterferien bei uns  zu verbringen. Von meiner  Arbeit habe ich mich  ein paar Tage frei genommen, denn  Leo, so heißt er, soll auch  viel von der Stadt sehen und auch erleben.
Die erste Besichtigung der Stadt mit dem Maiplatz, Cabildo,  Maipiramide, Obelisk, Café Tortoni, usw. hat ihn  ein bisschen angespannt. So wie er selbst sagt, die vielen Menschen auf der Straße überwältigen und überfordern ihn. Buenos Aires ist im Vergleich zu deutschen Städten nicht nur viel größer, sondern auch viel lauter. Ich verstehe Leo sehr gut, denn es sind  einfach viele neue Eindrücke und Erlebnisse.
In unserem Programm steht auch Sport im Klub im Freien, da wir derzeit auch herrliches Wetter haben. Jeden Tag Sonnenschein aus einem seidenblauen Himmel mit einer Tagestemperatur von ca. 26 Grad° Celsius!
Die letzten Tage haben wir auch unseren Enkel Facundo im Programm eingeschlossen und wir haben alle die gemeinsamen Stunden genossen!
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die  eine kurze Pause mit ihren Recherchen und neuem Buch eingelegt hat. . .
 
 
Josecito in El Palacio de la Papa Soufle
 
 
Facundo Patricio Rosenberg und Leo Gref im Sportladen
 
 
 
 

Donnerstag, 14. März 2013

Habemus Papam! Aus dem Munde einer Jüdin

 

Es klingt wahrscheinlich  unüblich, dass aus dem Munde einer Jüdin solche Bezeichnung kommt aber meine Freude war gestern wirklich sehr groß als ich erfuhr, Kardinal Bergoglio zum Heiligen Vater gewählt wurde.

Ich war bei einer Schülerin von mir, als die Nachricht um die ganze Welt ging. Menschen haben auf der Straße gefeiert, Fahrer gehupt. Es war ein eine große Freude an diesem bewölkten und schon herbstlichen 13.März in dem Land am Ende der Welt. Es war eine Freude mitten so vielen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Irrtümer der Regierung in den letzten Jahren. Am Abend versammelten sich viele Menschen auf dem Plaza de Mayo und gingen auf die Messe in der Catedral Metropolitana, wo ein Tag zuvor  eine Gruppe mit politischen Transparenten respektlos stürmten.

Die Katholiken und Nicht-Katholiken, die gestern rund herum um Plaza de Mayo standen, sangen, und zeigten ihre unglaubliche Freude, dass ein Argentinier zum Papst gewählt wurde, hatten  keine politischen Absichten. Sie vertraten keine Parteien, sie waren nur  in einem Punkt geeint: Der neue Papst, ein Argentinier, der Papst der Armen ist heute im Vatikan.

Ich erinnere mich, wie ich ihn oftmals in der U-Bahn Linie A getroffen hatte. Er saß einfach da, mischte sich mit den Leuten, hatte immer ein gutes Wort  und “Zeit” für alle im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Ich wurde ihn vorgestellt vor einigen Jahren als ein Ex-Schüler von mir, der damalige Rektor der Katholischen Universität zu Buenos Aires zum Erzbischof von Tucumán ernannt wurde. Es war eine wunderschöne, beeindruckende Messe in der Kathedrale von Buenos Aires und dann ein Empfang im City Hotel. Dort kam Pater Alfred Zecca und stellte mich den Kardinal Bergoglio mit den Worten vor: Hier ist meine Deutschlehrerin, bei ihr mache ich Texte von dem Heiligen Augustinus. Daraufhin erwiderte Bergoglio: Gerne würde ich auch bei ihr lernen. Frau Rosenberg wann hätten Sie Zeit? Daraus wurde nichts, denn er hatte keine Zeit, er war immer beschäftigt in seinem Amt. Er besuchte Elend Siedlungen, hielt Messen auf der Straße im roten Milieu für Prostituierten, für Drogenabhängiger, sprach mit ihnen, mit Häftlingen im Gefängnis. Er gab sich tatsächlich für die Armen. Er legte sich  vielmals mit der jetzigen Regierung an wegen Armut und Unterdrückung.

In der Presse zirkuliert auch  die Nachricht, er war in der Zeit der Militärdiktatur involviert, dasselbe wurde von Ratzinger in Bezug auf die Nazizeit behauptet. Es gibt immer einen Teil der Gesellschaft, die versucht ohne Grund alles und alle zu beschmutzen. Alles sei heute zu politisiert nach meinem Geschmack. Viele haben nicht  die Begabung und Fähigkeit die guten Seiten des Lebens oder die Talente und Tugend anderer herauszuheben, denn sie selbst ersticken in dem eigenen Schmutz  und Kot (bis zum Hals).

Ich als Jüdin freue ich mich sehr mit den Katholiken der Welt, dass Habemus Papam und dieser Papst aus Argentinien kommt. Es lebe wohl Franziskus I.

 

Aus dem Tagebuch einer Autorin

Sonntag, 10. März 2013

Montevideo und Kreisau

 

Es war ein wunderschönes Wochenende. Einerseits als Dolmetscherin einer Gruppe in der Hauptstadt des Nachbarlandes Uruguay, in Montevideo, andererseits erhielt ich einen sehr interessanten Bericht über das Projekt Kreisau im vorigen Jahr. Ich lese mit großer Genugtuung, wenn Fremde meine Arbeit hochschätzen.

Es ist sehr erfreulich, wenn man auch nach Jahren lang  sähen, fängt an zu ernten.

 

 

Erika Rosenberg zu Gast in Kreisau

Wie schon 2011 besuchten auch 2012 Erika Rosenberg und ihr Mann, Josef Rosenberg, uns in Kreisau. Tochter eines Deutschen jüdischer Religion, pendelt sie heute zwischen Argentinien und Europa, um Vorträge über Oskar und Emilie Schindler zu halten, die sie persönlich kennen lernte und deren Geschichte sie erforscht.

Ihr Engagement für die Würdigung Emilie Schindlers beflügelte sie in der Auseinandersetzung mit Steven Spielbergs berühmt gewordenen Film, den sie heftig kritisiert. Sie erzählte von einem unangenehmen Treffen in Braunau am Inn, wo sie am 29. September 2011 den Filmproduzenten Branko Lustig traf, der mit einem großen Team angereist war. Spielberg und sein Produzent Branko Lustig wussten von der Leistung Emilies, die Juden vor dem sicheren Tod gerettet hat. Die Filmszene war fertig gedreht, aber das Ganze schien unrentabel zu sein, so haben sie einfach beschlossen, die Szene aus dem Film herauszunehmen und Emilie als eine „gerettete Jüdin zusammen mit ihrem Ehegatten“ nach Jerusalem einzuladen.

Erika Rosenberg ist mehr als eine Zeitzeugin. Sie ist eine engagierte Frau, die jungen Menschen ein Vorbild ist, weil sie gegen das von Hollywood weich gezeichnete Bild den Blick auf die wahre Emilie Schindler zeichnet, die mehr war als die Ehefrau des erst spät berühmt gewordenen Oskar Schindler.

Sie hat einen tiefen Eindruck auf alle Kreisauer hinterlassen. Wir danken ihr und ihrem von ganzem Herzen und wünschen ihr alles Gute, Kraft und Gesundheit.

Für die Kreisauer, Oliver Gunkel-Pfitzner

Liebe Emilia und lieber Oscar Schindler,

Wir haben erfahren, was Sie im Zweiten Weltkrieg für Juden gemacht habt. Ihre Geschichte hat uns sehr beeindruckt. Wir wollen uns bei Ihnen für die Rettung der jüdischen Zwangsarbeiter bedanken.

„Wer nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“- so steht es im Talmud, in der bedeutendsten Schrift des Judentums. Dieses Zitat beschreibt euer Leben und eure Eigenschaften. Sie haben gezeigt, was Mut bedeutet. Wir wissen schon, wie viele Leuten Sie gerettet haben. Diese Zahl ist riesig. Wir können das uns nicht vorstellen, wie schwer und gefährlich das war. Sie haben nicht nur 1100 Leben gerettet, sondern auch die nächste Generation (die Familien der Geretteten). Das ist außergewöhnlich und einzigartig. In der heutigen Zeit würde es für die Meisten fast unmöglich. Man trifft heute keine Leute, die sich für andere interessieren, weil heutzutage nur Imponiergehabe und Geld wichtig sind. Jetzt wird es leichter sein, wenn man während des Krieges irgendwohin flüchtet statt in einer gefährlichen Situation irgendeinem Menschen hilft.

Wir möchten uns herzlich für Ihre Hilfe bedanken, weil wir überzeugt sind, dass dank Ihnen alle diese Leute, die Sie gerettet haben, heute viele interessante und erfolgreiche Kontakte aufnehmen. Es ist wichtig, dass man diese ganz schwere Geschichte kennt und den Anderen schickt, um Frieden und Humanität unter den Leuten zu erweitern. Mit freundlichen Grüßen, Andrea Zelinkova (CZ), Maja Dobosz (PL)

 

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die auch gerne am Wochenende arbeitet.

Dienstag, 5. März 2013

Newsletter von Aktion Zivilcourage mit Ankündigung meiner Vortragsreihe 2013

 

  • Argentinien aus

    Eine Gruppe junger Menschen verarbeitet mit Engagement, Mühe und viel Mut den Horror der Vergangenheit. Dahinter steckt viel Arbeit, Begeisterung und Überzeugung an eigene Idealen. Und das ist, was die Aktion Zivilcourage in Pirna macht.Prof. . Erika Rosenberg (, Historikerin, Argentinisches Auswärtige Amt, Buenos Aires)

WEB 2.0

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BIOGRAFIN VON EMILIE & OSKAR SCHINDLER AUF VORTRAGSREISE IN DEUTSCHLAND
erika24.08. bis 18.12.2013 / Deutschland / Europa Prof. Erika Rosenberg

Ein bitterkalter argentinischer Wintertag veränderte 1990 das Leben der Journalistin Erika Rosenberg: erstmals traf sie auf Emilie Schindler, die im Zweiten Weltkrieg und gemeinsam mit ihrem Mann, Oskar Schindler, 1200 Juden das Leben rettete. Aus einem Radiointerview entwickelte sich eine tiefe Freundschaft. Die Geschichte und ihr Wissen über "Schindlers-Liste" trägt Rosenberg bis heute in Vortragsreisen weiter. 

Vom 24. August bis zum 18. Dezember wird sich Prof. Erika Rosenberg wieder in Deutschland aufhalten und steht in dieser Zeit interessierten Schulen als Zeitzeugin der zweiten Generation zur Verfügung.

Ein Vortrag dauert zwei Unterrichtsstunden (90 Minuten). Schwerpunkt ist dabei nicht nur die Geschichte vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch die Diskussion über Werte wie Zivilcourage, Einsatz und Mut.

Prof. Erika Rosenberg, 1951 in Buenos Aires geboren, sie bildet zukünftige Diplomaten im argentinischen Auswärtigen Amt aus. Sie ist journalistisch tätig sowie Autorin und Herausgeberin und Übersetzerin mehrerer Bücher.

Bei Interesse oder Fragen nehmen Sie gern Kontakt per E-Mail auf: erosenberg@netizen.com.ar

erosenberg24@gmail.com

Weitere Informationen finden sich auch unter rosenbergerika.blogspot.com.