Sonntag, 25. November 2018

EinigeTage aus dem Gefecht. Meine Geschichte in Trier. Un par de días fuera de combate.. Mi historia en Treveris.

Sonntag, 25.11.18 und  letzter des Monats. Genau 17.12 Uhr und seit gestern Abend wieder in München, unsere zweite Heimatstadt. Ich sitze am Laptop, schreibe an meinem neuen Buch und genieße  einfach ZU LEBEN. Manche werden sich fragen, leben ist  einfach selbstverständlich, logisch. Nein, meine lieben  Leser,ganz und gar nicht. Ich erzähle, was mir in den letzten Tagen passiert ist.

Als ich mit den Veranstaltungen in Nürtingen fertig war, fuhren wir mit dem ersten Zug nach Trier. Vielmals mussten wir umsteigen. Ich gebe es zu, es war geographisch sehr ungelegen und heute sehe ich meinen großen Fehler, die Veranstaltung an der Uni in Trier vor einem Jahr akzeptiert zu haben. Ich sollte einmal lernen auch "nein" sagen zu können. Manchmal ist es viel mehr mit Fahrerei und Zeitverlust verbunden als man finanzielle Profite hinter her hat. Nein, das tue ich bestimmt nicht mehr, das schwöre ich mir!

Wir kamen in Trier an und nach dem Abendessen, blieb nichts anderes als ins Bett zu gehen, denn es war ein sehr langer Tag gewesen mit drei Veranstaltungen, mit der Hetze der Bahn mit Verspätungen, mit dem Streß der letzten Monate. Gegen 22 Uhr fing ich an zu zittern, Schüttelfrost, hohes Fieber, Übelkeit. Ich dachte, ich versuche einzuschlafen, der Schlaf tut immer gut und ist auch erholsam. . . Ich hielt so lange aus bis mein Körper zum erstenmal zu mir sagte: Nein, Erika, diesmal schaffst du es nicht alleine, suche nach Hilfe! Ich spürte, wie ich immer mehr zitterte, sogar klapperten die Zähne. Ich schaute auf die Uhr 2Uhr morgens und das Übel ging ja nicht weg, im Gegenteil  verschlimmerte sich. Mit meiner letzten Kraft griff ich nach meinem dt. Handy und rief  den Notarzt an. Die Stimme auf der anderen Seite fragte mich  nach meinem Befinden, und dann ich sollte eine andere Nummer wählen. Nein, erwiderte ich, das schaffe ich nicht, verbinde Sie mich bitte, tun Sie mir den Gefallen, helfen Sie mir... Die Stimme antwortete, es ginge in Ordnung, dann eine andere Stimme erkundigte sich nach  der Anschrift des Hotels, wo wir uns aufhielten. Der Notarzt würde kommen. Der arme José verfolgte das Gespräch ohne viel zu verstehen. Er selbst war auch fassungslos, weil er mir nicht helfen konnte. Ich sagte ihm, er sollte sich schnell anziehen und runter gehen, das Hotel hatte kein Nachtportier und jemand sollte dem Arzt die Tür aufsperren.

Nach  einer Weile, ich weiß es nicht wie lange, kam José wieder hoch mit dem Arzt. Er untersuchte mich, ich erzählte ihm von der Blasenentzündung, die ich schon seit Tagen hatte .   Er maß Fieber 40 Grad, Blutdruck, Pulsschlag  hoch, Übelkeit.  Der nächste Schritt : Krankenwagen, Krankenhaus. Alles geschieh dann sehr schnell wie im Rausch. José war mit, er wollte mich nicht alleine lassen, aber wie kann er sich dann auch verständigen ohne mich. Und ich war auch nicht in der Lage viel zu sagen.

Liebe Leser, liebe Freunde, ich sah wirklich schwarz vor meinen Augen, alles düster, schrecklich. Trier, eine Stadt aus der Römerzeit , so schön, wo wir immer wieder so gerne sind,wurde uns plötzlich zu einer  Falle, in der wir gefangen wurden. Weg von zu Hause, weg von München, von alles. Ich versuchte nüchtern zu denken,  aber unmöglich ,durch das Fieber war ich wie im Rausch. Wenn man mich fragt, ob ich Angst hatte, nein, nicht um mich, sondern um den schutzlosen und unbeholfenen José.

Die Ärzte, Schwester und Pfleger waren alle super nett und alle haben mir das Gefühl gegeben, ich sei bestens untergebracht. 

Das Schlimmste habe ich schon hinter mir, jetzt muss ich noch die ganze Woche Antibiotikum einnehmen. Es war wie ein Alptraum aber der starke Wille, aus der Hölle heraus zu wollen und  dagegen zu kämpfen hat mir eine neue bis jetzt unbekannte Seite von mir gezeigt. Ich fürchte mich nicht vor dem Tod.

Nun kann ich mit meiner Arbeit, meinen Projekten , mit meinem Leben fortschreiten. Ich bewundere José sehr, der mich in solcher miserablen Situation so sehr unterstützte halt wie er konnte, der mir beistand wie immer. 

Auf diesem Wege möchte ich mich bei allen Freunden und Bekannten, die mich angerufen haben, diejenigen, die auch geschrieben haben. Es tut einem immer gut zu wissen, die anderen haben uns gerne. Das hilft aus einer Hölle herauszukommen einfach zu wissen, man ist nicht allein.

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt.