Und am letzten Samstag verließen wir Necochea .Hinter uns 50 Tage mit ups and downs,mit viel Arbeit, Spannung, Stress. Man kann aber sagen, es wurde einfach “gelebt”. Gebe ich jedoch zu, andere Sommermonate waren für uns viel, viel ruhiger.
Als wir in Buenos Aires ankamen, fuhren wir über die Riachuelo-Brücke, die vom Süden die Stadt in zwei teilt, sahen die hohen Gebäude, diese Skyline, die so typisch für diese Stadt am La Plata Fluss ist.
Gegen 17.30 Uhr parkte ich vor unserer Wohnung. Einerseits so vertraut die Straße, deren hohen und alten Bäume, die vier Ecken mit der Konditorei, dem Kiosk, dem Blumenladen und Videoshop. Hier der Zeitungshändler, da der Obst und Gemüseladen. Andererseits dachte ich noch ein Monat und dann sind wir wieder weg in eine andere vertraute Gegend, in der Heimat meiner Eltern, in Deutschland. Wirklich ein Zigeunerleben! Anders hätte ich mir ja nie gewünscht.
Gestern war ich im Klub mit Facundo. Wie üblich Tennis spielen und lernen. Es waren wunderschöne Stunden, wo wir uns auch viel austauschen konnten. Er ist viel reifer geworden und stellt schon sehr tiefe Fragen. Er ist so groß geworden mit seinen 11 Jahren, beinahe größer als ich. Ja, ich muss zugeben, ich bin überhaupt nicht groß. Aber was mich sehr beeindruckte, war der Glanz seiner dunklen Augen, als er auf mich schaute. Wir verstehen uns wirklich sehr gut und genießen die gemeinsamen Stunden, auch wenn er bei mir, und ich kenne kein Pardon, eifrig und tüchtig lernen muss.
Es ist 13.22 Uhr Lokalzeit, also 4 Stunden weniger als in Europa. In Necochea hätte die kleine Stadt am Meer Siesta gemacht, also menschenleere Straßen, kein Lärm RUHEZEIT! Hier höre ich von unserer Wohnung im achten Stock wie alles draußen pulsiert. O, du Moloch Buenos Aires, die Stadt der “guten Lüfte oder Winde” und des Chaos!
Neben mir macht ein Nickerchen Daphne. José liest Zeitung im Internet.Und in Kürze müssen wir wieder weg. . .
Aus dem Tagebuch einer heute zu meditierenden Autorin