Freitag, 30. November 2018
Mittwoch, 28. November 2018
Veranstaltung in der Naabtal Realschule, Nabburg über Emilie und Oskar Schindler. Conferencia en La Escuela Superior.de Naaburg.
Obwohl ich etwas angeschlagen war, war der Vortrag heute Morgen an der Realschule ein grosser Erfolg. Super gut vorbereitete Schüler und Schülerinnen. Sie haben sehr konzentriert meine Ausführungen 90 Minuten gelauscht und auch Fragen gestellt..Wieder ein gewonnener Vormittag. Herzlichen Dank, liebe Gerda und y Axel. auch Oskarle
Dienstag, 27. November 2018
Emilie und Oskar Schindler,ein leuchtendes Beispiel für Generationen. Kurze Korrektur zu Herrn Posselt Äußerungen. Emilie y Oskar Schindler. Rutilante ejemplo para generaciones. Breve corrección histórica a declaraciones del Sr. Bernd Posselt.
Leuchtendes Beispiel für Generationen
Oberbayerisches Volksblatt-vor 7 Stunden
Wie die jüdische Autorin Erika Rosenberg in einer im Jahr 2001 erschienenen Biografie herausstellte, hielt die Frau den gemeinsamen Betrieb ...
Mit großer Überraschung habe ich heute morgen den obigen Artikel im Oberbayerischen Volksblatt gelesen, in dem Herr Bernd Posselt sich mit fremden Federn schmückt. . . armer Herr Posselt, von Brüssel hierher ist wirklich ein Weg nach unten. . .
"Und wie kam die Frau, die die Juden in Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ehren, nach Waldkraiburg? Emilie Schindler hatte Heimweh, wollte zurück nach Deutschland. Die spanische Sprache, die sie gut beherrschte, habe sie im Alter verloren und nur noch den Dialekt ihrer nordmährischen Heimat gesprochen. So Bernd Posselt, Sprecher und Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft, der Schindler, die damals schon in ihren 90ern stand, in Argentinien begegnete.
Es wurde die Idee geboren, Waldkraiburg komme der Heimat Emilie Schindlers wohl am nächsten. Im Adalbert-Stifter-Wohnheim, das in den 1960er-Jahren Sudetendeutsche gründeten und in dem viele Landsleute lebten, könnte sie sich daheim fühlen. Auch der Münchner Verleger Herbert Fleissner unterstützte diese Initiative. Und im Sommer 2001, als Emilie Schindler in Deutschland war, um mit Bundeskanzler Schröder in Bonn eine Ausstellung zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu eröffnen, zeichnete sich ab, dass die berühmte Frau eine Bürgerin Waldkraiburgs werden könnte."
KORREKTUR von Prof. ERIKA ROSENBERG
Zu aller nächst ist Herr Poseelt Frau Schindler nie begegnet. Es mag sein, dass er 1990 Argentinien besucht haben sollte aber zu einem Treffen kam ja nie imstande. Er traf sich sicherlich mit anderen Sudetendeuschten, zu denen Frau Schindler gar keinen Kontakt hatte. Warum, weil sie einfach von vielen vergessen worden war. Sie war alt, krank, mittellos und das passte nicht in den Rahmen von "würdigen", hochnässigen Herrschaften, die bei jedem Treffen Visentkärtchen tauschen, auf Wohl mit Sekt oder Wein stoßen. . . und wenn sie zu Hause sind, sortieren die Visitenkärtchen je nach Profit oder Gelegenheit. Der Rest wird entsorgt. Nein, Emilie passte zu dieser Gesellschaft nicht. Und wenn Herr Posselt ihr begegnet wäre, warum hat er sie nicht finanziell unterstützt.
1990 lernte ich Emilie kennen, sie lebte in einer Ortschaft 60 km südlich von Buenos Aires. Ihr Haus, wovon sie Wohnrecht hatte, war mehr als ärmlich. Sie kam mit ihrer kleinen Rente aus Deutschland von 830 DM und 30 U$D von Israel nicht über die Runde. Sie hatte keine Krankenversicherung. Wie sie lebte, möchte ich auch gerne wissen. Als einzige Begleitung ihre viele Katzen, Chupi, ihr Hund. Eine jüdische Organisation, Bnai Vrit, Besitzer des Hauses, wo sie wohnte half ihr mit einem monatlichen Beitrag, wovon Emilie die Gehälter von Isabel und Leandro zahlen musste. Einmal im Monat kam sie in die Deutsche Botschaft um ihre Rente zu beziehen. . . . Und so ging bis 2001. Ja, sicher mit der Zeit wurde die Lage immer schlimmer. Sie wurde älter, kränker und nach einem Unfall zu Hause im November 2000, musste sie an der Hüfte operiert werden. Ich weiß es alles haargenau, weil ich nämlich die EINZIGE WAR, die bei ihr war und alles organisieren musste. Immer mithilfe der Deutschen Botschaft zu Buenos Aires. Denn vorsichtshalber machte ich keinen einzigen Schritt ohne es vorher in der Botschaft Bescheid zu geben.
Es waren sehr harte Jahre, wo ich sogar ihre Gas-Telefon.Stromrechnungen begleichen musste. . . Nach der Operation im November 2000 im Deutschen Krankenhaus durfte sie nicht mehr nach Hause zurück und erst dann ging sie in ein Seniorenheim. Darum musste ich mich auch kümmern. Besser gesagt, um alles musste ich mich kümmern. Eines Tages sagte sie mir, sie wollte den Lebensabend in Deutschland verbringen nach fast 50 Jahren in Argentinien. Ich habe sofort die Botschaft eingeschaltet, aber auch meinen alten Verleger Dr. Fleissner, aber Herrn Posselt, den kannten wir überhaupt nicht. Ich habe ihn erstmal im Dezember 2001 in München kennen gelernt, als Emilie Posthum von den Sudetendeutschen ausgezeichnet worden war. Er überreichte mir eine Kristallvase, die mir nach der Veranstaltung wieder weggenommen wurde mit der Ausrede, man wolle sie behalten.
Mit der Sudetendeutschen Gesellschaft habe ich gar keine Verbindung. Wie kam Emilie nach Waldkraiburg? Weil ich die Beerdigung zusammen mit meinem Mann gezahlt habe. Für das Grab in Naturstein, schlicht und einfach habe ich 5000 Euro bezahlt, plus andere Spesen wie Blumen, Kirche. . . Das wollte ich ja niemals erwähnen, aber by the way , sehr geehrter Herr Posselt, wenn Sie nächstes Mal interviewt werden, bitte präsentieren Sie ein anderes speech, das sich der Realität auch nähert. Ich bin eine leidenschaftliche Verfechterin der Wahrheit und halte kein Blatt vor dem Mund, wenn es um Rechte, Wahrheit, Frieden, Demokratie aber auch Moral geht.
Montag, 26. November 2018
Gegen das Vergessen unbesungener Helden - Emilie und Oskar Schindler. Misceláneas sobre tres conferencias en Kusel
26.11.2018
Kategorie: Geschichte, Startseite
Von: Josefine Katins, Anja Kaindl/eingestellt von S. Jaqui
Kategorie: Geschichte, Startseite
Von: Josefine Katins, Anja Kaindl/eingestellt von S. Jaqui
„Gegen das Vergessen unbesungener Helden – Emilie und Oskar Schindler“
„Ich hatte mir ein Zeitzeugengespräch immer ganz anders vorgestellt: Eine alte Person sitzt vor den Zuhörern und erzählt bedächtig und leise von längst vergangenen Zeiten. Umso überraschter war ich von der herzlichen und offenen Frau Professor Erika Rosenberg, die mit Hingabe, Aufgeschlossenheit und mit angemessenem Humor ihr Publikum mit auf eine Reise in die Zeit des Nationalsozialismus nahm. Bei ihren Ausführungen standen Oskar und Emilie Schindler im Mittelpunkt und nicht sie selbst. Immer wieder forderte sie ihre Zuhörer dazu auf, nachzufragen, was aufgrund ihrer sympathischen Art gerne in Anspruch genommen wurde. An den Vortrag anschließend gab es Raum für Gespräche und Gedanken, was zumindest mich die Veranstaltung mit einem guten Gefühl verlassen ließ.“
Josefine Katins
Frau Professor Erika Rosenberg, eine Zeitzeugin der zweiten Generation, hielt am Montag, 22.10.2018 sowie am Dienstag, 23.10.2018 drei Vorträge an unserer Schule und vermittelte unseren Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 12 und 13 sowie auch in der Abendveranstaltung einem öffentlichen Publikum einen Einblick in das Leben und Wirken von Emilie und Oskar Schindler.
Sie selbst wurde als Tochter deutscher Juden in Buenos Aires geboren, wo sie 1990 Emilie Schindler kennenlernte, mit der sie bis zu deren Tod 2001 eine innige Freundschaft verband.
Mit anschaulichem Bildmaterial und gestützt auf Auszüge aus ihrer Biografie „Ich- Emilie Schindler“ informierte Frau Professor Rosenberg ihre Zuhörer über die Herkunft und Beziehung der Schindlers, sowie deren Handeln in der Zeit des Nationalsozialismus, mit dem sie 1200 Menschen vor der Gaskammer retteten.
Oskar Schindler, ein deutscher Unternehmer und NSDAP-Mitglied, errichtete nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen in Krakau eine Emaillewaren-Fabrik, in der er jüdische Zwangsarbeiter aus dem Arbeitslager in Plaszow beschäftigte.
Die Schikanen, denen die Juden im Arbeitslager Plaszow ausgesetzt waren, wurden insbesondere an der Person des dortigen Lagerkommandanten Amon Goeth illustriert. Bei den Schilderungen seines willkürlichen Mordens, wie zum Beispiel seiner morgendlichen Schießübungen auf die jüdischen Häftlinge, war insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern eine tiefe Betroffenheit zu erkennen.
Was passiert mit einem Menschen wie Amon Goeth nach dem Krieg? Diese Frage wurde in allen drei Vorträgen gestellt. Frau Professor Rosenberg informierte ihre Zuhörer über die Rattenlinie, die Fluchtroute führender NS-Verbrecher nach dem II. Weltkrieg und den letztlich gescheiterten Fluchtversuch Amon Goeths.
Nachdem im August 1944 in Berlin der Beschluss gefasst wurde, das Arbeitslager in Plaszow zu schließen und alle Häftlinge nach Auschwitz geschickt werden sollten, nutzte Oskar Schindler seine Kontakte, um eine Rüstungsfabrik in Brünnlitz in Tschechien zu erwerben, um seine Arbeiter dorthin umzusiedeln und sie somit vor dem Konzentrationslager zu retten. Dabei entstand Schindlers Liste.
Knapp 50 Jahre später verwendete Steven Spielberg diese als Titel für seinen Spielfilm, durch den Oskar Schindler international bekannt wurde.
Was aber war mit Emilie Schindler, die in Spielbergs Film weitgehend unberücksichtigt bleibt? Als Biografin und Nachlassverwalterin der Schindlers ist es Frau Rosenberg ein Anliegen, in ihren Vorträgen das Verhältnis von Fiktion und Realität in dem Film „Schindlers Liste“ klar herauszustellen und insbesondere auch die bedeutende Rolle Emilie Schindlers bei der Rettung der Juden aufzuzeigen.
Vom Fachbereich Geschichte möchten wir uns bei Frau Professor Rosenberg bedanken, die mit ihrer freundlichen Art in sehr ansprechender Weise unseren Schülerinnen und Schülern nicht nur einen Einblick in das Leben und Wirken der Schindlers vermittelt hat, sondern in ihren Vorträgen auch zum Nachdenken anregte.
Sonntag, 25. November 2018
EinigeTage aus dem Gefecht. Meine Geschichte in Trier. Un par de días fuera de combate.. Mi historia en Treveris.
Sonntag, 25.11.18 und letzter des Monats. Genau 17.12 Uhr und seit gestern Abend wieder in München, unsere zweite Heimatstadt. Ich sitze am Laptop, schreibe an meinem neuen Buch und genieße einfach ZU LEBEN. Manche werden sich fragen, leben ist einfach selbstverständlich, logisch. Nein, meine lieben Leser,ganz und gar nicht. Ich erzähle, was mir in den letzten Tagen passiert ist.
Als ich mit den Veranstaltungen in Nürtingen fertig war, fuhren wir mit dem ersten Zug nach Trier. Vielmals mussten wir umsteigen. Ich gebe es zu, es war geographisch sehr ungelegen und heute sehe ich meinen großen Fehler, die Veranstaltung an der Uni in Trier vor einem Jahr akzeptiert zu haben. Ich sollte einmal lernen auch "nein" sagen zu können. Manchmal ist es viel mehr mit Fahrerei und Zeitverlust verbunden als man finanzielle Profite hinter her hat. Nein, das tue ich bestimmt nicht mehr, das schwöre ich mir!
Wir kamen in Trier an und nach dem Abendessen, blieb nichts anderes als ins Bett zu gehen, denn es war ein sehr langer Tag gewesen mit drei Veranstaltungen, mit der Hetze der Bahn mit Verspätungen, mit dem Streß der letzten Monate. Gegen 22 Uhr fing ich an zu zittern, Schüttelfrost, hohes Fieber, Übelkeit. Ich dachte, ich versuche einzuschlafen, der Schlaf tut immer gut und ist auch erholsam. . . Ich hielt so lange aus bis mein Körper zum erstenmal zu mir sagte: Nein, Erika, diesmal schaffst du es nicht alleine, suche nach Hilfe! Ich spürte, wie ich immer mehr zitterte, sogar klapperten die Zähne. Ich schaute auf die Uhr 2Uhr morgens und das Übel ging ja nicht weg, im Gegenteil verschlimmerte sich. Mit meiner letzten Kraft griff ich nach meinem dt. Handy und rief den Notarzt an. Die Stimme auf der anderen Seite fragte mich nach meinem Befinden, und dann ich sollte eine andere Nummer wählen. Nein, erwiderte ich, das schaffe ich nicht, verbinde Sie mich bitte, tun Sie mir den Gefallen, helfen Sie mir... Die Stimme antwortete, es ginge in Ordnung, dann eine andere Stimme erkundigte sich nach der Anschrift des Hotels, wo wir uns aufhielten. Der Notarzt würde kommen. Der arme José verfolgte das Gespräch ohne viel zu verstehen. Er selbst war auch fassungslos, weil er mir nicht helfen konnte. Ich sagte ihm, er sollte sich schnell anziehen und runter gehen, das Hotel hatte kein Nachtportier und jemand sollte dem Arzt die Tür aufsperren.
Nach einer Weile, ich weiß es nicht wie lange, kam José wieder hoch mit dem Arzt. Er untersuchte mich, ich erzählte ihm von der Blasenentzündung, die ich schon seit Tagen hatte . Er maß Fieber 40 Grad, Blutdruck, Pulsschlag hoch, Übelkeit. Der nächste Schritt : Krankenwagen, Krankenhaus. Alles geschieh dann sehr schnell wie im Rausch. José war mit, er wollte mich nicht alleine lassen, aber wie kann er sich dann auch verständigen ohne mich. Und ich war auch nicht in der Lage viel zu sagen.
Liebe Leser, liebe Freunde, ich sah wirklich schwarz vor meinen Augen, alles düster, schrecklich. Trier, eine Stadt aus der Römerzeit , so schön, wo wir immer wieder so gerne sind,wurde uns plötzlich zu einer Falle, in der wir gefangen wurden. Weg von zu Hause, weg von München, von alles. Ich versuchte nüchtern zu denken, aber unmöglich ,durch das Fieber war ich wie im Rausch. Wenn man mich fragt, ob ich Angst hatte, nein, nicht um mich, sondern um den schutzlosen und unbeholfenen José.
Die Ärzte, Schwester und Pfleger waren alle super nett und alle haben mir das Gefühl gegeben, ich sei bestens untergebracht.
Das Schlimmste habe ich schon hinter mir, jetzt muss ich noch die ganze Woche Antibiotikum einnehmen. Es war wie ein Alptraum aber der starke Wille, aus der Hölle heraus zu wollen und dagegen zu kämpfen hat mir eine neue bis jetzt unbekannte Seite von mir gezeigt. Ich fürchte mich nicht vor dem Tod.
Nun kann ich mit meiner Arbeit, meinen Projekten , mit meinem Leben fortschreiten. Ich bewundere José sehr, der mich in solcher miserablen Situation so sehr unterstützte halt wie er konnte, der mir beistand wie immer.
Auf diesem Wege möchte ich mich bei allen Freunden und Bekannten, die mich angerufen haben, diejenigen, die auch geschrieben haben. Es tut einem immer gut zu wissen, die anderen haben uns gerne. Das hilft aus einer Hölle herauszukommen einfach zu wissen, man ist nicht allein.
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt.
Dienstag, 20. November 2018
Montag, 19. November 2018
Ausgezeichneter Zeitungsartikel. Excelente Art. de prensa
Montag, 19.November2018 SLZ3-1 Seite 11 LOKALES
Ein Lichtpfad im Holocaust
Unter der Überschrift „Ein
Lichtpfad im Holocaust“
erzählte Erika Rosenberg
die Geschichte des Ehepaars Emilie und Oskar
Schindler, sowie des Diplomaten Carl Lutz.
Von Jana Henn
Bad Salzungen – Professor Erika Rosenberg konnte erneut in Bad Salzungen begrüßt werden. Sie ist mittlerweile ein regelmäßiger und immer
wieder gern gesehener Gast. Auch für
die Schriftstellerin und SchindlerBiografin selbst ist der Besuch in Bad
Salzungen eine große Freude. Sie
sagt: „Ich fühle mich wie zu Hause,
auch aufgrund der vielen lieben
Menschen, die mich hier schon
lange begleiten.“
Zwei Tage lang arbeitete sie intensiv mit Schülerinnen und Schülern
des Dr.-Sulzberger-Gymnasiums in
Bad Salzungen. Als Abschluss hatte
der 1. TSV Bad Salzungen und das Seniorenbüro Wartburgkreis in die Aula des Gymnasiums eingeladen.
Unter der Überschrift „Ein
Lichtpfad im Holocaust“ erzählt sie
die Geschichte des Ehepaars Emilie
und Oskar Schindler, sowie des Diplomaten Carl Lutz. Die Schindlers
betrieben mehrere Fabriken im polnischen Krakau und zuletzt im tschechischen Brünnlitz. Sie verpflichteten jüdische Arbeiter und schenkten
ihnen damit Sicherheit. „Das war
nicht eine Tat an einem Tag. Sie haben 2000 Tage lang geholfen und dabei ihr eigenes Geld investiert. Das
nennt man Zivilcourage.“, sagt die
Biografin. Oskar Schindler wurde mit
einem Film unter der Regie von Stephen Spielberg ein Denkmal gesetzt.
Emilie Schindler war aber ebenso beteiligt an der Rettung der Juden und
ihr wird Anerkennung nicht in gleichem Maß zuteil.
Stephen Spielberg hat ihre Leistung im Film unberücksichtigt gelassen. Und so betont Erika Rosenberg:
„Ich möchte diesen Film entmystifizieren.“ Carl Lutz war Diplomat in
der Schweizer Legation in Budapest.
Er stellte für 63000 Juden gefälschte
Schutzbriefe und Kollektivpässe aus,
um die Ausreise nach Palästina zu ermöglichen. Zum Schutz dieser Menschen beherbergte er sie auch im legendären Glashaus und in weiteren
Schutzhäusern in Budapest. Leider
blieb ihm nach dem Krieg die Anerkennung verwehrt, die er verdient
hätte. Vielmehr musste er sich in seinem Heimatland dafür rechtfertigen
und wurde wegen Kompetenzüberschreitung verurteilt. Bis heute ist er
nicht rehabilitiert.
Möglicherweise sind sich Carl Lutz
und Oskar Schindler 1943 in Budapest begegnet. Die unbesungenen
Helden Emilie und Oskar Schindler
sowie Carl Lutz eint aber eins. Sie haben sich mit Mut und Tapferkeit in
der dunklen Zeit des Holocaust für
ihre jüdischen Mitmenschen eingesetzt, ohne an sich selbst zu denken.
Im Talmund heißt es: „Wer auch nur
ein Leben rettet, der rettet die ganze
Welt.“ Und das haben alle drei Personen tausendfach getan. Nach dem
Vortrag führte Erika Rosenberg durch
die Ausstellung in der Aula des Gymnasiums. Sie ist die weltweit umfangreichste Ausstellung zur Geschichte
des Ehepaars Schindler und über Carl
Lutz. Der ehemalige Gymnasiallehrer Burkhard Durner, der schon viele
Jahre mit Erika Rosenberg und ihrem
Mann Jose befreundet ist, würde sich
freuen, wenn auch andere Schulen,
Vereine oder interessierte Personengruppen das Angebot nutzen würden. Eine Führung durch die Ausstellung ist nach Anmeldung bei der
Schulleitung möglich. Die vielen Tafeln beinhalten u.a. eine Kopie der
legendären Schindlers Liste, ein
Schreiben des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton an
Emilie Schindler und Papiere ihrer
Ausreise nach Argentinien. Gezeigt
wird die Geschichte hinter dem Film.
Ebenfalls zu sehen sind Bilder von
Carl Lutz und Zeichnungen und Beschreibungen der Zustände im Glashaus sowie ein Schutzpass seiner spä-
teren Stieftochter Agnes Hirschi. Mit
der Ausstellung bleibt die Leistung
der Schindlers und von Carl Lutz als
fotografisches Gedächtnis erhalten.
Ein literarisches Denkmal hat Erika
Rosenberg diesen Helden bereits mit
den Autobiografien von Emilie und
Oskar Schindler und mit dem Buch
über Carl Lutz „Das Glashaus“ gesetzt.
Während Erika Rosenberg noch im
Gespräch mit den Gästen ist, bleibt
die letzte Folie ihrer Powerpoint-Prä-
sentation wie ein Mahnmal eingeblendet. Darauf steht: „Nie wieder
Krrieg! Für Demokratie, Toleranz, Zivilcourage, Menschenrechte.“ Erika
Rosenberg wird sicher wieder den
Weg nach Bad Salzungen finden. Bis
dahin sollte ihr Einsatz für Gerechtigkeit und Verständigung unter den
Völkern ein Auftrag an alle sein.
Erika Rosenberg hielt einen Vortrag unter der Überschrift „Ein Lichtpfad im Holocaust“ über die unbesungenen Helden
Emilie und Oskar Schindler sowie Carl Lutz und führte anschließend durch die Ausstellung in der Aula des Dr.-SulzbergerGymnasiums. Fotos (2): Jana Henn
.
Wie die Ratten nach Argentinien kamen
Auf den „Rattenlinien“ gelangten zahlreiche NaziKriegsverbrecher wie Adolf
Eichmann mit Unterstützung durch Institutionen
der katholischen Kirche
nach Argentinien und anderen südamerikanischen
Staaten.
Von Werner Kaiser
Bad Salzungen – An zwei Projekttagen am Dr.-Sulzberger-Gymnasium
Bad Salzungen setzten sich Schüler
der 10. und 12. Klassen im Rahmen
des Geschichtsunterrichts mit den
Themen Demokratie, Toleranz und
Zivilcourage sowie Erinnerungskultur auseinander.
40 Gymnasiasten des Geschichtskurses der 12. Klassen erlebten die
Historikerin, Autorin und Übersetzerin Prof. Erika Band de Rosenberg aus
Argentinien. Ihr Thema an diesem
Vormittag waren die sogenannten
Rattenlinien. Dieser Begriff bezeichnet ein ganzes System von Fluchthilfen für faschistische Führungskräfte.
Vorbereitet wurde das Ganze durch
den kroatischen Franziskanerpater
Krunoslaw Draganovic zunächst für
die von Ante Pavelic geführte, eng
mit Nazideutschland kooperierende
Ustascha, die während der deutschen Okkupation ab 1941 in Kroatien bis zu deren Zusammenbruch
ein Terrorregime ausübte.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges
retteten sich viele Nazigrößen auf
diesen Wegen nach Südamerika.
Amerikanische Zutat
Der Name „Rattenlinien“ (rat lines) war freilich eine Zutat amerikanischer Geheimdienstler, als sie sich
das hier versammelte antikommunistische Potenzial zunutze machen
wollten. Darauf ging die Referentin
allerdings nicht weiter ein, da sie die
ohnehin komplizierte Materie nicht
zu sehr überladen wollte.
Die ursprüngliche Bezeichnung
Klosterroute deutete auf frühere,
ebenso schwerwiegende Zusammenhänge: Neben dem Internationalen
Roten Kreuz und seinen österreichischen und italienischen Landesorganisationen machte sich besonders die katholische Kirche um die
Fluchthilfen „verdient“, namentlich
der aus Österreich stammende Bischof Alois Hudal, der in Rom ein
Priesterkolleg leitete. Involviert war
auch der Heilige Stuhl, etwa durch
die Beglaubigung von Personaldokumenten.
Bekannte Namen
Erika Rosenberg konnte bekannte
Namen auflisten: Zu den Benutzern
der Rattenlinien gehörten unter anderem der SS-Führer Erich Priebke,
der später in Italien verurteilt wurde,
der KZ-Arzt Josef Mengele und der
vom Ehepaar Klarsfeld dingfest gemachte ehemalige Gestapochef von
Lyon Klaus Barbie. Eine führende
Rolle spielte das hochdekorierte
Luftwaffenidol Hans-Ulrich Rudel
dem die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft 1978 noch einmal
große Aufmerksamkeit bescherte, als
sie ihn während der Fußball-WM in
Argentinien in ihr Trainingslager
einlud.
Und schließlich Adolf Eichmann,
der Organisator der Todestransporte
nach Auschwitz, der als Ricardo Clement bei Buenos Aires lebte, dann
vom israelischen Mossad entführt, in
Jerusalem vor Gericht gestellt und
zum Tode verurteilt wurde.
Erika Rosenberg, die unter anderem durch ihre Biografien von Oskar
und Emilie Schindler hervortrat, hat
einen durchaus persönlichen Bezug
zu der Thematik. Ihre jüdischen Eltern – die Mutter war Ärztin, der Vater Jurist – verließen Deutschland
unter dem Eindruck der 1935 erlassenen Nürnberger Rassengesetze und
erreichten nach abenteuerlicher
Flucht, unter anderem von den USA
abgewiesen, und einem illegalen
Grenzübertritt schließlich Argentinien.
Dort spielten neben italienischen
vor allem deutsche Einwanderer eine
wichtige Rolle und entwickelten gro-
ße Sympathien für die Naziideologie.
Die freundliche Haltung des argentinischen Staates gegenüber Hitlerdeutschland wurde von Letzterem in
den 1930er Jahren durch ein besonderes Geschenk gewürdigt: einen in
der Hauptstadt errichteten gewaltigen Obelisk.
Unter dem autoritär regierenden
Präsidenten Juan Perón setzte sich
diese argentinische Politik auch
nach der deutschen Niederlage fort.
Aber nicht die persönlichen Erlebnisse der Eltern, über die eisern geschwiegen wurde, bestimmten die
Themen von Erika Rosenberg, die
1951 geboren wurde und somit eine
Zeitzeugin der zweiten Generation
ist, sondern ihre wissenschaftliche
und publizistische Arbeit.
Ihr Anliegen ist es, bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte die Erinnerungskultur zu
bewahren und zugleich nach Versöhnung zu streben.
Die Salzunger Gymnasiasten verfolgten den Vortrag mit großer Aufmerksamkeit und Anteilnahme. In
der anschließenden Aussprache bewies vor allem Steven Leimbach, dass
er sich schon länger intensiv mit der
Problematik und überhaupt mit der
deutschen Geschichte auseinandergesetzt hatte.
Genutzt wurde der Besuch – Erika
Rosenberg kommt übrigens schon
seit etlichen Jahren regelmäßig in
diese Schule – auch, um etwa sachkundige Informationen über das argentinische Bildungssystem einzuholen und es mit den in Deutschland
gebotenen, von demokratischen
Grundsätzen geprägten Möglichkeiten zu vergleichen.
Von den Gymnasiasten war es vor allem Steven Leimbach (mit Mikrofon), der die argentinische Professorin Erika Rosenberg mit seinen Fragen zuweiteren Auskünften und Positionsbestimmungen anregte. Foto: Werner Kaiser
AmAbend hatte Erika Rosenberg mit den Senioren aufmerksame Zuhörer und interessierte Gesprächspartner.
Ein Lichtpfad im Holocaust
Unter der Überschrift „Ein
Lichtpfad im Holocaust“
erzählte Erika Rosenberg
die Geschichte des Ehepaars Emilie und Oskar
Schindler, sowie des Diplomaten Carl Lutz.
Von Jana Henn
Bad Salzungen – Professor Erika Rosenberg konnte erneut in Bad Salzungen begrüßt werden. Sie ist mittlerweile ein regelmäßiger und immer
wieder gern gesehener Gast. Auch für
die Schriftstellerin und SchindlerBiografin selbst ist der Besuch in Bad
Salzungen eine große Freude. Sie
sagt: „Ich fühle mich wie zu Hause,
auch aufgrund der vielen lieben
Menschen, die mich hier schon
lange begleiten.“
Zwei Tage lang arbeitete sie intensiv mit Schülerinnen und Schülern
des Dr.-Sulzberger-Gymnasiums in
Bad Salzungen. Als Abschluss hatte
der 1. TSV Bad Salzungen und das Seniorenbüro Wartburgkreis in die Aula des Gymnasiums eingeladen.
Unter der Überschrift „Ein
Lichtpfad im Holocaust“ erzählt sie
die Geschichte des Ehepaars Emilie
und Oskar Schindler, sowie des Diplomaten Carl Lutz. Die Schindlers
betrieben mehrere Fabriken im polnischen Krakau und zuletzt im tschechischen Brünnlitz. Sie verpflichteten jüdische Arbeiter und schenkten
ihnen damit Sicherheit. „Das war
nicht eine Tat an einem Tag. Sie haben 2000 Tage lang geholfen und dabei ihr eigenes Geld investiert. Das
nennt man Zivilcourage.“, sagt die
Biografin. Oskar Schindler wurde mit
einem Film unter der Regie von Stephen Spielberg ein Denkmal gesetzt.
Emilie Schindler war aber ebenso beteiligt an der Rettung der Juden und
ihr wird Anerkennung nicht in gleichem Maß zuteil.
Stephen Spielberg hat ihre Leistung im Film unberücksichtigt gelassen. Und so betont Erika Rosenberg:
„Ich möchte diesen Film entmystifizieren.“ Carl Lutz war Diplomat in
der Schweizer Legation in Budapest.
Er stellte für 63000 Juden gefälschte
Schutzbriefe und Kollektivpässe aus,
um die Ausreise nach Palästina zu ermöglichen. Zum Schutz dieser Menschen beherbergte er sie auch im legendären Glashaus und in weiteren
Schutzhäusern in Budapest. Leider
blieb ihm nach dem Krieg die Anerkennung verwehrt, die er verdient
hätte. Vielmehr musste er sich in seinem Heimatland dafür rechtfertigen
und wurde wegen Kompetenzüberschreitung verurteilt. Bis heute ist er
nicht rehabilitiert.
Möglicherweise sind sich Carl Lutz
und Oskar Schindler 1943 in Budapest begegnet. Die unbesungenen
Helden Emilie und Oskar Schindler
sowie Carl Lutz eint aber eins. Sie haben sich mit Mut und Tapferkeit in
der dunklen Zeit des Holocaust für
ihre jüdischen Mitmenschen eingesetzt, ohne an sich selbst zu denken.
Im Talmund heißt es: „Wer auch nur
ein Leben rettet, der rettet die ganze
Welt.“ Und das haben alle drei Personen tausendfach getan. Nach dem
Vortrag führte Erika Rosenberg durch
die Ausstellung in der Aula des Gymnasiums. Sie ist die weltweit umfangreichste Ausstellung zur Geschichte
des Ehepaars Schindler und über Carl
Lutz. Der ehemalige Gymnasiallehrer Burkhard Durner, der schon viele
Jahre mit Erika Rosenberg und ihrem
Mann Jose befreundet ist, würde sich
freuen, wenn auch andere Schulen,
Vereine oder interessierte Personengruppen das Angebot nutzen würden. Eine Führung durch die Ausstellung ist nach Anmeldung bei der
Schulleitung möglich. Die vielen Tafeln beinhalten u.a. eine Kopie der
legendären Schindlers Liste, ein
Schreiben des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton an
Emilie Schindler und Papiere ihrer
Ausreise nach Argentinien. Gezeigt
wird die Geschichte hinter dem Film.
Ebenfalls zu sehen sind Bilder von
Carl Lutz und Zeichnungen und Beschreibungen der Zustände im Glashaus sowie ein Schutzpass seiner spä-
teren Stieftochter Agnes Hirschi. Mit
der Ausstellung bleibt die Leistung
der Schindlers und von Carl Lutz als
fotografisches Gedächtnis erhalten.
Ein literarisches Denkmal hat Erika
Rosenberg diesen Helden bereits mit
den Autobiografien von Emilie und
Oskar Schindler und mit dem Buch
über Carl Lutz „Das Glashaus“ gesetzt.
Während Erika Rosenberg noch im
Gespräch mit den Gästen ist, bleibt
die letzte Folie ihrer Powerpoint-Prä-
sentation wie ein Mahnmal eingeblendet. Darauf steht: „Nie wieder
Krrieg! Für Demokratie, Toleranz, Zivilcourage, Menschenrechte.“ Erika
Rosenberg wird sicher wieder den
Weg nach Bad Salzungen finden. Bis
dahin sollte ihr Einsatz für Gerechtigkeit und Verständigung unter den
Völkern ein Auftrag an alle sein.
Erika Rosenberg hielt einen Vortrag unter der Überschrift „Ein Lichtpfad im Holocaust“ über die unbesungenen Helden
Emilie und Oskar Schindler sowie Carl Lutz und führte anschließend durch die Ausstellung in der Aula des Dr.-SulzbergerGymnasiums. Fotos (2): Jana Henn
.
Wie die Ratten nach Argentinien kamen
Auf den „Rattenlinien“ gelangten zahlreiche NaziKriegsverbrecher wie Adolf
Eichmann mit Unterstützung durch Institutionen
der katholischen Kirche
nach Argentinien und anderen südamerikanischen
Staaten.
Von Werner Kaiser
Bad Salzungen – An zwei Projekttagen am Dr.-Sulzberger-Gymnasium
Bad Salzungen setzten sich Schüler
der 10. und 12. Klassen im Rahmen
des Geschichtsunterrichts mit den
Themen Demokratie, Toleranz und
Zivilcourage sowie Erinnerungskultur auseinander.
40 Gymnasiasten des Geschichtskurses der 12. Klassen erlebten die
Historikerin, Autorin und Übersetzerin Prof. Erika Band de Rosenberg aus
Argentinien. Ihr Thema an diesem
Vormittag waren die sogenannten
Rattenlinien. Dieser Begriff bezeichnet ein ganzes System von Fluchthilfen für faschistische Führungskräfte.
Vorbereitet wurde das Ganze durch
den kroatischen Franziskanerpater
Krunoslaw Draganovic zunächst für
die von Ante Pavelic geführte, eng
mit Nazideutschland kooperierende
Ustascha, die während der deutschen Okkupation ab 1941 in Kroatien bis zu deren Zusammenbruch
ein Terrorregime ausübte.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges
retteten sich viele Nazigrößen auf
diesen Wegen nach Südamerika.
Amerikanische Zutat
Der Name „Rattenlinien“ (rat lines) war freilich eine Zutat amerikanischer Geheimdienstler, als sie sich
das hier versammelte antikommunistische Potenzial zunutze machen
wollten. Darauf ging die Referentin
allerdings nicht weiter ein, da sie die
ohnehin komplizierte Materie nicht
zu sehr überladen wollte.
Die ursprüngliche Bezeichnung
Klosterroute deutete auf frühere,
ebenso schwerwiegende Zusammenhänge: Neben dem Internationalen
Roten Kreuz und seinen österreichischen und italienischen Landesorganisationen machte sich besonders die katholische Kirche um die
Fluchthilfen „verdient“, namentlich
der aus Österreich stammende Bischof Alois Hudal, der in Rom ein
Priesterkolleg leitete. Involviert war
auch der Heilige Stuhl, etwa durch
die Beglaubigung von Personaldokumenten.
Bekannte Namen
Erika Rosenberg konnte bekannte
Namen auflisten: Zu den Benutzern
der Rattenlinien gehörten unter anderem der SS-Führer Erich Priebke,
der später in Italien verurteilt wurde,
der KZ-Arzt Josef Mengele und der
vom Ehepaar Klarsfeld dingfest gemachte ehemalige Gestapochef von
Lyon Klaus Barbie. Eine führende
Rolle spielte das hochdekorierte
Luftwaffenidol Hans-Ulrich Rudel
dem die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft 1978 noch einmal
große Aufmerksamkeit bescherte, als
sie ihn während der Fußball-WM in
Argentinien in ihr Trainingslager
einlud.
Und schließlich Adolf Eichmann,
der Organisator der Todestransporte
nach Auschwitz, der als Ricardo Clement bei Buenos Aires lebte, dann
vom israelischen Mossad entführt, in
Jerusalem vor Gericht gestellt und
zum Tode verurteilt wurde.
Erika Rosenberg, die unter anderem durch ihre Biografien von Oskar
und Emilie Schindler hervortrat, hat
einen durchaus persönlichen Bezug
zu der Thematik. Ihre jüdischen Eltern – die Mutter war Ärztin, der Vater Jurist – verließen Deutschland
unter dem Eindruck der 1935 erlassenen Nürnberger Rassengesetze und
erreichten nach abenteuerlicher
Flucht, unter anderem von den USA
abgewiesen, und einem illegalen
Grenzübertritt schließlich Argentinien.
Dort spielten neben italienischen
vor allem deutsche Einwanderer eine
wichtige Rolle und entwickelten gro-
ße Sympathien für die Naziideologie.
Die freundliche Haltung des argentinischen Staates gegenüber Hitlerdeutschland wurde von Letzterem in
den 1930er Jahren durch ein besonderes Geschenk gewürdigt: einen in
der Hauptstadt errichteten gewaltigen Obelisk.
Unter dem autoritär regierenden
Präsidenten Juan Perón setzte sich
diese argentinische Politik auch
nach der deutschen Niederlage fort.
Aber nicht die persönlichen Erlebnisse der Eltern, über die eisern geschwiegen wurde, bestimmten die
Themen von Erika Rosenberg, die
1951 geboren wurde und somit eine
Zeitzeugin der zweiten Generation
ist, sondern ihre wissenschaftliche
und publizistische Arbeit.
Ihr Anliegen ist es, bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte die Erinnerungskultur zu
bewahren und zugleich nach Versöhnung zu streben.
Die Salzunger Gymnasiasten verfolgten den Vortrag mit großer Aufmerksamkeit und Anteilnahme. In
der anschließenden Aussprache bewies vor allem Steven Leimbach, dass
er sich schon länger intensiv mit der
Problematik und überhaupt mit der
deutschen Geschichte auseinandergesetzt hatte.
Genutzt wurde der Besuch – Erika
Rosenberg kommt übrigens schon
seit etlichen Jahren regelmäßig in
diese Schule – auch, um etwa sachkundige Informationen über das argentinische Bildungssystem einzuholen und es mit den in Deutschland
gebotenen, von demokratischen
Grundsätzen geprägten Möglichkeiten zu vergleichen.
Von den Gymnasiasten war es vor allem Steven Leimbach (mit Mikrofon), der die argentinische Professorin Erika Rosenberg mit seinen Fragen zuweiteren Auskünften und Positionsbestimmungen anregte. Foto: Werner Kaiser
AmAbend hatte Erika Rosenberg mit den Senioren aufmerksame Zuhörer und interessierte Gesprächspartner.
Veranstaltung und Ausstellungseröffnung über Emilie und Oskar Schindler in der Wirtschaftsschule Deggendorf. Conferencia e inauguracion de la exposicion sobre Emilie y Oskar Schindler en la Escuela de Comercio.de Deggendorf
Der Tag startete heute sehr früh, genau um 5 Uhr morgens. Herr Schneider , Geschichtslehrer in der Wirtschaftsschule wollte un kurz nach 7 Uhr abholen. Die Veranstaltung fand tatsächlich um 8 Uhr an. Sehr interessierte Schüler und Schülerinnen lauschten 90 Minuten meine Ausführungen und stellten zwischendurch viele Fragen..Danach folgte die Führung durch die Ausstellung . Der Schulleiter eröffnet Sie mit einer sehr bewegenden Rede und unerreichte mir einen wunderschönen Blumenstrauß. Um etwa eine Stunde erklärte ich wieder vor einer Klasse die Thematik an den Tafeln.
Sonntag, 18. November 2018
Abendveranstaltung im Dr. Sulzberger Gymnasium Bad Salzungen über Ehepaar Schindler und Carl Lutz. Ultima conferencia de la semana en Bad Salzungen
Wie versprochen berichte ich über die letzte Veranstaltung am Freitagabend in Bad Salzungen über das Ehepaar Schindler und Carl Lutz.
Pünktlich um 18 Uhr trudelten um die 20 Zuhörer in die große Aula des Gymnasiums ein. Sie wollten nicht nur meinen Vortrag zuhören, sondern auch dass ich eine Führung durch die Ausstellung mache. Die Ausstellung habe ich mit Schülern des Gymnasiums vor 2 Jahren aufgebaut. Es war ein sehr schöner Abend, mit Fragen, Antworten und vielen historischen Fragezeichen und als ich auch informierte, ich recherchiere intensiv weiter über ein noch sehr unbekanntes Kapitel im Leben von Oskar Schindler, wollten alle sofort wissen. Geduld, bitte, meine Herrschaften. Bald kann ich Näheres davon berichten!
Gestern Samstag um 9.56 Uhr fuhren wir von Eisenach direkt nach München. Die liebe Sabine Lange hat uns mit dem Auto nach Eisenach gebracht und mit großer Melancholie verabschiedeten wir uns von ihr am Bahnsteig mit dem festen Versprechen uns wieder bald zu sehen. Auch Familie Mackensen und Mike Noack, die schon wie zur Familie zu uns gehören!
Dann, nach 4 Stunden Fahrt kamen wir in unsere 2.Heimatstadt: München an. In München-Pasing stiegen wir aus und mit Koffer, Tasche, Flaschen gingen wir zu Rewe zum Einkaufen. Gegen 17.30 Uhr waren wir schon zu Hause. Wie immer ankommen, auspacken, Ordnung schaffen, aufräumen, heute Morgen Wäsche waschen. Banalitäten? Überhaupt nicht, das gehört zum Leben. . . Einmal habe ich von jemand gehört, das sei keine hierarchische Arbeit. Mein Gott, welch ein Blödsinn!!!
Heute Sonntag, ein wunderschöner Münchner sonniger Sonntag aber für uns sehr kalt und windig. Aus den vielen Fenstern, die wir in der neuen und sehr gemütlichen Wohnung haben, sehe ich das Grüne im Garten, auch die hohen Tannen mit ihren Ästen, durch die Sonnenstrahlen drängen. Ein paar Eichhörnchen klettern an den Baumstamm und wie Akrobaten im Cirkus springen von Ast zu Ast. Der Winter ist da! Kalt aber sehr schön! Im Radio habe ich gehört, in den nächsten Tagen wird es auch schneien und Berge, Wälder, Täler, Dächer werden ein weißes Kleidchen bekommen. So viel werden wir auch nicht davon bekommen, denn in zwei Wochen fliegen wir nach Hause zurück. Auf uns wartet in Buenos Aires Sommer, viel Arbeit aber auch dort sind die Kinder auch Madame Daphne. . . und so geht es weiter im Leben. Immer viel Action, immer ein Wechsel, immer schöne und angenehme Überraschungen!
Heute fahren wir nach Deggendorf , wo ich morgen eine Veranstaltung habe und auch eine Ausstellungseröffnung, danach Nürtingen. . . immer weiter, immer mit dem Zug. Unter Arm meine Aufgaben, meine Berufung: eine Art Botschafterin der Versöhnung und Erinnerung. An Alle einen schönen Sonntag und bis morgen!
Freitag, 16. November 2018
Sechs Veranstaltungen im Sulzberger Gymnasium, Bad Salzungen am 15. und 16.11.18. Seis eventos y conferencias en el bachillerato de Bad Salzungen
Freitag, den 16.11, 16.17 Uhr in Bad Salzungen. Hinter mir sechs Veranstaltungen an zwei Tagen. Noch die letzte heute Abend und dann Feierabend, morgen Samstag fahren wir früh nach München zurück. Es war eine sehr "intensive" Woche, es sind intensive Monate. . .
Große Genugtuung nach getanerArbeit: ganz lieber Empfang der Schulleitung und Lehrer, Schüler/innen. Die angeschnittenen Themen: Emilie, Oskar Schindler, Carl Lutz, Erinnerungskultur, Rattenlinie, Nazis in Argentinien.
Herlichen Dank , lieber Herr Schulleiter Mike Noack, liebe Sabine Lange, Burkhard Durner!!!
Dienstag, 13. November 2018
Veranstaltung in dem Karl-Schiller Berufskolleg, Dortmund. Evento en Dortmund
Reichspogromnacht. Neben den Zeitzeugen Erika Rosenberg-Band und Bert Woudstra, die über ihre persönlichen Fluchterfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus berichteten, kamen Schüler zu Wort, die sehr emotional über ihre Gedanken und Gefühle während ihrer Kursfahrt nach Auschwitz berichteten. Bewegender Abschluss dieses Veranstaltungsteils war der Auftritt des Chores der Jüdischen Gemeinde Dortmund.
Im Vordergrund des zweiten Teils stand die Eröffnung der Ausstellung „Gegen das Vergessen“ durch den Beauftragten für ‚Schule ohne Rassismus’ am Kolleg, Herrn Höffner. Einige Schüler des KSBK hatten beeindruckende Rollup-Plakate zum Themenkreis „Auschwitz“ oder Schaufenster zum Thema „Judentum“ mit regionalen und aktuellen Bezügen gestaltet.
Andere hatten sich auf die Spurensuche begeben und die Lebenswege im Nationalsozialismus ermordeter Dortmunder Bürger jüdischen Glaubens nachgezeichnet.
Mit der anschließenden Workshop-Phase mit einem Comic-Workshop des Künstlers Nils Oskamp zum Thema Antisemitismus sowie einem interreligiösen Abschlussgebet endete der Gedenktag an der Brügmannstraße.
Über der Veranstaltung, die in Zusammenarbeit des KSBK mit dem Jugendring, der Jüdischen Gemeinde Dortmund und dem Multikulturellen Forum stattfand, stand der Appell, eine klare Haltung gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung
Im Vordergrund des zweiten Teils stand die Eröffnung der Ausstellung „Gegen das Vergessen“ durch den Beauftragten für ‚Schule ohne Rassismus’ am Kolleg, Herrn Höffner. Einige Schüler des KSBK hatten beeindruckende Rollup-Plakate zum Themenkreis „Auschwitz“ oder Schaufenster zum Thema „Judentum“ mit regionalen und aktuellen Bezügen gestaltet.
Andere hatten sich auf die Spurensuche begeben und die Lebenswege im Nationalsozialismus ermordeter Dortmunder Bürger jüdischen Glaubens nachgezeichnet.
Mit der anschließenden Workshop-Phase mit einem Comic-Workshop des Künstlers Nils Oskamp zum Thema Antisemitismus sowie einem interreligiösen Abschlussgebet endete der Gedenktag an der Brügmannstraße.
Über der Veranstaltung, die in Zusammenarbeit des KSBK mit dem Jugendring, der Jüdischen Gemeinde Dortmund und dem Multikulturellen Forum stattfand, stand der Appell, eine klare Haltung gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung
Montag, 12. November 2018
Veranstaltung über Papst Franziskus. "Als ich mit demPapst U-Bahn fuhr". Conferencia sobre el Papa Francisco.
detail - Auslandsbüro Chile
GESPRÄCH
AUSGEBUCHT
„Erika Rosenberg: Als ich mit dem Papst U-Bahn fuhr”
Ein ganz persönlicher Blick auf den Papst: Ob in Rom bei einer Audienz oder beim U-Bahn-Fahren in Buenos Aires: Erika Rosenberg ist Papst Franziskus mehrere Male begegnet.
Veranstaltung über Emilie, Oskar Schindler und Carl Lutz. Die unbesungenen Helden, organisiert in der Sekundarschule J.W. Goethe Ilsenburg. Conferencia en la Escuela Secundaria Goethe de la ciudad de Ilsenburg, en el Harz
Wie ist es schon Tradition lädt uns jedes Jahr Dr.Stefan Kuechler, Schulleiter an der Sekundarschule J.W. Goethe, Ilsenburg zu einem Vortrag über die unbesungenen Helden ein. Diesmal ging es um das Leben und Wirken von Emilie /Oskar Schindler und Carl Lutz.
Tief beeindruckt über die ausgezeichnete Vorbereitung und Vorentlastung der Thematik , was nicht immer der Fall sein sollte, hielt ich den Vortrag. Die Schüler/innen stellten Fragen, nahmen an Diskusionen teil. Es war ein reger Austausch zwischen "Menschen", unabhängig vom Alter, Staatangehörigkeit, Sozialschicht, Religion und vor allem gab es keinen besonderen Status oder Hierarchie. Alle gleich zur Stunde des Gemeinsamdenkens.
Herzlichen Dank, liebe Schüler/innen, lieber Herr Prof. Alf Breitenstein und Herrn Schulleiter Dr. Stefan Kuechler für die große Mühe und die Geschenke.
Jetzt sitzen wir noch im ICE nach München und ich denke darüber nach. Lange werde ich den heutigen Vormittag in Erinnerung behalten. Bis zum nächsten Jahr in Ilsenburg!!!
Sonntag, 11. November 2018
Preis für die Maisach Realschule für die Ausstellung aus dem Schindler Nachlass. Premio por la exposición del acervo Emilie y Oskar Schindler
„Vergangenes verstehen – für
die Zukunft lernen“
Im Rahmen der historischen
und politischen Bildung wurde ein dreiteiliges Projekt an der Realschule Maisach
für die gesamte neunte Jahrgangsstufe durchgeführt.
Zunächst
hielt Frau Professor Erika Rosenberg einen Vortrag. Die Zeitzeugin zweiter Generation, die als
Tochter deutscher Juden in
Buenos Aires, Argentinien, geboren wurde, berichtete über Oskar und Emilie Schindler, das Ehepaar, das
im Dritten Reich mit großem persönlichen Einsatz mehr als 1200 Juden das Leben
rettete und durch Spielbergs Film „Schindlers Liste“ in aller Welt bekannt
wurde. Mit Emilie Schindler, die sie
1990 in Argentinien kennenlernen durfte, verband sie bis zu deren Tod eine
innige Freundschaft. Sie schrieb Biographien über Oskar und Emilie und ist auch
Nachlassverwalterin, was ihr – und damit uns –
den Zugang
auch zu nicht veröffentlichten Quellen ermöglichte. Die Schüler erhielten hier
– über den Geschichtsunterricht hinaus – einen vertieften Einblick in die
Geschichte des Nationalsozialismus. Zudem regte Frau Rosenberg aber auch
Diskussionen an, etwa über Zivilcourage.
Am
nächsten Tag durften zwei besonders interessierte Klassen an einem intensiven
Projekttag mit Frau Rosenberg teilnehmen: sehr engagiert und zielstrebig
erstellten die beiden Klassen an einem Vormittag eine Ausstellung über die
Lebensstationen der Familie Schindler. Sie recherchierten selbständig, bearbeiteten
die zahlreichen Quellen, die ihnen zur Verfügung gestellt wurden und erstellten
eindrucksvolle Plakate, die sie zum Abschluss im Plenum vorstellten. Die Ausst ellung
wurde über mehrere Wochen in der Aula der Schule zur Verfügung gestellt, wo sie
zum Beispiel am Elternsprechtag viele interessierte Besucher fand.
Darüber
hinaus war es Ziel des Projektes, einen Gegenwartsbezug herzustellen. Aus
diesem Grund stellte Felix Benneckenstein, ein Aussteiger aus der
Neonazi-Szene, seine Biographie vor, beantwortete Fragen und diskutierte
ebenfalls mit der gesamten Jahrgangsstufe über sein Leben, seine Beweggründe,
der Neonazi-Szene beizutreten bzw. für seinen Ausstieg aber auch über
brandaktuelle politische Ereignisse.
Die Schülerinnen und Schüler
begriffen an diesen Tagen, dass Geschichte nicht nur vergangen ist, sondern auf
unser heutiges Leben großen Einfluss hat und es an ihnen ist, die richtigen
Schlüsse daraus zu ziehen und ihre Zukunft aktiv zu gestalten.
Traducción de la actualización anterior
Reconocimiento y premio por tema "Cultura de la Memoria". Tales galardones son un nutrido alimento para el alma y el corazón. El resto, el resto es historia. Atrás quedan aquellos días de tristeza. Hoy brilla el sol en nuestros corazones. Tanto José como yo estamos muy orgullosos de haber cultivado tantos buenos amigos en Alemania, Austria y Suiza y el resto del mundo. He hecho el camino de retorno a Alemania, el camino de la reconciliación y aquí y ahora me siento tal vez en el mejor momento de mi vida, luego de haber conocido a José, haber tenido a mi querido hijo Eric y de tener una muy pequenia familia, pero muy valiosa. Elevo mi copa por mi esposo Josecito Rosenberg, Dr. Eric Rosenberg, Myriam Cavalieri, Facundo y Matthias Rosenberg. Buen domingo para todos. Y no nos olvidemos de MADAME DAPHNE.
Preisauszeichnung Westfalenkolleg und Droste-Hülshoff-Realschule, Dortmund. Premio en Dortmund : Cultura de la Memoria.
Westfalenkolleg und Droste-Hülshoff-Realschule werden für ihr Engagement in der Erinnerungskultur ausgezeichnet
Von Gerd Wüsthoff
Für ihr Engagement in der Erinnerungsarbeit und den unermüdlichen Einsatz gegen Rassismus, dafür, eine Haltung zu haben und diese auch zu zeigen, haben die Droste-Hülshoff-Realschule und das Westfalenkolleg den schul.inn.do-Award 2018 erhalten. Die Überreichung des Preises, verbunden mit einem Preisgeld von jeweils 1.500 Euro, fand in der Bibliothek der Droste-Hülshoff-Realschule statt. Dr. Wanda Klee, Schulleiterin des Westfalen Kolleg, und Dr. Anja Wieber vom Kolleg und Heike Fortmann-Petersen, Schulleiterin der Realschule, nahmen den Preis von Maria Backhaus-Görges, Vorstand schul.inn.de e.V., entgegen.
Die Projekte „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und „Races“ wurden prämiert
Mit dem Film „Races“, erarbeitet und gedreht durch und mit Schülern im Westfalenkolleg, zeigen die Mitwirkenden die Sorgen, Ängste und Wünsche. Die Akteure verknüpfen diese mit den Epochen deutscher Diskriminierungsgeschichte und den schmerzhaften Erfahrungen von Ausgrenzung und Gewalt. Diesen Erfahrungen setzen die Kolleg-SchülerInnen in dem Film die heilsame menschliche Begegnung entgegen. Der Film „Races“ wird an einem internationalen Filmfestival zu dem Thema Rassismus teilnehmen.
Seit 2007 ist die Droste-Hülshoff-Realschule in der europäischen Jugendinitiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ intensiv engagiert. Eine Initiative, die angesichts des zunehmenden Nationalismus und der daraus resultierenden Problematik von Ausgrenzung und Rassismus, notwendiger denn je ist. Diese Initiative setzt sich für den Respekt der Kulturen und Religionen untereinander ein. Darüber hinaus betreibt das Schulzentrum Kirchlinde in einer Schulformen übergreifenden AG eine ständig wachsende, international weit beachtete Ausstellung „Weil Hannelore Jüdin war“.
Nach einer kurzen Retrospektive der Arbeiten der Preisträger 2018 durch Backhaus-Görges, übergab sie mit Dieter Baier, Vorstand schul.inn.de e.V., die Preistrophäen und die Schecks an die SchulleiterInnen. Im Anschluß folgten kurze Ansprachen zu den preisgekrönten Arbeiten der Schulen von Fortmann-Petersen, Schulleiterin der Realschule, Heinz Höhne, Projektleiter in der Realschule, Klee und Wieber, beide vom Westfalenkolleg.
Familie Rosenberg entkam dem Nazi-Terror und dem Holocaust durch eine Emigration nach Argentinien
Die SchülerInnen des Westfalenkolleg konnten leider nicht anwesend sein, da sie nach ihrem Abschluss am Kolleg, im Sommer 2018, über die verschiedenen Universitätsstandorte in Deutschland verteilt sind. Die Projektteilnehmenden SchülerInnen, vorwiegend aus der Realschule, konnten jedoch teilnehmen, wie auch einige ehemalige SchülerInnen anwesend waren. Ebenso war Erika Rosenberg-Band, geboren 1951, bei der Preisübergabe anwesend.
Rosenberg, eine Historikerin, Autorin und Professorin aus Argentinien, ist Tochter deutscher, jüdischer Emigranten. Ihre Eltern konnten dem Holocaust entkommen und emigrierten nach Argentinien, weil dort schon relativ viele Deutsche jüdischen Glaubens lebten. Rosenberg hat eine Biographie über Emilia Schindler geschrieben, die in weiten Teilen der Erzählung von Steven Spielberg in seiner Verfilmung „Schindlers Liste“ widerspricht.
„Die Erzählung des Films ist typisch Hollywood, zu platt, zu stereotyp und damit verfälschend“, sagt Rosenberg enttäuscht. „Emilia wird falsch dargestellt, wie auch ihr Anteil am Werk ihres Mannes zu kurz kommt.“ Rosenberg berichtet in dem Gespräch nach der Verleihung über ihre Arbeit als Historikerin und im speziellen ihre historischen Forschungen zur Shoa. „Es hat schon zuvor, 1967, ein Projekt in Hollywood gegeben, „To the last Hour“, mit Romy Schneider und Richard Burton in den Hauptrollen“, erklärt Rosenberg. „Aber damals konnte man in Hollywood noch keinen Film mit einem ,guten Deutschen‘ machen. Das Projekt schlief ein.“
Professor Rosenberg gab hintergründige, zum Teil verstörende und erhellende Einblicke
Rosenberg konnte noch einiges erhellendes, und für das Projekt der AG im Schulzentrum Kirchlinde, wichtiges den im Projekt involvierten Lehrern mitteilen. „Oskar und Emilia Schindler hatten eine Verbindung mit Admiral Canaris“, teilte Rosenberg den erstaunten LehrerInnen mit. „Im Filmabspann heißt es, die Schindlers hätten sich scheiden lassen, was nicht stimmt. Denn Emilia war gemeinsam mit ihrem Mann nach Argentinien gegangen. Das war nur möglich, weil sie als nach 1945 Staatenlose, von Israel 1947 Papiere bekommen hatten.“
Die Überraschungen, die Rosenberg weiter mitteilte, bezogen sich auf die Kenntnisse der Alliierten über die Konzentrationslager, die erhaltenen und nicht beachteten Warnungen des Jüdischen Weltkongress, und dass die Briten genau wussten wer sich auf den Schiffen in der Lübecker Bucht befand. „Sie haben wissentlich die KZ-Insassen, die auf der Cap Arcona, der Thielbeck und der Athen unter unmenschlichen Bedingungen zusammengepfercht worden waren, bombardiert“, berichtete Rosenberg mit eigenem Entsetzen.
Das erste Kriegsziel der Alliierten war es, das Nazi-Regime, beziehungsweise Nazi-Deutschland militärisch zu besiegen. Dabei waren keine anderen Kriegsziele beachtet worden. So auch die Befreiung der KZ Insassen, vorwiegend Menschen jüdischen Glaubens, oder die Verhinderung der Transporte in die Vernichtungslager. Eine zutiefst verstörende Erkenntnis, die aufzeigt wie weit Rassismus und Antisemitismus in der Welt grassierten, grassieren, und Handlungen und Entscheidungen beeinflussten und leider auch heute noch allzu oft beeinflussen.
Arbeitsstelle „Zukunft braucht Erinnerung“ des Jugendrings Dortmund organisierte Zeitzeugengespräche
Erika Rosenberg war nicht der einzige Gast, der auf Einladung der Arbeitsstelle „Zukunft braucht Erinnerung“ des Jugendrings in Dortmund, um Zeitzeugengespräche in Schulen zu machen. Bert Woudstra wurde am 19. Februar 1932 als Sohn jüdischer Eltern in Enschede geboren. Der heute 86jährige überlebte den Krieg nur, weil er mit seiner Mutter und seinem Bruder untertauchen konnte. Seinem Bruder gelang die Flucht nach England. Sein Vater wurde ermordet.
Am 14.9.1941 sah er ihn zum letzten Mal. 13 Türen öffneten sich zwischen 1940 und 1945 für ihn und seine Familie. Bert Woudstra erzählt sehr eindrücklich von seinen Erfahrungen und Erlebnissen im Versteck und schlägt auch einen Bogen in die heutige Zeit. Bert Woudstra berichtete unter anderem im Polizeipräsidium, und im Käthe-Kollwitz- Gymnasium von seinen Erfahrungen. Er war zudem bei den Holocaust-Gedenkfeiern in Dorstfeld und am Platz der Alten Synagoge dabei.
Rosenberg berichtete den SchülerInnen des 9. Jahrgangs der Droste-Hülshoff-Realschule sowie in der Gesamtschule Gartenstadt über ihre Freundschaft zu Emilie Schindler. Gemeinsam mit BotschafterInnen der Erinnerung und dem Regisseur Cem Arslan gestaltet Erika Rosenberg zudem am Paul-Ehrlich-Berufskolleg den Projekttag „Zukunft braucht Erinnerung“. Nach einem Vortrag über das Ehepaar Schindler präsentierte der Jugendring seinen preisgekrönten Film „HOPE“.
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