Wer eine Reise tut, der kann was erzählen, aber auch erleben. Es
war eine sehr beeindruckende Woche voller Erlebnisse, Eindrücke und
Erfahrungen.
Gestehen muss ich, dass obwohl ich viele Recherchen für mein
letztes Werk „Das Glashaus“ über Ungarn gemacht habe, wusste ich vieles nicht
und das Meisten habe ich in dieser Woche vor Ort gelernt. Hier und da wirklich sehr
interessante Sachen, Geschichte, Sitten, Gebräuche. Wie unterschiedlich sind die Menschen einer Metropole mit denen, die im Landesinnern
leben.
So habe ich auch erfahren, dass obwohl 130 km keine große
Entfernung zwischen Budapest und Mezökövesd ist, gehören die letzten zu einer
anderen Ethnie, nämlich die Matyó. Wahrscheinlich waren sie arme Bauer, die aber viel Wert auf
ihre Wäsche und Kopfschmuck gelegt haben. Die Frauen waren Weberinnen und
beschäftigten sich auch mit Stickereien. Die Farben rot, blau und gelb heben
heute noch bei den Handmalereien und
Stickereien hervor, die man als Souvenir kaufen kann.
Mezökövesd ist eine kleine Stadt mit ca. 17000 Einwohnern. Die
Innenstadt ist klein und fein durchquert von einer Hauptstraße, an beiden
Seiten Läden, eine wunderschöne Kirche, Grünanlagen, mehrere Schulen, in einer
Querstraße die Post. Alles sehr leicht
zu Fuß zu erreichen.
Weit entfernt im Horizont
das Bükkgebirge, Anlauf der Karpaten. Beim Sonnenuntergang und Vollmond
eine wunderschöne Postkarte!
Und nun ein bisschen Geschichte: Im Jahre 696 kamen die
Magyaren, Mongolen, Türken (Genghis Kan) und haben die Region erobert. Die
ungarische Sprache ist letzten endlich eine Mischung von Koreanisch, Mongolisch. Das Alphabet hat
38 Buchstaben und es gibt manche Ausdrücke, die wie Türkisch klingen und auch
dasselbe bedeuten. Der erste ungarische König war Laszló und man kann eine
Skulptur von ihm auf seinem Pferd auf dem Heldenplatz in Budapest sehen.
Budapest hat eine der ersten U-Bahn Linien, nämlich die gelbe
gehabt. An erster Stelle kamen London, Boston und Istanbul.
Die Hauptstadt Budapest, eine pulsierende Metropole wurde 1896 nach dem Stil von Paris und Wien
aufgebaut, hat 23 Bezirke und eine
herrliche Staatsoper, manche sagen, schöner als die Wiener, auch wenn
etwas kleiner. Die Legende sagt, dass Franz Joseph in der Zeit der K.u.K.
Monarchie sich geweigert hatte, die Budapester Staatsoper zu besuchen, weil sie
schöner als die in Wien war.
Die Donahy Synagoge ist ein wahres Prunkstück mauretanisches
Stil, eine der schönsten in ganz Europa. Bei ihrer Einweihung spielte Franz
Liszt Orgel.
Die Stadt ist durch die Donau geteilt, oben Obúda, unten Pest.
In Obuda befinden sich die Zitadelle und die Burg. Auch Villas, aus alter Zeit stolzieren in ihrem
prunkvollen architektonischen Stil.
Die Elisabeth- Brücke , im Namen der Kaiserin Elisabeth, die
Kettenbrücke oder Steinbrücke, ist die zweite Steinbrücke in Europa nach
Regensburg,(erbaut von den Schotten Adan und Willian Clark), Zeugen einer glamourösen
Zeit. Eine Zeit, die uns an die Monarchie erinnert.
Ich könnte viel mehr darüber schreiben, will ich aber nicht den
Leser meines Blogs langweilen. Einen schönen Samstag und bis auf bald wieder