Freitag, 2. Dezember 2016

Überlegungen an einem Freitagabend in München. Reflexiones un viernes por la noche en Munich.

 

. . . Und wieder “zu Hause”. Ja, München ist unsere zweite Heimat, wo wir uns auch  wohl fühlen. Vertraute Gegend, Straßen,  auch schon sogar beim Einkaufen, denn die  Verkäufer kennen uns und auch Nachbarn, sogar manche Busfahrer der Linie 162. So etwas geschieht bestimmt nicht in einer  Millionenstadt wie Buenos Aires, wo wir unser ganzes Leben gelebt haben.

Heute bevor wir in den ICE von Dortmund nach München einstiegen, wollten wir am Bahnhof noch den Spiegel besorgen. Ich wollte die Zeitschrift im Zug lesen. Wir gingen durch die Bahnhofshalle und plötzlich hielt mich ein junger Mann an, der eine Zeitung in der Hand hielt und sagte mir: “Ich kenne Sie von der Frankfurter Buchmesse. Sie  gehen immer an unserem Stand vorbei, an dem Stand von “Die Zeit”. Ich kenne Sie und Ihren Mann schon einige Jahre. Hier haben Sie eine Zeitung. . .” Ich dachte,  wie kann es möglich sein? Zufall, Fügung, Schicksal? Wie heißt es einfach? Wir haben uns einen Moment unterhalten. Er studiert Englisch und Französisch und  macht die Werbung für die Zeitung, somit  verdient er sich ein bisschen Geld nebenbei. Es war ein kurzes, nettes Gespräch, denn er musste zum Stand zurück. Ich  freute mich sehr, den jungen Mann zu treffen und dass er sich an mich erinnert hatte.

Dann stiegen wir in den ICE nach München ein. Der Zug rollte und rollte, wie immer, aber diesmal zum Glück ohne Verspätung und um 18.41 Uhr  kamen wir in Pasing an.  Es war eine sehr lange Woche, die wie im Nu  verging. Von Montag bis heute viele Menschen um mich herum, viele Veranstaltungen, Workshops, Projekte, Mails, Lehrer, Sozialarbeiter. Alles in einem, ja LEBEN.

Jetzt um 21 Uhr freue mich sehr über die Ruhe, auch auf den Samstag mit schwimmen, Shopping, vielleicht Kaffee und Kuchen beim McDonalds und am Abend den Koffer für Sonntag einpacken, denn  nächste Woche, die letzte dieser langen Vortragsreihe in Europa, habe ich  viele  (9)Veranstaltungen in der Pfalz als Zeitzeugin  und dann  nun mal endlich  der sehr ersehnte Rückflug nach Buenos Aires. Ich werde sagen: Adieu Deutschland, meine  zweite Heimat bis Frühjahr. . .