Und wieder rollte der IC in Richtung Karlsruhe, aber diese Fahrt unterschied sich sehr von den anderen. Pünktlich erreichten wir unser Ziel. Wir stiegen aus dem Zug und da standen unsere lieben Freunde Hildegard und Günter Karcher am Bahnsteig. Wann hatten wir uns zum letzten Mal gesehen? War es nicht April dieses Jahres? Es war als ob die Zeit schon bei unserem Abschied in Buenos Aires stehen geblieben wäre. Umarmung, Küsse, große Freude! Jene Freude, die man spürt, wenn man sich gegenseitig sehr mag.
Wir fuhren nach Gaggenau. Beim leckerem Kaffee, Linzer Torte und Stollen tauschten wir uns über hochinteressante Themen aus. Es war zu viel zu erzählen. . . und die Zeit verging wie im Nu! Plötzlich Abendessen, wieder mit Leckereien, alles wunderbar kulinarisch von Hildegard zubereitet, das Menü ausgesucht,eine festliche Abendmahl mit gutem Rotwein. Wir sprachen über die gemeinsam verbrachte Zeit in Buenos Aires, über den Wein, über Anekdoten rum um Wein. So ging fast bis Mitternacht.
Beim Frühstück ging dann das Gespräch weiter. Es war ein toller Vormittag, abgerundet mit einem üppigen Mittagessen und dem Besuch von Tochter Susanne mit ihrem Ehemann Thomas. Am Tisch schien mir alle diese Menschen um mich herum schon mein ganzes Leben gekannt zu haben. Kronos ist unbeugsam! Ich schaute auf meine Uhr: Was, schon 13 Uhr? Um 15 Uhr fuhr unser Zug von Karlsruhe nach München und den mussten wir schnappen.
Es waren wunderbare und unvergessliche Stunden mit sehr lieben Menschen. Keinesfalls wollten wir den Rückflug nach Buenos Aires eintreten, ohne sie vorher besucht zu haben, auch wenn es nur wenige gemeinsame Stunden zusammen gewesen waren.
Der Abschied am Bahnhof fiel uns schwer. Wir wären wirklich sehr gerne länger bei ihnen geblieben. . .
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt und die liebsten Menschen sind ausgerechnet, die in der anderen Welthälfte leben. . .