Realschüler besuchen Stolpersteine
Erinnerung an jüdische Familien
Traditionsgemäß besuchte auch in diesem Jahr eine Abordnung der Naabtal-Realschule den Ort der Stolpersteine in Nabburg. Die Schule ist Mitglied im Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" und fühlt sich der Erinnerung an den Holocaust verpflichtet.
Die mit einer Messingplatte versehenen Steine gehören als "Steine des Gedenkens" zu 45 000 weiteren Gedenktafeln in Deutschland und anderen europäischen Ländern. In den Bürgersteig der Altstadt eingelassen, sollen die Steine an die jüdischen Familien Baum, Wilmersdörfer und Bruckmann erinnern. Ihre Familienmitglieder wurden von den Nazis deportiert und ermordet. Ihre Namen, ihr Geburts- und Todesdatum, eingraviert in die Stolpersteine, sollen ihrer gedenken. Gemeinsam mit Dritter Bürgermeisterin Heidi Eckl und dem früheren Stadtrat Josef Götz legten die Jugendlichen Blumen am Gedenkort nieder, zündeten Kerzen an und sprachen mit Religionslehrer Bernd Schöttl ein Friedensgebet.Anlass war der Gedenktag des 9. November, ein Tag, der in die Geschichte als "Reichspogromnacht" einging, wie Organisatorin Gerda Bayer den Jugendlichen aus der zehnten Jahrgangsstufe erklärte. Indirekt erinnern die Stolpersteine aber auch daran, dass Tausenden von Menschen in jener Zeit die Flucht aus Deutschland gelang, weil ihnen in vielen Ländern der Welt Asyl gewährt wurde. Nur so konnten sie überleben.
Sowohl der Vortrag von Prof. Erika Rosenberg Ende Oktober, als auch die Besuche im ehemaligen Konzentrationslager in Flossenbürg, zeigen den Schülern die Auswirkungen von "menschenverachtendem Hass, der seinen Ursprung in unbegründeten Vorurteilen und damit einhergehender Intoleranz gegenüber Minderheiten hat", erklärte Gerda Bayer.