Freitag, 17. Dezember 2021

Zum 85.Geburtstag von Padre Jorge, Papst Franziskus alles erdenklich Gute! Natalicio del Santo Padre Francisco

 


Ich habe  die große Ehre Padre Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires 1997 kennen lernen zu dürfen. Unsere Wege kreuzten sich schicksalhaft in den darauf folgenden Jahren. So war es kein Zufall, als ich über seine sehr menschliche Tätigkeiten außer seinem Amt als Primas von Buenos Aires zu recherchieren anfing. Mich beeindruckte tief "seine Spaziergänge" durch die Slams von Buenos Aires, im Gefängnis, um mit den Gefangenen zu reden, um ihnen seine Hilfe, Unterstützung und nicht nur wörtlich anbot, sondern er stand immer mit Rat und Tat dabei, sei es mit Medikamenten, mit Empfehlungen jeder Art für ihre Familien, usw.  Und wenn es ging, sich sogar mit den Politikern anzustellen, und Ihnen Wahrheiten "vorzusingen" , handelte er mit dem Mut eines  tapferen, zivilcouragierten, für die Ärmsten der Ärmsten mit vehementen Leidenschaft.
Als er zum Papst gewählt wurde, war es mir beinahe ein "MUSS" über ihn eine Biographie zu schreiben und Er war damit einverstanden. Viele andere Autoren haben ihm  Zeilen und Zeilen gewidmet, aber "unser gemeinsames Buch" betrifft ein Unikat, denn ich bin Jüdin, Frau und komme aus Buenos Aires. Einerseits haben wir vieles Gemeinsames, denn wir kennen die argentinische Gesellschaft, ihre Schwächen, Tugenden, gute und nicht so gute Seiten, sowie die Brücke, die uns Juden und Christen verbindet und die er zur Geltung brachte und auch verteidigte, genauso wie mit anderen Religionen.
Heute in der Stadt der "Guten Winde", Seine Stadt, Buenos Aires wünschen wir, mein Mann José und ich alles, alles Gute zu seinem 85.Geburtstag. Vor allem viel Gesundheit, viele klare, ruhigere Jahre vor sich.
Lieber Padre Jorge, bescheidene Worte von einer Jüdin, die in Sie den großen Papst dieser Ära sieht.

Mittwoch, 15. Dezember 2021

Abschied von der alten Heimat. Ankunft in Buenos Aires. Despedida de nuestra segunda patria, llegada a Buenos Aires.






Letzte Etappe einer sehr langen interessanten , stressigen aber auch wesentlich erfolgreichen Vortragsreihe in Deutschland. Es waren viele Aufträge, Projekte, einige davon muss ich erst hier in Argentinien konzipieren, Texte verfassen, ein paar Kapiteln meines neuen Buches weiter schreiben. Also mein argentinischer Sommer wird mit Tätigkeiten ausgefüllt, worüber ich mich auch sehr, sehr freue. Denn letztes Ende mag ich meinen Beruf, meine Berufung sehr. Das ist die Aufgabe meines Lebens. Ich werde mich von Außer Fakten nicht beeinflussen lassen. Ich kenne meinen Weg und wohin er mich auch führt. Genauso die Route zwischen den Welten  wozwischen ich immer wieder und seit vielen, vielen Jahren pendele.
Am letzten Freitag hielt ich die letzte Veranstaltung in Nürnberg. davon habe ich auch schon kürzlich berichtet. Leider mussten wir super schnell nach München zurück wegen eines PCR Tests für unseren Rückflug. . . Wenn eine Reise tut, der kann auch etwas erzählen und in solchen Zeiten kann man wirklich ein Kompendium an Anekdoten verfassen. 
In Deutschland war es uns sehr kalt, aber der Schnee hat die Wälder, Dächer weiß angekleidet, alles  bildschön. Eine spektakuläre Vorweihnachtszeit, aber nicht für uns und wenn ich soeben die Temperatur an meinem Laptop vor Ort gesehen habe, 22°Grad Celsius, leichter Regen denke ich mir, der Unterschied sei wirklich  groß über 22 Grad Unterschied und nach unten.
Unser Flug von München nach Frankfurt war tadellos und der Weiterflug ab Frankfurt nach Buenos Aires verlief ohne Turbulenzen, ruhig und obwohl die Maschine brechendvoll war, war in der Nacht während des Fluges ganz ruhig, was nicht immer der Fall sein könnte.
Unsere Ankunft in Buenos Aires nach ca. 13.30 Stunden brachte uns zur lateinamerikanischen Wirklichkeit zurück. Chaos am Flughafen, die Einwanderungsbehörde wusste wirklich nicht was zu verlangen, obwohl alle Requisiten und Formalitäten waren vorgelegt, Fragen  beantwortet. Im Innern dachte ich "Erika, willkommen in Argentinien. . . ein tolles Land, aber momentan ohne Orientierung, voller Kontroversen, Wirtschaftschaos. . . aber sind wir schon gar nicht daran gewöhnt? Ich übe keine Kritik aus, denn Chaos herrscht momentan überall aufgrund der Pandemie. Jedoch gibt es Länder, Regierungen, Politiker, die die Lage besser meistern als andere.
Ich bin eine stille Beobachterin, die zwischen den Welten pendelt und  wahrhaftig  tut mir manch unnötige Dekadenz sehr leid. 
Wir sind gesund wieder da und das ist die Hauptsache. Hinter uns ein Viertel Jahr wichtiger, zahlreichen Eindrücke, die ich zu aller nächst verarbeiten muss. Noch bin ich halb in Deutschland, ein Viertel in der Luft und ein Viertel im silbernen Argentum. Damit muss ich einige Tage leben, aber das werde ich schaffen.
Das ersehnte Wiedersehen mit Madame Daphne war ein großes Erlebnis an sich. An der Reihe kommt dann Facundo, unser ältester Enkelsohn, Eric, seine Familie, viele liebe Freunde, Bekannte und mehrere Besuch im Deutschen Krankenhaus zur Kontrolle.
Herzliche Grüße aus der Südhalbkugel und bis auf bald wieder.
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt, die sich auch Boostern ließ.

Samstag, 11. Dezember 2021

Letzte Veranstaltung des Jahres in Deutschland. Vortrag in der Adam Kraft Realschule, Nürnberg, organisiert mit der Kooperation der Friedrich Ebert Stiftung, Regionalbüro Regensburg. Última conferencia del año en Alemania.


. . . alles geschafft! Das letzte Viertel Jahr war wirklich eine große Herausforderung mit  einem so dichtem Agenda. Viele Veranstaltungen, Vorträge, neue Projekte, angenehme und manchmal nicht so angenehme Erfahrungen, aber insgesamt  immer wieder erlebsnisvolle und tolle Eindrücke, die ich nun , halt wie ich kann im Kopf durchsieben, verarbeiten sollte. 
Mit solchen Gefühlen  begab ich mich gestern zur letzten Veranstaltung in Nürnberg an der Adam Kraft Realschule. In Kooperation mit der Friedrich Ebert Stiftung, Regionalbüro   Regensburg fand gestern Vormittag die schon vor Monaten geplanten Veranstaltung statt.
Wiedermal sehr aufmerksame und interessierte Schüler/innen, ausgezeichnet vorbereitet von der Ethik Lehrerin Frau Luise Koch horchten 2 UE, (Unterrichtseinheiten) meine Ausführungen und  stellten sehr interessante Fragen.
Wie jeder Anfang geht einmal zu Ende wurde die Veranstaltung mit einem schönen Kaffee und appetitlichen Kuchen, gebacken von Frau Koch im Lehrerzimmer abgerundet.
Frau Eva Nagler von Regensburg und Frau Ana Lena Koschig von München waren bei der Veranstaltung und begleiteten uns auch beim Kaffee und Kuchen. Es ergab sich ein reges und interessantes Gespräch, worüber ich mich sehr freute.
Herzlichen Dank und bis zum nächsten Jahr!
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt.

Vortrag im Gymnasium im Kannenbäckerland Höhr-Grenzhausen. Conferencia en Höhr-Grenzhausen

 Vortrag im Gymnasium im Kannenbäckerland Höhr-Grenzhausen

„Gegen das Vergessen unbesungener Held*innen“

„Gegen das Vergessen unbesungener Held*innen“

Vortrag von Erika Rosenberg-Band. Foto: privat

10.12.2021 - 15:08

Höhr-Grenzhausen. Unter diesem Motto stand der zweistündige Vortrag, den Frau Erika Rosenberg-Band am 10. November 2021 vor Schülerinnen und Schülern der Geschichtskurse der 10. Jahrgangsstufe und den Lehrerinnen und Lehrern hielt.


Frau Rosenberg-Band brachte in ihrem sehr berührenden und interessanten Vortrag die Lebensgeschichte von Emilie und Oskar Schindler nahe, die während der Zeit des Nationalsozialismus 1200 jüdischen Menschen das Leben retteten. In ihrem Vortrag schenkte Frau Rosenberg-Band besonders Emilie Schindler ihre Aufmerksamkeit, da in der Öffentlichkeit und den Medien meist nur von Oskar Schindler die Rede sei.

Im Alter von 39 Jahren traf Frau Rosenberg-Band Emilie Schindler das erste Mal persönlich in Argentinien. Emilie Schindler war zu diesem Zeitpunkt bereits 82 Jahre alt. Es entstand eine Freundschaft, die bis zum Tod von Emilie Schindler im Jahre 2001 andauerte. Frau Rosenberg-Band ließ sich alle Einzelheiten über die Geschichte der Schindlers erzählen und zeichnete insgesamt 70 Stunden Interviewmaterial auf. Daraus entstanden Biographien über Emilie und Oskar Schindler. In ihren Vorträgen möchte Frau Rosenberg-Band die Erinnerung an diese zivilcouragierten Menschen wachhalten.

Emilie und Oskar Schindler kauften während des Zweiten Weltkrieges drei Fabriken in Krakau. In der Deutschen Emailwarenfabrik wurde unzerbrechliches Küchengeschirr aus Blech sowie Munition für die Wehrmacht hergestellt. Die Schindlers stellten unter anderem jüdische Zwangsarbeiter ein, wodurch sie diese vor der Ermordung in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten retteten. Als gegen Ende 1944 die Rote Armee vorrückte, wurde auch die Fabrik der Schindlers verlegt. Auf der bekannten „Liste“ wurden schließlich 297 Frauen und 781 Männer notiert und entgingen so dem sicheren Tod in den Vernichtungslagern.

Die Präsentation war durch Fotos und Originaldokumente sehr abwechslungsreich gestaltet. Vor allem beeindruckte Frau Rosenberg-Band, die sehr authentisch war, auch Fragen engagiert beantwortete und mit den Schüler/innen ins Gespräch kam. Es war sehr interessant, in die ,,wahre‘‘ Geschichte der Schindlers hineinzublicken und Frau Rosenberg-Band erzählte auch, dass manche Einzelheiten im Film ,,Schindlers Liste‘‘ nicht ganz richtig oder erfunden seien.

Es war ein besonderes Erlebnis, dass Frau Rosenberg-Band die Schule besuchte. Der Dank der Schüler/innen gilt außerdem Frau Weishahn, die durch ihren Einsatz diese Veranstaltung erst möglich gemacht hat.

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Vorletzte Veranstaltung in diesem Jahr 2021. Penúltima conferencia online en Alemania en este 2021

 Gestern fand die vorletzte Veranstaltung in diesem Jahr 2021 statt. Es war ein Online Vortrag mit Live Stream organisiert von der Konrad Adenauer Stiftung, Politisches Bildungsforum Magdeburg. Die Begrüßung  von Dr. Franz Kadell, Regierungssprecher a.D. und ehemaliger Chefredakteur der "Volkstimme" hat mich sehr geehrt, auch  das Grußwort "Erinnerung als Grundlage der Zukunft" von Herrn Lars-Jörn Zimmer MdL von der CDU-Fraktion Sachsen-Anhalt tief beeindruckt.

Ich hatte das Gefühl, ich wäre ZU Hause, auch wenn wir  noch in München sind, unser zweites Heim.

Meines Erachtens verging die Zeit sehr schnell wie im Flug. Alles, was nun geschieht, ist mit der Rückzählung eng verbunden. In Kürze  fliegen wir nach Buenos Aires zurück und werden wir  das Old Germany für einige Monate verlassen.

Inzwischen ist die Ära Angela Merkel auch zu Ende gegangen. Ein neuer Bundeskanzler in der Person von Herrn Olaf Scholz ist da, damit auch eine neue Koalition, andere Parteien, andere Politiker, andere Gedanken aber dazwischen das alte Volk. Die Menschen werden weiterhin arbeiten gehen, das Land wird sich weiterhin bewegen. Nichts steht, nichts wird stehen bleiben. Das Leben geht einfach weiter, was ich auch innigst von Argentinien erwarten würde.

Wir lassen uns einfach überraschen, jedoch bin ich mir selbst bewusst und ich will  mit gewisser Negativität nicht denken, dass wir ein Argentinien finden werden mit dem gleichen oder sogar schlimmeren Chaos, als wir vor ein Viertel Jahr gelassen haben.

In Kürze werden wir mit dem chaotischen Tag, mit der Hyperinflation, Armut, Kriminalität wieder täglich konfrontiert. Adieu zum "deutschen Chaos" und herzlich Willkommen in unser argentinischen.

Bestimmt werden wir unsere viele Freunde hier vermissen, aber auch den Alltag, den fast vorprogrammierten Tag, mit den "Verspätungen" der Bahn, der S-Bahn, Schienenersatzverkehr , aber immer hin  mit ERSATZ, mit der Neurose der vielen, die auch hier zu bändigen sein kann, jedoch fast unmöglich in Lateinamerika.

Während es draußen sehr  stark schneit, überlege  ich und philosophiere. . . Die Melancholie hat mich schon gepackt. Bald ist es so weit, bald der lange Flug über dem Atlantik, bald auf einem anderen Kontinenten.

Morgen werde ich die letzte Veranstaltung des Jahres in Nürnberg haben. Morgen werde ich mich im Innern von der Heimat meiner Eltern verabschieden sollen. Ein Adieu ohne Ton, fast ein Flüstern aber in meinem Herzen schlägt die Sicherheit und der Wunsch  bald hierher wiederzukehren können.

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt

Sonntag, 5. Dezember 2021

Veranstaltung in dem Berufsbildenden Zentrum Regensburger Land in Regensburg über das Thema Emilie und Oskar Schindler, Zivilcourage im Zweiten Weltkrieg, organisiert von der FES, Regionalbüro Regensburg. Conferencia en un College en Ratisbona, organizado por la Fundación Friedrich Ebert. Tema Emilie y Oskar Schindler..Coraje Civil en la 2. Guerra Mundial.


Die Woche endete mit einer tollen Veranstaltung in dem Berufsbildende Zentrum Regensburger Land in der Plattlinger Straße. Dies bedeutete wieder früh aufzustehen, den Zug  rechtzeitig erwischen, und auch dass die Bahn  auch keine Verspätung hatte. Wenn man sich die Fotos mit so vielen Schüler/innen an vielen Schulen anschaut und denkt, dahinter steckt gar kein Stress, irrt sich gewaltig. Nur der Preis ist wirklich  wunderbar, vor allem, wenn man  merkt wieviel Aufmerksamkeit seitens der Schüler/innen, Studierende, Lehrer/innen, Schulleitungen geschenkt wird.
Am Freitag war meine vorletzte Veranstaltung vor unserem Rückflug nach Buenos Aires, denn nächste Woche sah ich mich aus persönlichen Gründen gezwungen die Vortragsreihe in Magdeburg, Bitterfeld  ausfallen zu lassen.
Frau Schindler, die zuständige Lehrerin eine sehr nette Frau, die ich schon einige Jahre kenne, hatte nicht nur die Studierenden ausgezeichnet vorbereitet, sondern auch ein  appetitliches Mittagessen in der Mensa für uns organisiert, die wir leider absagen mussten, denn es stand plötzlich ein anderes Programm in Regensburg vor. 
Liebe Frau Schindler, herzlichen Dank für die große Mühe, das holen wir nächstes Jahr nach!
Am Nachmittag war ich konfrontiert mit einer Frage von einem jungen Mann, auf die ich wirklich nicht vorbereitet war, was ist der Sinn des Lebens?
Ja, was ist der Sinn des Lebens? Ich musste dann zu aller nächst das Werk von Viktor Frankl zitieren, er gehörte zur Wiener Schule, er war ein hervorragender Psychiater, Psychoanalytiker, Gründer der Logopädie, aber dass es nicht reichte, fing ich an über meinen Sinn des Lebens zu berichten, über die Notwendigkeit selbst täglich anderes zu gestalten, sich auf alles freuen, was man erreicht hat, was man hat und auch dankbar sein, denn es ist gar nicht so selbstverständlich. Wenn man sich umdreht, wenn man um sich herum schaut, sieht auch ganz andere Schicksalswege. Vergleichen will ich  eben nicht, aber sich auch für alles zu beschweren führt zu nichts.
Ich befasse mich mit solchen Überlegungen schon eine lange Zeit, über den Sinn des Lebens. Ich habe "meinen" schon längst gefunden und bin sehr glücklich und zufrieden "ihn" rechtzeitig erkannt zu haben.