Mittwoch, 16. März 2016

Ehrenwürdige Auszeichnung in der österreichischen Botschaft in Buenos Aires. Honorífica distinción en la Embajada Austríaca. Austrian Holocaust Memorial Award

Unter der Schirmherrschaft und  wunderbarer Gastfreundlichkeit der österreichischen Botschafterin in Buenos Aires, Frau Dr. Karin Proidl wurde mir gestern in der Österreichischen Residenz im Rahmen  eines fast familiären Kreis die Auszeichnung Austrian Holocaust Memorial Award verliehen. Gegründet wurde diese Auszeichnung  von Dr. Andreas Maislinger, ein wahrer Verfechter der Zivilcourage, Demokratie und Kultur der Erinnerung.

Die Laudatio  hielt  unser lieber Freund seit 25Jahren Dr. Thomas Leonhardt. Unter den Anwesenden war auch  der berühmte Rabbi Abraham Skorka, der schweizerische Botschafter, unsere kleine Familie, liebe Freunde, Schüler und überhaupt liebe Menschen, die uns jederzeit im Guten, sowie auch im Schlechten beistehen.  Herr Marcus Christoph vom Argentinischen Tageblatt wird  am Freitag  näheres  davon berichten.

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Die Anwesenden im Plenum                 Mit Dr. Thomas Leonhardt

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Mit Dr. Eric Rosenberg und einer Schülerin   Mit Dr. José Gant Lopez

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Mit Dr. Böckenhans  und Dr. Tronge  Mit Ing. Tschurniansky und Dr. Pantano

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Mit Frau Botschafterin Proidl  und Sr. Johanna  Mit Vicky Pariggi und Sr. Marcela

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Mit Botschafterin Proidl  und Facundo Rosenberg

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Mit Dr. Josecito Rosenberg, Botschafterin Proidl, Facundo Patricio Rosenberg, Dr. Böckenhans und Dr. Tronge.

 

Und hier die liebe und süße Daphne genießt die fabelhaften Blumen!

 

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Aus dem Tagebuch einer Autorin, die  für ihre Arbeit ausgezeichnet worden ist. Und was für eine Auszeichnung!

Samstag, 12. März 2016

Ein sonderbarer Besuch aus Dortmund-Aplerbeck. Die Welt ist wirklich klein!!! Una insólita visita. El mundo es un panuelo.

Vor einigen Wochen erhielt ich eine Mail von einer Dame, die mich durch meinen Blog "zufällig" ausfindig gemacht hat.
Sie suchte einen  deutschsprechenden  Zahnarzt im Internet hier in Buenos Aires und sie stolperte über  meinen Namen.
Sie kam aus Dortmund-Aplerbeck und zusammen mit ihrem Mann  ist  ein Jahr lang in Südamerika  unterwegs. Seit September 2015  und bis August sind die beiden mutigen und erlebnishungrigen "Globetrotter" auf Tour.
Sie wollten mich besuchen und wir haben  ein Treffen bei mir beim Kaffee und  Plätzchen arrangiert.
Frau Birgit Gockel, so wie sie heißt, ist eine sehr sympathische und offene Paderbornerin, die schon seit  vielen Jahren in  Dortmund Aplerbeck  lebt.
Wir haben uns lange  ausgetauscht, sie interessierte sich für meine Arbeit, Recherchen, Bücher und vielleicht  werden wir uns im Herbst wieder in Deutschland treffen. Das würde  mich sehr erfreuen!

Aus ihrer Chronik:

Was sicherlich mein schönstes oder vielmehr überraschendes  Erlebnis war, ist schlichtweg einer Namensverwechslung zu verdanken. Bei der Suche nach einem deutschsprachigen Zahnarzt gab ich statt Rosenmeyer, Rosenberg ein und stolperte so prompt über eine Schriftstellerin, die unter anderem auch die Biografie der Schindlers schrieb. Sicher erinnern sich einige an den Film" Schindlers Liste"; wie so oft wird nur ein kleiner Teil des Ganzen dargestellt. Emilie Schindler geriet dabei ganz in Vergessenheit, Erika Rosenberg hat sie 1991 in Buenos Aires gefunden und ihre Geschichte erzählt und nicht nur ihre. Emilia Schindler hat ihre Dokumente über diese Zeit , u.a. auch die Liste an Frau Rosenberg vermacht. Hochspannend auch die Biografie über Canaris in Dortmund Aplerbeck geboren, Chef der deutschen Abwehr und Widerständler.
Beim weiteren Stöbern stieß ich auf ihre zukünftigen Lesungen in Deutschland, unter anderem auch in Hagen. Spontan verfasste ich eine Mail und hätte nie erwartet so schnell eine Reaktion zu bekommen. Da wir noch 2 Tage verlängerten,  konnten wir sie persönlich kennenlernen. Nach einigen Mails hin und her, standen wir bei ihr, ihrem Mann und Daphne der letzten des Pudeltrios, in der Wohnung. Ich hätte noch tausend Fragen zu allem Möglichen gehabt. Die Frau ist so authentisch und hat keinerlei Allüren,  wie man es vielleicht bei Schriftstellern mit Professorentitel und und erwarten würde, dass ich denke oder hoffe, dass sich die Gelegenheit weiterer Gespräche spätestens im Herbst ergibt. Da sie auch an Schulen Vorträge hält, mit Ausstellung und Diskussionen , wäre es doch nur naheliegend,  wenn das demnächst auch in Dortmund Anklang findet. Nebenbei bemerkt ist der Enkel auch noch Fan von Borussia Dortmund, was für eine Fügung und das nur, weil ich ein paar lächerliche Buchstaben vertauschte. Bevor ich es vergesse zu erwähnen, sie hat den jetzigen Papst Franziskus während seiner Zeit als Erzbischof in Buenos Aires in der Metro kennen gelernt und ebenfalls eine Biographie über ihn verfasst.  Demnach stimmt es wohl, dass er den einfachen Lebensstil auch selber vorlebte und vorlebt, dass macht ihn auf jedem Fall sympathisch,  auch wenn ich sonst  eher kritisch der katholischen Kirche gegenüber stehe.

Freitag, 4. März 2016

INTERVIEW ÜBER PAPST FRANZISKUS

Die mediale Wirkung von Papst Franziskus
Frau Rosenberg, Sie haben ein Buch mit dem Titel „Als ich mit dem Papst U-Bahn fuhr“ geschrieben und bei Ihren Recherchen viele Weggefährten von Jorge Bergoglio interviewt. Was ist die einhellige Meinung Ihrer Interviewpartner über Papst Franziskus?

Papst Franziskus war schon zu seiner Zeit als Provinzial, Weihbischof, Erzbischof und Kardinal ein Mensch, der lebte wie er predigte und immer nach Gerechtigkeit suchte. Er plädierte für den interreligiösen Dialog, mahnte gegen Korruption und Ausbeutung, half Menschen aus der Peripherie der Gesellschaft.
Die Faszination Franziskus ähnelt stark anderen popkulturellen Phänomenen. Er wird von Millionen Jugendlichen angehimmelt wie ein Popstar. Warum kommt er gerade bei jüngeren Menschen so gut an?
Warum sollten wir diese Faszination mit anderen ‚popkulturellen Phänomenen’ vergleichen. Papst Franziskus ist doch kein Popstar, denken wir bitte andersrum - nämlich, dass die heutige Gesellschaft und die Jugend überhaupt keine richtigen Vorbilder mehr haben und das ist der Grund, warum viele an Padre Jorge hängen. Sie haben in ihm eine Art ‚wahren Wegweiser’ fürs Leben.
Sie schreiben, „dass er kein Blatt vor den Mund nimmt... Er sagt, was er denkt, tut, was er glaubt tun zu müssen, und schreckt selbst vor unpopulären Entscheidungen und provokanten Reden nicht zurück. Vielleicht macht ihn genau das zum Medienstar“. Wie würden Sie diese mediale Wirkung beschreiben?
In den letzten zwei Fragen reden Sie von Popstar, Medienstar. Franziskus kann auch nichts dafür, dass er so handelt, wie er halt ist. Es ist die Welt, die ihn beim Vergleich mit anderen Päpsten zum Mendienstar macht. Er hatte immer Charisma, in Buenos Aires war er auch so, wo er keinesfalls als Medienstar  angenommen wurde. Ein klares und deutliches Beispiel war die Kluft zwischen Regierung und Kirche. Die Kirchners haben ihm das Leben sehr schwer gemacht. Zu der Zeit hatte er nicht nur Verehrer und Gönner, sondern selbst in seiner Kirche viel Gegenwind. Und auch jetzt steht nicht die ganze Kurie auf seiner Seite.

Donnerstag, 3. März 2016

Wieder in Buenos Aires, die Stadt der “guten Winde oder Lüfte”. Nuevamente en Buenos Aires.

 

Und am letzten Samstag verließen wir Necochea .Hinter uns 50 Tage mit ups and  downs,mit viel Arbeit, Spannung, Stress. Man kann aber sagen, es wurde einfach “gelebt”.  Gebe ich jedoch zu, andere Sommermonate waren für uns viel, viel ruhiger.

Als wir in Buenos Aires ankamen, fuhren wir über die  Riachuelo-Brücke, die vom Süden die Stadt in zwei teilt, sahen  die hohen Gebäude, diese Skyline, die so  typisch für diese Stadt am La Plata Fluss ist.

Gegen 17.30 Uhr parkte ich  vor unserer Wohnung. Einerseits so vertraut die Straße, deren hohen und alten Bäume, die vier Ecken mit der Konditorei, dem Kiosk, dem Blumenladen und Videoshop. Hier der Zeitungshändler, da der Obst und Gemüseladen. Andererseits dachte ich noch ein Monat und dann sind wir wieder weg in eine andere vertraute Gegend, in der Heimat meiner Eltern, in Deutschland. Wirklich ein Zigeunerleben! Anders hätte ich mir ja nie gewünscht.

Gestern war ich im Klub mit Facundo. Wie üblich Tennis spielen und lernen. Es waren wunderschöne Stunden, wo wir uns auch  viel austauschen konnten. Er ist  viel reifer geworden und stellt schon sehr tiefe Fragen.  Er ist so groß geworden mit seinen 11 Jahren, beinahe größer als ich. Ja, ich muss  zugeben, ich bin  überhaupt nicht groß. Aber was mich sehr beeindruckte, war der Glanz seiner dunklen Augen, als er  auf mich schaute. Wir verstehen uns wirklich sehr gut und genießen die gemeinsamen Stunden, auch wenn er bei mir, und ich kenne kein Pardon, eifrig und tüchtig lernen muss.

Es ist 13.22 Uhr Lokalzeit, also 4 Stunden weniger als in Europa. In Necochea hätte die  kleine Stadt am Meer Siesta gemacht, also menschenleere Straßen, kein Lärm  RUHEZEIT! Hier höre ich von unserer Wohnung im achten Stock wie alles draußen pulsiert. O, du Moloch Buenos Aires, die Stadt der “guten Lüfte oder Winde” und des Chaos!

Neben mir  macht ein Nickerchen Daphne. José liest Zeitung im Internet.Und in Kürze müssen wir wieder weg. . .

Aus dem Tagebuch einer heute zu meditierenden Autorin