Montag, 22. Mai 2017

Ausgezeichnete Rezension über das Glashaus. Carl Lutz und die Rettung 63.000 Juden vor dem Holocaust. Excelente crítica de mi nuevo libro.

 

Ich lese gerade….

Buch „Das Glashaus – Carl Lutz und die Rettung ungarischer Juden vor dem Holocaust“ von Erika Rosenberg

Der Einband zeigt Carl Lutz inmitten der Trümmer seiner Residenz in Budapest. Der Titel verspricht das Hinabtauchen in die dunklen Zeiten des zweiten Weltkrieges am Beispiel des Retters Carl Lutz. Warum sollte man sich an ihn erinnern, warum die Zeit Revue passieren lassen? Weil dieser Mensch voller Nächstenliebe, mit diplomatischen Geschick etwa 60.000 Menschen vor dem sicheren Tod rettete und dafür von seinem Heimatland Schweiz degradiert wurde aufgrund der „Kompetenzüberschreitung“. Im Buch wird er zitiert:“Die Gesetze des Lebens sind nun einmal stärker als menschliche Paragrafen. Wenn jemand am Ertrinken ist, kann ich nicht auf die Bewilligung warten, ihn retten zu dürfen.“ Für die Schriftstellerin Erika Rosenberg ist es eine Herzensangelegenheit, an die „unbesungenen Helden“ wie Carl Lutz zu erinnern. Akribisch macht sie sich auf Spurensuche und spricht mit Zeitzeugen. Sie zeichnet die Lebenslinie des Schweizers Carl Lutz nach: von seiner Heimat im Appenzeller Vorland bis zu seiner Auswanderung nach Amerika, über die diplomatische Arbeit in Palästina, den kurzen Einsatz in Nazideutschland und schließlich als Schweizer Vizekonsul in Budapest. Wie er die Schutzbriefe und Kollektivpässe ersann und doch darüber verzweifelte, nicht alle retten zu können, wird in diesem Buch überdeutlich. Man ist wieder mittendrin in der dunklen Zeit und wird doch auftauchen mit dem Gefühl einem „guten Menschen“ begegnet zu sein.