Gestern fand die vorletzte Veranstaltung in diesem Jahr 2021 statt. Es war ein Online Vortrag mit Live Stream organisiert von der Konrad Adenauer Stiftung, Politisches Bildungsforum Magdeburg. Die Begrüßung von Dr. Franz Kadell, Regierungssprecher a.D. und ehemaliger Chefredakteur der "Volkstimme" hat mich sehr geehrt, auch das Grußwort "Erinnerung als Grundlage der Zukunft" von Herrn Lars-Jörn Zimmer MdL von der CDU-Fraktion Sachsen-Anhalt tief beeindruckt.
Ich hatte das Gefühl, ich wäre ZU Hause, auch wenn wir noch in München sind, unser zweites Heim.
Meines Erachtens verging die Zeit sehr schnell wie im Flug. Alles, was nun geschieht, ist mit der Rückzählung eng verbunden. In Kürze fliegen wir nach Buenos Aires zurück und werden wir das Old Germany für einige Monate verlassen.
Inzwischen ist die Ära Angela Merkel auch zu Ende gegangen. Ein neuer Bundeskanzler in der Person von Herrn Olaf Scholz ist da, damit auch eine neue Koalition, andere Parteien, andere Politiker, andere Gedanken aber dazwischen das alte Volk. Die Menschen werden weiterhin arbeiten gehen, das Land wird sich weiterhin bewegen. Nichts steht, nichts wird stehen bleiben. Das Leben geht einfach weiter, was ich auch innigst von Argentinien erwarten würde.
Wir lassen uns einfach überraschen, jedoch bin ich mir selbst bewusst und ich will mit gewisser Negativität nicht denken, dass wir ein Argentinien finden werden mit dem gleichen oder sogar schlimmeren Chaos, als wir vor ein Viertel Jahr gelassen haben.
In Kürze werden wir mit dem chaotischen Tag, mit der Hyperinflation, Armut, Kriminalität wieder täglich konfrontiert. Adieu zum "deutschen Chaos" und herzlich Willkommen in unser argentinischen.
Bestimmt werden wir unsere viele Freunde hier vermissen, aber auch den Alltag, den fast vorprogrammierten Tag, mit den "Verspätungen" der Bahn, der S-Bahn, Schienenersatzverkehr , aber immer hin mit ERSATZ, mit der Neurose der vielen, die auch hier zu bändigen sein kann, jedoch fast unmöglich in Lateinamerika.
Während es draußen sehr stark schneit, überlege ich und philosophiere. . . Die Melancholie hat mich schon gepackt. Bald ist es so weit, bald der lange Flug über dem Atlantik, bald auf einem anderen Kontinenten.
Morgen werde ich die letzte Veranstaltung des Jahres in Nürnberg haben. Morgen werde ich mich im Innern von der Heimat meiner Eltern verabschieden sollen. Ein Adieu ohne Ton, fast ein Flüstern aber in meinem Herzen schlägt die Sicherheit und der Wunsch bald hierher wiederzukehren können.
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt