Wenn alles gut funktioniert, denkt man, es sei logisch und selbstverständlich. Man steht morgens auf, duscht und Wasser fließt, man kocht Kaffee und Strom oder Gas ist da, man geht aus dem Haus zur Bushaltestelle oder S-Bahnhof oder zum Hauptbahnhof, und alle Verkehrsmitteln fahren pünktlich ab und an. Man geht ins Netz ohne Probleme ruft E-Mails ab. Man telefoniert und man kann sich verbinden lassen. Aber der Mensch klagt und klagt. Genauso passiert es mit der Gesundheit, solange man gesund ist und bleibt, meckert man, hier bin ich zu dick, zu dünn, mein Gesicht hat viele Falten, ich bin zu klein, zu groß. . . . Einmal habe ich einen sehr interessanten Spruch aus Quellen östlicher Weisheit gelesen: “Würde der Mensch sein Herz in einen Edelstein verwandeln, wäre er auch nicht glücklicher. . .” aus Gedanken und Blumen aus China und Japan.
Aber diesmal hat uns der Bahnstreik verhindert nach Halberstadt in Sachsen-Anhalt zur Vortragsreihe zu kommen. Dank Frau Martina Lucht, die Lehrerin, die alles so mühsam organisiert hatte, konnte ich die Termine dieser Woche auf nächste verlegen. Nach Neustadt, Nabburg und Waldsassen bis Mittwoch hätte ich zwei Tage frei gehabt, um unsere lieben Freunde Hildegard und Günter Karcher in Guggenau , Baden-Württemberg zu besuchen. Jedoch mussten wir den Besuch im Dienste der Vortragsreihe opfern und nächste Woche am Mittwoch anstatt nach Guggenau zu Karchers zu fahren, fahren wir nach Halberstadt. Es wird eine sehr schwierige und anstrengende Woche sein, die wir wieder mit großer Freude und Elan absolvieren werden. Der Mensch hat immer eine Aufgabe im Leben! Oder sogar mehrere!
Der Besuch bei Karchers wird erst am 10.12 stattfinden kurz vor unserem Rückflug nach Buenos Aires sein und wir freuen uns schon sehr darauf!
Bezüglich Bahnstreiks muss ich sagen, wir aus Argentinien in dieser Hinsicht leidtragende Bürger eines Landes, das sein Schicksal und Zielsetzungen immer noch nicht klar hat, sind wir schon an Streik, an Straßensperren, an Default, an nicht Zahlung meiner Honorare im Argentinischen Auswärtigen Amt, immer noch nicht seit August!!! Hyperinflation, Hochkorruption usw. längst daran gewöhnt.
Aus dem Tagebuch einer Autorin, der diese Tage in München zu tiefen Überlegungen gebracht hat.