Wissen
Schüler erfahren mehr über Schindler
Prof. Erika Rosenberg-Band hielt in Amberg einen Vortrag über Emilie Schindler – und ihren berühmteren Mann Oskar.
Von Peter Ringeisen
15. Oktober 201614:09 Uhr
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Prof. Erika Rosenberg-Band beim Vortrag in Amberg an den Dr.-Johanna-Decker-Schulen, den sie mit Fotos historischer Dokumente unterlegte Foto: Ringeisen
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Prof. Erika Rosenberg-Band mit Geschichtslehrerin Regina Graf (links), die den Vortrag organisiert hatte Foto: Ringeisen
Amberg.Die in Argentinien lebende deutschstämmige Schriftstellerin Prof. Erika Rosenberg-Band ist weit über ihre eigentliche Heimat hinaus durch ihre Biographien zu Oskar und Emilie Schindler bekannt geworden. Mit Unterstützung der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung konnte sie am Freitag für einen Vortrag an den Dr.-Johanna-Decker-Schulen gewonnen werden.
Besonderes Gewicht gewannen die Worte von Erika Rosenberg-Band durch die Tatsache, dass sie einige Jahre nach dem Tod Oskar Schindlers dessen Frau Emilie noch persönlich kennenlernte und in der Folge dann immer wieder für die Interessen der Witwe eintrat.
Die 9. Klassen des Amberger Gymnasiums und auch die 10. Klassen der Realschule konnten als Zuhörer im Gerhardinger-Saal ihrem Vortrag mit dem Titel „Gegen das Vergessen“ beiwohnen und auch Fragen stellen. Prof. Rosenberg-Band referierte im ersten Teil ihrer Ausführungen vor allem über die besondere und besonders aktive Rolle der Emilie Schindler bei der Rettung von mehr als 1000 jüdischen Menschen vor dem Transport in das Vernichtungslager nach Auschwitz. Dabei ging sie auch auf einige Fehldarstellungen im Film Schindlers Liste ein.
Prof. Erika Rosenberg-Band, Schriftstellerin und Journalistin, ehemalige Mitarbeiterin der Katholischen Universität Buenos Aires und Dozentin am Goethe-Institut Foto: Peter Ringeisen
Im zweiten Teil ihres Vortrags beschäftigte sie sich mit dem Verhältnis von Emilie Schindler zu Stephen Spielberg, dem Regisseur dieses Films, und auch mit dem Umgang der Filmverantwortlichen mit der Frau von Oskar Schindler, deren Urheberrechte für das von ihrem Mann geschriebene Drehbuch missachtet worden waren.
Insgesamt gelang es der Referentin als Zeitzeugin, den Schülerinnen einen lebhaften Eindruck von der Zeit des Nationalsozialismus zu vermitteln. Im März kommenden Jahres wird eine Ausstellung mit dem Thema „…ich werde meine Juden auf jeden Fall verteidigen. Eine Ausstellung über Oskar und Emilie Schindler“ an den DJD-Schulen die Möglichkeit bieten, das Gelernte noch zu vertiefen.