Kurz vor unserem Abflug nach Deutschland rief mich der Korrespondent der Süddeutschen Zeitung für Lateinamerika mit Sitz in Rio de Janeiro Boris Hermann an. Er käme nach Buenos Aires von Montevideo für ein paar Tage um über den Tod des Sonderstaatsanwalts Nisman zu recherchieren, gleichzeitig wollte er mit mir ein Gespräch über die Klage an Yad Vashem für die Schindler Dokumente führen. Obwohl ich noch viel zu tun hatte und einpacken musste, ließ ich ihn zu mir kommen. Wir machten einen Termin für 16 Uhr aus. Punkt um 16 Uhr schellte er unten.
Als ich ihm die Tür aufsperrte, begrüßte mich lächelnd ein junger Mann an. Schon bei Interview und nachdem er Kaffee getrunken hatte, stellte er viele Fragen, auf die ich nicht nur antwortete, sondern auch ihm gleich viele Beweismittel vorlegte,
Auf die Frage nach dem Schindler Koffer und wie sei die Geschichte, schilderte ich ihm mehr als ausführlich den ganzen Verlauf und zeigte ich ihm sogar einen Brief von der letzten Geliebte von Schindler Annemarie Staher an Moshe Bedsky, in dem sie schreibt, dass sie nach Oskar Schindlers Tod die Dokumente aus seiner Frankfurter Wohnung herausgeholt hatte. Yad Vashem behauptet, dass Schindler der Geliebte schon vor seinem Tod den Koffer “geschenkt hatte”. Dafür haben sie gar keine Beweismittel, das können sie auch nicht beweisen.
Ein sehr interessantes Kapitel dieser Geschichte über den berühmten Koffer mit der Schindlers Liste schweigt Yad Vashem und auch der Journalist Hermann, nämlich, dass Emilie Schindler Dr. Hübner in Stuttgart beauftragt hatte sie bei dieser Angelegenheit zu vertreten.
Herr Hermann schildert ein Gespräch, was bei mir nie stattgefunden hat. Er weiß ganz genau, dass alles eine Diffamierung meiner Person ist, weil ich ihm die Beweismittel gezeigt hatte. Er mischt das Thema Schindler, mit dem Bundesverdienstkreuz, mit Deutschland, mit meinen jüdischen Augen, mit meinem Buch über den Papst. So viel Papier und Tinte für nichts und wider nichts. Diese Art von Journalismus gehört nicht einmal zur Regenbogen- oder Klatschpresse. Ich habe die Klage erhoben, weil ich an die Justiz und Gerechtigkeit fest glaube und niemals warte auf Hilfe eines Landes, wie er in seinem Artikel schreibt.
Nun bin ich ein Bösewicht an dieser Geschichte. Das erinnert mich an ein Buch von Franz Werfel, Nicht der Mörder hat die Schuld, sondern der Ermordete.
Hier meine Mail an Hermann und die Süddeutsche Zeitung
Lieber Herr Hermann,
mit großer Bestürzung und Enttäuschung habe ich Ihre Seite drei gelesen. Niemals hätte ich mir gedacht, nachdem ich Ihnen wichtige Dokumente gezeigt habe, sogar meine Bücher mit fast allen Beweismitteln geschenkt habe, würden Sie mich so diffamieren. Zu aller nächst habe ich Ihnen gesagt, ich verlange von YV man zeigt mir alle Dokumente , nicht nur die Liste. Ich habe Ihnen sogar den Brief von Frau Staher gezeigt, wo sie schreibt, sie hätte alle Dokumente von Oskar nach seinem Tod aus der Wohnung herausgeholt. Das haben Sie mit Ihren eigenen Augen gelesen und nicht mir meinen „jüdischen“ Augen. Was habe ich Ihnen angetan, damit Sie über meine Person, denn Sie kennen mich nicht, so zu schreiben. Das ist doch kein Journalismus, das ist nicht mal Regenbogenpresse.
Sie vermuten, ich erwarte Hilfe von Deutschland in dieser Angelegenheit? Woher haben Sie es? Aber ich bin mir sicher, Sie selbst haben Schuldgefühle für das was Ihre Großeltern Juden angetan haben, daher schreiben Sie pro Israel.
Mit Ihrem Artikel können Sie mich nicht ärgern oder irritieren. Sie und ich wissen die Wahrheit, ganz genau, was ich Ihnen an dem Tag in den fast 4 Stunden erzählt haben.
Ich an Ihrer Stelle würde schleunigst den Beruf wechseln. Sie sind kein guter Journalist. Das wissen Sie und ich.
Genießen Sie noch Die drei Fragezeichen, und bleiben Sie bitte dann immer dabei.
Prof. ERIKA ROSENBERG-BAND
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