Samstag, 30. November 2013

Wieder zu Hause. Samstag in München!

 

Es waren lange Wochen mit vielen, vielen Veranstaltungen. Viele Menschen um mich herum, viele Fragen, Presseleute, Interviews, Radio, Fotografen, lange Bahnfahrten mit Anschlüssen in aller Richtungen. Kreuz und quer! Hochinteressante  Eindrücke aber mit viel Stress verbunden, aber auch  mit einer mehr als positiven Bilanz.

Als gestern  der ICE von Nürnberg in München  einfuhr, dachte ich mir “Wieder zu Hause. Wieder in München”. In dieser Stadt sind wir seit Jahren hängegeblieben und das haben wir überhaupt nicht bereut. Hier fühlen wir uns  sehr wohl. Es ist unsere zweite Heimat. Eine Art “Literaturheimat” ist auch  der Verlag Langen Müller Herbig. Beim geschäumten , leckeren Kaffee signierte ich viele Bücher und tauschte ich mich mit Verlegerin Frau Brigitte Fleissner –Mikorey über wichtige Themen aus. Liebe Brigitte, vielen Dank für  deine Freundschaft!!!

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Freitag, 29. November 2013

Und nach genau nach einem Jahr das Gymnasium in Altdorf bei Nürnberg. Danach im Verlag in München.

 

Wie es schon Tradition  ist, hielt ich eine Lesung im Gymnasium in Altdorf.  Seit Jahren lädt mich  Herr Tobias Wagner, Geschichtslehrer ein. Ich komme sehr gerne zu dieser Schule, denn die Schüler  werden immer ausgezeichnet auf die Thematik von Nationalsozialismus vorbereitet.  Da, wo man  interessierte Schüler findet, heißt  meistens dahinten  stecken  auch interessierte und engagierte Lehrer.

Die Schüler  stellten  viele Fragen und  nach dem Vortrag fragten mich sogar einige nach meiner E-Mail Adresse, falls sie Nachholbedarf an Fragen hätten. Es war ein gutgelungener Vormittag. Schade, dass unser Zug nach München von Nürnberg um 12.02 Uhr  abfuhr und  konnten wir  uns mit Tobias Wagner nicht mehr  lange unterhalten. Lieber Tobias, das machen bestimmt  nächstes Jahr! Ich verspreche wieder zu kommen!!! Vielen Dank für  den leckeren Lebkuchen, Stollen und Baumkuchen!

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Altdorf  Tobias Wagner 008  Und hier im Verlag beim Siegnieren vieler Bücher. Die Lieblingstätigkeit einer Autorin.

Und gestern Abend in der evangelischen Gemeinde in Amberg

 

Mitten Glatteis, Kälte reisten wir gestern Nachmittag in Amberg ein. Am Bahnsteig stand der liebe Herr Kratzer von der evangelischen Gemeinde. Es war ein  wunderschönes Wiedersehen nach einem Jahr. Wir haben uns  2012 in einem Kloster kennengelernt, wo ich einen Vortrag hielt.

Frau und Herr Kratzer sind  zwei liebe und besondere Menschen und wir sind sehr glücklich mit ihnen  und den Zuhörern den Abend  zusammen verbracht zu haben.

Das Abendessen beim Griechen und die Gespräche am Tisch  waren der perfekte Abklang dieses Donnerstags 28.11.13

Vielen Dank liebes Ehepaar Kratzer und bis zum nächsten Mal!!!

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Donnerstag, 28. November 2013

Vortrag und Gespräch im Goldberg Gymnasium

 

Um die 40 auf die Thematik sehr gut vorbereitete Schüler horchten  2 Unterrichtseinheiten  lang und opferten ihre Pause. Wieder hochinteressante Fragen kamen seitens  der Zuhörer, während Frau Bänder, Geschichtslehrerin den Vortrag mit ihrer  Kamera verewigte.

Dr. Steinfort saß hinten, belauschte den Vortrag und beobachtete den Verlauf der Veranstaltung.

Punkt um 12 Uhr  stiegen wir in die S-Bahn  nach Bad-Canstatt ein um den Anschluss nach Amberg über Nürnberg rechtzeitig zu schaffen.

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Reutlingen

Reutlingen

"Es war Liebe auf den ersten Blick"

Sie schrieb das Buch, aus dem Steven Spielberg "Schindlers Liste" machte. Erika Rosenberg bei "Menschen und Themen": Beide Eheleute, Emilie und Oskar Schindler, starben vergessen und in Armut.

ANGELA STEIDLE | 28.11.2013

 

Schindler-Biografin Professor Erika Rosenberg auf dem Podium der Reihe "Menschen und Themen" im Spitalhof in Reutlingen. Foto: Angela Steidle

"Ich komme selber aus Argentinien, einem Land mit Militärdiktatur", antwortet Professorin Erika Rosenberg etwas entrüstet auf die Fragen, welche Bedeutung der Holocaust für die jüdische Bevölkerung hat und ob es eine Kollektivschuld gibt? Erika Rosenberg: "Vernichtung, Unterdrückung, Mord - es ist eine Pathologie. Aber: Wo gab es keinen Völkermord? Leid ist Leid! Das ist keine persönliche Sache der Juden. Spielt die Perfektion, mit der es geschieht, eine Rolle, wenn Menschen dabei umkommen? Deutschland ist das einzige Land, das Selbstkritik geübt hat. Das sage ich als Jüdin. Vergeben ja, aber nicht vergessen. Ich bin hier im Heimatland meiner Eltern auf dem Weg der Versöhnung." Schindler-Biografin Erika Rosenberg ist Geschichts-Wissenschaftlerin und bildet im Auswärtigen Amt in Buenos Aires Diplomaten aus.

Die Eltern der Schriftstellerin Erika Rosenberg ("Schindlers Liste") waren deutsche Juden wie Emilie und Oskar Schindler. Als Einwanderer in Argentinien führten sie ein einsames Leben, wie so viele NS-Flüchtlinge. Ihre Vergangenheit schwiegen sie tot, auch ihrer Tochter gegenüber. Trotzdem wuchs Erika Rosenberg zweisprachig auf. Ihr Deutsch, in zurückhaltenden, dünnen Worten, ist nahezu perfekt. Erst 1990, nach dem Tod ihrer Mutter, fing die Geschichts-Professorin, Schriftstellerin und Journalistin an, nach ihrer Vergangenheit zu suchen. Ein Hinweis aus der Redaktion führte sie in ein unscheinbares Dorf nahe Buenos Aires, wo Emilie Schindler in völlig verarmten Verhältnissen lebte. "Es war Liebe auf den ersten Blick", erzählt Schindler-Biografin Erika Rosenberg auf dem Forum der Reutlinger Veranstaltungsreihe "Menschen und Themen" im Spitalhof.

Völlig fasziniert von der willensstarken, mutigen Frau an Oskar Schindlers Seite, machte sich Erika Rosenberg auf den Weg und fand "Schindlers Liste". Wie sie zum ambivalenten Charakter des Oskar Schindler stehe?, fragte Moderator Bernhard Bosold: "Ich sehe ihn als Mensch. Ob er getrunken hat, Frauen liebte oder als Abwehrmann der NSDAP seinen Einfluss geltend machte - wichtig ist, dass er Leben gerettet hat. Und nicht nur Juden!"

Bis 1935, so die Biografin, hatte der Fabrikant relativ bequem von der Mitgift seiner Frau Emilie gelebt. Bis er sich von einer Affäre als Agent werben ließ. "Emilie gefiel das gar nicht. Aber sie hat ihn unterstützt und dabei selber Menschen gerettet. Mir zerbrach das Herz, als ich diese Geschichte zum ersten Mal aus ihrem Munde hörte."

Im Oktober 1999 auf der Buchmesse in Frankfurt erfuhr Erika Rosenberg davon, dass auf einem Speicher in Hildesheim ein Koffer mit mehr als 10 000 Dokumenten aus Schindlers Nachlass gefunden worden war. Sie sollte die Papiere zu Emilie nach Argentinien zurückholen. Als Erika Rosenberg mit ihrer Mission in Stuttgart ankam, hatte sich der lange Arm von Yad Vashem, der Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust, bereits der Dokumente bemächtigt. Was blieb, war eine Handvoll Kopien. Erika Rosenberg: "Bis heute ist kein einziges Dokument öffentlich ausgestellt worden. Schindlers Liste ist eines der wichtigsten Dokumente aus dieser Zeit."

Die Hollywood-Inszenierung als Kassenschlager: "Die Fakten und die Wahrheit sind eine andere Geschichte. Emilie hat 1994 einen Prozess gegen die Universal Filmgesellschaft und Steven Spielberg geführt. Das Vorgehen ihr gegenüber war eine Beleidigung." Nur den Kopf schütteln kann die Biografin über ein aktuelles Versteigerungs-Angebot aus Kalifornien auf Ebay: Oskar Schindlers Liste für drei Millionen Dollar.

Die 500 Mark, die Emilie Schindler von Bundespräsident Roman Herzog ab 1995 als Rente zugesprochen bekam, plus 30 Dollar monatlich aus Israel und 300 Pesos vom argentinischen Staat, reichten für eine auf Hilfe angewiesene alte Frau hinten und vorne nicht. Emilie Schindlers letzter Wunsch war: "Sie wollte nach 50 Jahren ihren Lebensabend dort verbringen, wo Deutschland groß ist - in Bayern."

Erika Rosenberg organisierte im Juli 2001 die Heimkehr - und bezahlte drei Monate später die Beerdigung. Auch dafür wollte sonst keiner aufkommen.

Zurück in die Zeit: Landstuhl

„Gegen das Vergessen unbesungener Helden"

Lesung in der Stadtbücherei

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Donnerstag, der 14. November 2013. Prof. Erika Rosenberg macht Station in der Landstuhler Stadtbibliothek, eingeladen von der Gleichstellungsbeauftragten Elvira Schlosser und Eva Graf, der Leiterin der Stadtbücherei. Sie liest aus ihrem Buch "Ich, Emilie Schindler – Erinnerungen einer Unbeugsamen". Es handelt sich um eine von ihr verfasste Biografie der Witwe von Oskar Schindler. Jener Oskar Schindler, der während des zweiten Weltkriegs etwa 1200 Juden das Leben rettete. Der Hollywoodfilm "Schindlers Liste" von Steven Spielberg von 1993 brachte diese Begebenheit der Welt ins Bewusstsein. Und hätte Spielberg es richtig gemacht, dann wäre diese Lesung mit Sicherheit anders ausgefallen.

Eines ist ungewöhnlich und bemerkenswert: Erika Rosenberg ist nicht hier, um ihr Buch zu promoten. Vielmehr steht der Vortrag unter dem Titel „Emilie und Oskar Schindler. Gegen das Vergessen unbesungener Helden. Ihre unbekannten Helfer und Gegner.“ Den Vortrag hält sie frei, nur auf der Leinwand stehen manche Fakten, manchmal Fotos, manchmal Dokumente, welche den Vortrag belegen. Aus dem Buch liest sie gelegentlich, quasi um der 2001 verstorbenen Emilie Schindler das Wort zu verleihen. Musikalisch passend untermalt wurde der Vortrag von dem Klezmer-Trio "Duveizi". Mit Akkordeon, Klarinette und Geige traf die Musik mit ihren sowohl klagenden als auch lebensbejahenden Momenten die Stimmung auf den Punkt. Während der Musikpausen, saß die Professorin, schwieg und genoss. Ansonsten lauschten die drei Musiker der im Stehen Vortragenden.  Zu Beginn des Vortrags erzählt Erika Rosenberg, wie es zu der Bekanntschaft mit Emilie Schindler kam. Sie selbst stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie, die 1935 nach dem Erlass der Nürnberger Gesetze über Paraguay nach Argentinien floh. In Buenos Aires erblickte sie 1951 das Licht der Welt, zeitlich und örtlich weit entfernt vom Holocaust und dem zweiten Weltkrieg. Sie wächst zuhause zweisprachig auf, eine Tatsache, die sie ihren Eltern hoch anrechnet, und die ihr noch so manches ermöglichen sollte. Wie zum Beispiel ihre Freundschaft mit Emilie Schindler, oder den heutigen Vortrag.clip_image002

"1990 war das entscheidende Jahr." Als sie damals erfuhr, dass Emilie Schindler einige hundert Kilometer südlich von Buenos Aires lebte, wollte sie diese Frau unbedingt kennenlernen. Das erste Treffen der beiden Frauen war geprägt von großer Sympathie – und dem beidseitigen Wunsch nach einem Wiedersehen. Und so kam es, dass Erika Rosenberg wirklich jedes Wochenende zu Besuch kam, solange Emilie Schindler lebte. "Es war mehr als Freundschaft; sie war für mich eine Oma, die ich nie hatte." Nach und nach erfährt sie von den früheren Begebenheiten und sie fühlt sich seither als Sprachrohr für Emilie Schindlers Geschichte. 

"Emilie hat ebenso zur Rettung der 1200 Juden beigetragen wie Oskar." Der Film "Schindlers Liste" wird in dieser Hinsicht der beachtenswerten Leistung von Emilie Schindler keineswegs gerecht, zumal man die Anzahl der Szenen, in denen sie vorkommt, an einer Hand abzählen kann. Doch wie steht es um die Wahrheit?

Erika Rosenberg erzählt über das Ehepaar Schindler, über ihre gegensätzlichen Persönlichkeiten, und über ihre große Gemeinsamkeit. Der Unternehmer und Lebemann Oskar Schindler, blond, groß, stattlich, ein großer Fan von Motorrädern und Sportautos. Und auf der anderen Seite die bescheidene Emilie Schindler, die eine Nonnenschule besucht hatte. 1927 heirateten die beiden in Zwittau (Tschechien). 1935 bekam Oskar Schindler einen Job als Spion beim deutschen Geheimdienst. Seine Aufgabe bestand darin, Spione zu enttarnen, und seinem Vorgesetzten Admiral Canaris von den Gräueltaten der Wehrmacht zu berichten. Diese Tätigkeit ermöglichte ihm die Bekanntschaft von hochgestellten Nazi-Offizieren. 1939 übernahm er eine stillgelegte Emaille-Fabrik, mit der er einerseits Aufträge von der Wehrmacht erhielt. Andererseits konnte er damit durch Schwarzhandel ein großes Vermögen verdienen. Dieses Geld sollte später noch sehr wichtig sein, denn "die Nazis waren sehr korrupt". Es flossen enorm viele Bestechungsgelder, damit letztlich alle Pläne zur Rettung der Juden umgesetzt werden konnten: umgerechnete 26 Millionen Euro!

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1941 lebten etwa 90000 Juden in Krakau. Nach dem Polenfeldzug besetzte die deutsche Wehrmacht Krakau und sperrte die Juden zunächst in ein Ghetto. Kurz darauf wurde das Ghetto aufgelöst, es folgten Massenhinrichtungen. Wer arbeitsfähig war kam in das Arbeitslager Plaszow. Das Leben dort war der blanke Horror. Die Nahrungsmittel waren knapp, viele waren nur noch Haut und Knochen, viele starben an Fleckfieber.

Kommandant des Lagers war Amon Göth, "eine Bestie". Einerseits kultiviert, ein Kavalier alter Schule mit Vorliebe für klassische Musik auf Schellackplatten. Andererseits ein gewissenloser Sadist, der fast täglich zum Spaß selbst Juden ermordete, zum Teil als Schießübung. Ein jüdischer Junge musste seine beiden Hunde ausführen. Als Göth feststellte, dass die Hunde den Jungen mochten, erschoss er ihn. Oskar Schindler konnte bei Amon Göth erreichen, dass man ihm Juden aus diesem KZ als Arbeitskräfte für seine Fabrik zur Verfügung stellte. 

Eines Tages in der Fabrik fragte ein junges jüdisches Mädchen Emilie Schindler um Hilfe; sie sei schwanger und würde erschossen, sobald sie arbeitsuntauglich sei. Obgleich sie ihr Leben schon dadurch riskierte, dass sie sich mit Juden unterhielt, half Emilie dem Mädchen, und organisierte eine Abtreibung, die der Jüdin letztlich das Leben rettete. Dann kam ein jüdischer Arbeiter auf sie zu, dessen Brille kaputt ging, ohne die er arbeitsunfähig und damit dem Tod geweiht war. Er bekam eine neue Brille.

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Mehr und mehr wurden die in Schindlers Fabrik arbeitenden Juden unterstützt, medizinisch versorgt, es wurden sogar Baracken auf dem Fabrikgelände gebaut, so dass alle jüdischen Arbeiter dort bleiben konnten und nicht am Ende des Arbeitstages zurück in die Hölle des KZ zurückgebracht werden mussten. Dazu nötig war ein unglaublicher bürokratischen Kraftakt und eine Unmenge an Schmiergeld. Und obwohl es Emilie's Initiative war, so waren es Oskars Beziehungen, die diese Hilfeleistung ermöglichten. In diesem Punkt waren sich die Eheleute Schindler einig: den Menschen musste geholfen werden.

Das Leben der Schindlers stand von nun an nur noch unter dem Vorzeichen der Rettung. Als im August 1944 das KZ Plaszow geschlossen und alle Häftlinge nach Auschwitz gebracht werden sollten, kauft Oskar Schindler kurzerhand eine Rüstungsfabrik in Brünnlitz. Er erwirkt in einem weiteren Kraftakt, dass alle seine Juden als unverzichtbare Arbeitskräfte dorthin verfrachtet werden. Es entsteht Schindlers berühmte Liste, auf der 799 Männer und 299 Frauen stehen. Größtenteils mit gefälschten Personendaten, die nötig waren, um dem Tod zu entgehen. In Abwesenheit von Oskar rettet Emilie 120 weitere Juden, die als Arbeitskräfte von einer anderen Fabrik angefordert, dann aber von dieser abgelehnt wurden. Man hätte alle kurzerhand erschossen, hätte Emilie Schindler nicht kurzentschlossen alle in Frachtwagons gesperrten, halb verhungerten und erfrorenen Menschen als Arbeiter für ihre Fabrik gefordert.

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Bald darauf waren die "Schindlerjuden" erlöst. Die rote Armee war im Vormarsch, die Wehrmacht wich zurück, und mit ihr musste auch das Ehepaar Schindler fliehen. Komplett mittellos kamen die Schindlers nach Deutschland. (Im Gepäck nur eine handvoll Erinnerungsfotos, die bei dem heutigen Vortrag auf der Leinwand gezeigt wurden.) Nach ein paar Jahren verhalf die jüdische Organisation "Joint" mit einem Startgeld von 15000$ dem Ehepaar zu einem Neustart in Argentinien, wo die beiden zunächst als Gauchos eine Ranch betrieben. Nachdem diese verschuldet war, musste Oskar Schindler sie verkaufen. Das Ehepaar trennte sich, er zog zurück nach Deutschland, sie blieb zurück in Argentinien, wo sie in einem kleinen Haus leben durfte, das ihr die Organisation "Joint" hat bauen lassen. Es kam jedoch nie zur Scheidung, und auch wenn man nicht mehr zusammen lebte, so war doch eine tiefe innere Verbundenheit der beiden bis zum Schluss geblieben.

Das ursächliche Mitwirken und die große Bedeutung von Emilie Schindler bei der heldenhaften Rettungsaktion ins rechte Licht zu setzen, das war und ist Erika Rosenbergs großes Anliegen. Jedoch gegen die verlogene Hollywood-Version der Geschichte anzukämpfen, in der Emilie so gut wie nicht vorkommt, das ist eine schwere Aufgabe. Und es beschäftigte sie immer wieder die Frage, ob das Original-Drehbuch, das Oskar Schindler selbst schrieb und an den mittlerweile in Beverly Hills lebenden Schindlerjuden Pfefferberg schickte, ob dieses Drehbuch die Grundlage für diese unverschämte Ungerechtigkeit ist.

Zum Dreh des Films kam es zu Lebzeiten von Oskar Schindler nicht, zweimal wurde ein Filmprojekt gestartet und dann wieder abgebrochen. Bereits 1951 warf der berühmte Regisseur Fritz Lang die Flinte ins Korn, denn "welcher Amerikaner möchte so kurz nach Kriegsende von einem heldenhaften Deutschen erfahren?". Beim zweiten Mal waren Romy Schneider und Richard Burton für die Rollen vorgesehen, das Drehbuch stammte von Oskar Schindler. Schon die Besetzung mit Romy Schneider lässt vermuten, dass Oskars Drehbuch die wahre Rolle von Emilie zum Ausdruck brachte; die Film-Diva hätte sich mit Sicherheit auf keine Nebenrolle eingelassen. Aber auch dieses Projekt wurde nach jahrelanger Wartezeit letztlich abgebrochen. 1980 gab Pfefferberg dem Schriftsteller Thomas Keneally die Unterlagen und Informationen Schindlers weiter, der damit seinen größten Erfolg erstellte: den Roman "Schindler's Ark".

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Oskar Schindler bat Pfefferberg, dem er einst das Leben rettete, mehrmals, ihm seine Unterlagen wieder zurückzuschicken. Vergebens. Oskar Schindler starb 1974 in Hildesheim, völlig verarmt. Emilie erfuhr davon erst später durch die argentinische Presse. Erst viel später konnte Erika Rosenberg durch intensive Nachforschungen das Manuskript in einem Archiv in Texas ausfindig machen. Wie vermutet hat Oskars Originaldrehbuch die Taten der Emilie Schindler gewürdigt; Erika Rosenberg belegt das mit Zitaten aus seinen Unterlagen. Das Drehbuch für den späteren Film von Steven Spielberg fiel einer profitorientierten Oberflächlichkeit zum Opfer. Und während andere in Amerika mit Schindlers Aufzeichnungen zu Geld und Ruhm kamen, blieben Oskar und Emilie jegliche Tantiemen versagt.

Die erste Lebenshälfte der Schindlers war von heldenhafter Selbstlosigkeit geprägt, die zweite durchzogen von Ungerechtigkeiten. Gegen ein Bollwerk von Ignoranz für die Anerkennung der Taten von Emilie Schindler zu kämpfen, auch über ihren Tod hinaus, das hat sich Erika Rosenberg auf ihre Fahne geschrieben. Und wenn die Namen so mancher Hollywood-Persönlichkeiten fallen, dann brennen ihre Augen voller Zorn und lassen vermuten, wie sehr sie deren schäbigen Charakter verachtet. Die interessiert und gebannt lauschenden Zuhörer in der Landstuhler Bibliothek hatte sie jedenfalls auf ihrer Seite. Und keiner wird vergessen, was die Heldin geleistet hat.  Peter Seefried

Veranstaltung in der Bibliothek in Böblingen

 

Der Winter hat sich schon  etabliert. Die ersten Schneefälle, Glätte, Kälte waren gestern Abend kein Hindernis für die Zuhörer, die sich zum Vortrag  pünktlich um 20 Uhr in der Bibliothek gesammelt haben. Mehr als 2 Stunden hörten  sie sich meine Ausführungen an und stellten zwischendurch  interessante Fragen. Es war eine gut gelungene Veranstaltung , ausgezeichnet organisiert von Dr. Steinfort der Katholischen Erwachsene Bildung in Böblingen. Ein sehr  interessanter und “literarischer, theologischer” Austausch fand schon zum Abendessen im Bistro des Hotels Berlin  vor dem Vortrag statt. Herzlichen Dank Dr. Steinfort!!!

 

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Mittwoch, 27. November 2013

Vortrag in der evangelischen Kirche in Göppingen

 

Es ist eine wunderschöne Kirche mit einem außerordentlich großen Orgel, riesigen Kronleuchtern, die die  Räumlichkeiten auch noch imposanter und beeindruckender machen. Große Marmorsäulen  erheben sich gen  den Himmel.

Gegen 19.30 Uhr fingen  Zuhörer an zu strömen, auch wenn die Veranstaltung um 20 Uhr angekündigt war. Die  Technik wurde ausprobiert, die Zuhörer nahmen Platz und die Kirche fühlte sich langsam mit interessiertem Publikum.

Nachdem  Herr Freitag von dem katholischen Bildungswerk erwachsener Bildung  die Begrüßungsworte aussprach,  fang ich mit dem Vortrag an. Viele Anwesende haben  Fragen gestellt.

Das Schicksal bereitete mich eine angenehme Überraschung. Unter den Zuhörern befand sich Frau Seithener, die Tochter des Gründers des Pädagogischen Seminar in Argentinien und auch einer meiner Dozenten  in meiner Studentenzeit. Wir erinnerten uns gemeinsam an viele deutsche  Lehrer, die im Seminar beauftragt waren. Es waren sehr schöne Erinnerungen! Zufall? Kausalität? Fügung? Das Leben und die Wege im Leben sind ein großes Geheimnis. Man soll immer dafür “offen” sein und solche Augenblicke  recht genießen.

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die eine interessante Geschichte zu vermitteln hat und erntet dabei  die tollsten Eindrücke.

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Dienstag, 26. November 2013

Deutsches Generalkonsulat Krakau

 

„Gegen das Vergessen unbesungener Helden - Emilie und Oskar Schindler!“

 

Mit ihrem Vortrag "Gegen das Vergessen unbesungener Helden - Emilie und Oskar Schindler" war Frau Prof. Dr. Rosenberg-Band am 06. November 2013 in den Kellergewölben des Generalkonsulats zu Gast. Bild vergrößern

Der Name Oskar Schindler ist vielen ein Begriff. Ein Unternehmer, der während des Zweiten Weltkrieges mehr als 1200 bei ihm angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung in den Gaskammern bewahrte. Doch wer war dieser charismatische Mann wirklich? Und welche Rolle spielte seine Frau bei der Rettung von mehr als 1200 Juden?

Fesselnd und voller Hingabe erzählt Frau Prof. Dr. Erika Rosenberg-Band die Geschichte Emilie Schindlers, einer fast vergessenen Frau, die Mut bewies und ihre Integrität in einer unmenschlichen Zeit bewahrte. Bild vergrößern

Frau Prof. Dr. Rosenberg-Band, geboren 1951 in Buenos Aires, ist deutsche Schriftstellerin, Dolmetscherin, Übersetzerin und Journalistin.

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Sie ist die Tochter deutsch-jüdischer Eltern, die 1936 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung aus Berlin flohen und sich schließlich in Argentinien ansiedelten. Ihre Begegnung mit Emilie Schindler im Jahre 1990 - die sie nicht als einen Zufall ansieht , sondern viel eher als Kausalität - mündete in einer engen Freundschaft und Biografien von Emilie und Oskar Schindler. Als Freundin, Vertraute und Biografin hält Frau Prof. Dr. Rosenberg-Band, nach dem Tod Emilie Schindlers, Vorträge in aller Welt, um an das Erbe von Emilie und Oskar Schindler zu erinnern. Untermauert durch Auszüge aus ihren Büchern und durch langjährige Recherchearbeiten, gibt sie den jungen Zuhörern einen neuen Einblick in die Schreckensherrschaft der Nazis, das Leben Oscar Schindlers und das Leben einer Frau, die lange im Schatten ihres Mannes lebte.

Menschen und Themen. 95.Zeitgespräch zu Gesellschaft, Kultur und Religion. Katholische Erwachsenenbildung Bildungswerk Kreis Reutlingen

 

Mit Themen wie Oskar Schindler und seine Helfer, die Bedeutung der Shoah für Juden, Erinnerungskultur an den Holocaust in Deutschland, Argentinien/Lateinamerika zwischen Revolution und Diktatur und die katholische Kirche in Argentinien und Papst Franziskus verlief  gestern Abend  die Veranstaltung im Spitalhofsaal.  Frau Iris Bosold und  Herr Bernhard Bosold  moderierten  das Gespräch voller Weisheit und im Rahmen  durchdachten, tiefen und hochinteressanten Fragen. Das Publikum schloss sich  auch an. Es war ein wunderschöner Abend. Ich bedanke mich rechtherzlich bei Herrn Stegl und seinem  sehr netten Team!!!

 

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Am Montag, 25. November, 20 Uhr, ist die Autorin, Dolmetscherin und Schindler-Biografin ("Schindlers Liste"), Prof. Erika Rosenberg aus Argentinien Gast beim 95. Zeitgespräch zu Gesellschaft, Kultur und Religion, das dieses Mal im Spitalhofsaal am Marktplatz stattfindet. Die 62-Jährige wurde als Tochter deutscher Juden in Buenos Aires geboren. 1990 lernte sie Emilie Schindler kennen. Aus ihren intensiven Gesprächen fertigte sie die Biografien von Emilie und Oskar Schindler, der ein deutscher Unternehmer während des Zweiten Weltkriegs war und der zusammen mit seiner Frau etwa 1200 bei ihm angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung in den Vernichtungslagern des Nationalsozialismus bewahrte. Der amerikanische Regisseur Steven Spielberg setzte Oskar Schindler 1993 mit "Schindlers Liste" ein filmisches Denkmal.

Dieses "Menschen-und-Themen-Zeitgespräch" ist ein Beitrag in diesem Herbst zum 75-jährigen Gedenken an die Reichspogromnacht. Die beiden Moderatoren Iris Bosold und Bernhard Bosold werden mit dem Gast über Oskar Schindler und seine Helfer, die Bedeutung der Shoah für Juden, die Erinnerungskultur an den Holocaust, Argentinien zwischen Revolution und Diktatur und die katholische Kirche in Argentinien und Papst Franziskus sprechen. Kartenvorverkauf beim Bildungswerk, Schulstraße 28, Telefon: (07121) 1448420.

Montag, 25. November 2013

Und die Woche fängt früh und gut an. Heute im Augustinus Gymnasium in Weiden

 

Nach vielen Stunden Fahrt  reisten wir gestern in Weiden ein. Unser Freund Raimund Mader wartete auf uns  am Bahnsteig. Die erste Bemerkung nach  der Begrüßung war wie schnell rast die Zeit an uns vorbei. Inzwischen ist wieder ein Jahr vergangen. Desto  mehr haben wir uns gefreut, dass trotz  Kronos, trotz viele, viel Arbeit uns  blendend geht. Herr Mader hat ein neues Buch herausgegeben, ich arbeite an einem neuen. . . und es gab viel zu erzählen. Der Abend rundete in einer typischen bayerischen Gaststätte ab, mit Leckerbissen  auf dem Tisch: Schweinebraten mit Kraut und Knödeln.  Vielen Dank für die Einladung!!!

Heute morgen  waren wir an der Schule um 7.20 Uhr. Zwei Vorträge und ein Interview waren  auf der Tagesordnung. Es war wieder ein sehr gelungener Vormittag, der wie im Nu verlief.

Jetzt sitze ich im Hotel Württemberger Hof in Reutlingen und bereite mich für die Abendveranstaltung vor. Aber zuerst  Abendessen im Restaurant Zucca mit Herr Schlegl und Ehepaar Bosold.

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