Koblenz Hauptbahnhof um 7.30 Uhr. Viele Menschen kommen und gehen, alle in raschem tempo. Für die meisten beginnt der Tag, für andere hat der Tag schon viel früher angefangen. Andere kommen bestimmt von einer Nachtschicht zurück. So ein Treiben geschieht jeden Morgen an den Bahnhöfen. Das wissen wir viel zu gut, weil wir auch ständig mit der Bahn fahren, kreuz und quer durch die Bundesrepublik.
Heute führte uns der Weg zur vorletzten geographischen Station dieser langen Vortragsreihe in Europa. Mainz, eine wunderschöne Stadt am den vielbesungenen Rhein.
Mit einer Verspätung von 10 Minuten kam der IC in Koblenz an. Ich guckte auf die Uhr, ob wir rechtzeitig in Mainz für die erste Veranstaltung in der Maria-Ward-Mädchenschule um 9.30 Uhr ankommen würden. Oh, ja!
Die erste Veranstaltung war gedacht für Schülerinnen, der 13.Klasse, nächstes Jahr machen sie Abitur. Wir gehen in den Raum ein und die Mädchen sitzen schon da, erwartungsvoll, neugierig, was ich zu erzählen hätte. . . Nach den lieben Begrüßungsworten von der Schulleiterin Fr. Dr. Andrea Litzenburger, ergreife ich das Wort. Zum x.mal berichte ich über Leben und Werk der Emilie und Oskar Schindler, über ihre heldenhafte Rettungsaktion, jedoch merke ich, es ist immer wieder anders. ich merke, die ganze Geschichte packt mich wie am Anfang, sogar viel mehr. Ich spüre die Leidenschaft in meinen Adern, meinem Herzen und Geist, genau wie 1990 als ich Emilie kennen lernte.Heute ist es aber anders, weil ich mir nun zur Aufgabe machte, die Geschichte an junge Menschen übergeben, so zu vermitteln, wie es war, ohne Hollywood, ohne “Schminke”. Die Mädchen werden aufmerksamer, ernster. Plötzlich tauchen Fragen auf. Ich erzähle weiter,zeige die Power Point Präsentation, lese aussagekräftige Passagen aus meinem Buch.
Wie im Nu vergeht die Zeit,es klingelt. Gott sei Dank schaffe ich noch die letzte Folie der PPS zu zeigen.
Eine der Schülerinnen, Alina kommt nach vorne und übergibt mir ein Präsent: Schokolade und eine wunderschöne Karte. Alle klatschen.
Dann schnell nach unten in den Gewölbekeller, wo die nächste Gruppe mit 160 Schülerinnen der 10.Klasse schon auf mich warten. Ich erzähle wieder von vorn heran, wieder Fragen, Hände hoch, die sich melden, sie wollen mehr wissen. . .
Die Zeit ist mit uns unbeugsam, ich bedanke mich und nehme Abschied von den Anwesenden. Wieder werde ich beschenkt: Tolle Ferrero Pralinen, eine CD mit ausgezeichneter Musik, eine schöne Karte. Vielen lieben Dank! Tolle Schule, ausgezeichnete Leitung, Lehrer und Schülerinnen. Und vielleicht bis zum nächsten Jahr!!!