Ich erinnere mich ganz genau als er vor 17 Jahren geboren ist. Axel, unser treuer Pudel, der trotz seiner Blindheit nur “Augen” für mich hatte. Für ihn war ich sein Alles, seinen Norden, seinen Horizont. Da wo ich im Hause war oder saß am Rechner in schlaflosen Nächten beim Schreiben meiner Bücher, war er auch. Immer versuchend, dass ich ihn in Arm nehme und auf meinen Schoß lege. So hat er mich zusammen mit seiner Schwester Daphne immer begleitet. Wir, die “Hinterbliebenen” José, Daphne und ich sind heute sehr traurig.
Alles hatte vorige Woche am Samstagabend angefangen. Ich war im Kino mit den Kindern gewesen und schon zurück merkte mir Eric, Axel konnte nicht richtig atmen, er hustete und hustete. Da ging unser Via Crucis los, bei der Suche einen zur Verfügung stehenden Tierarzt in Necochea. Wer nicht Feierabend hatte, war weg während der Karnewalstage, oder hatte eine Geburtstagsfeier oder , oder. Unsere letzte Chance war ein Tierarzt, der vor Jahren unsere alte Pudel mit Pech behandelte. Die starb kurz danach.Widerwillig ging ich zum ihm aber wie gesagt, war es die letzte Chance. Nach kurzer Untersuchung wurde Lungenödem festgestellt. Ein paar Spritzen und vielleicht. . . So ging die ganze Woche, mal etwas besser, mals sehr arg, viele Medikamente, andere Tierärzte, Herzspezialisten, alles wirklich zum verrückt werden. Gestern brachten wir ihn wieder als letzte Hoffnung zu einem neuen Tierarzt. Axel musste bleiben, mal versuchen, ob er sich bis heute etwas erholen würde. Aber leider verstarb er um 4.30 Uhr morgens. Wir trauern um ihn aber andererseits haben wir das gute Gewissen, alles Mögliche bis zum Schluss gemacht zu haben.
Während ich schreibe, lasse ich Revue passieren, die vielen Sommer hier in Unter den Linden mit ihm, Danza und Daphne. Die vielen Spaziergänge und Wanderungen am Meer und im Wald, das Baden , Trocknen und bürsten hier oben auf der Terrasse, das Mittag- und Abendessen mit Fleisch und Kürbispüree. Viele werden sich denken, die Erika Rosenberg hat sonst nichts anderes zu tun als ihre Hunde zu pflegen. Nein, nein, ganz im Gegenteil, ich habe viel zu tun, aber diese eine Aktivität mit ihnen macht mir einen großen, riesigen Spaß. Sie haben mir so vieeeeeeeeeeeeeeeeel gegeben.Viel Liebe, viele Zärtlichkeit! Nun bleibt uns nur Daphne, die auch so alt ist. Hoffentlich wird uns noch lange begleiten.
Das Haus scheint leerer zu sein. Die sonst wunderschöne und vertraute Atmosphäre ist momentan verschwunden. Es wird uns schon eine große Mühe kosten, uns langsam an Axels Abewesenheit zu gewöhnen. Aber wir müssen trotzdem weiter in diesem leben. Für manche ist der 14 februar, Valentinstag ein Glückstag, für mich und schon seit vielen, vielen Jahren ein Tag mit Pech verzeichnet. Denn an einem 14.Februar ist mein Vater auch gestorben. Und nun wollte der Zufall oder das Schicksal mich auch daran erinnern.
Aus dem Tagebuch einer sehr traurigen Autorin, die ihren lieben Axel verloren hat.