Der Kontakt zu Frau Kathrin Dohle entstand seit einigen Jahren durch das Pädagogische Landesinstitut in Rheinland-Pfalz. Sie unterrichtet das Fach Geschichte, eine ausgezeichnete junge Lehrerin, genauso wie ihre Kollegen, mit denen wir gestern ein Projekt mit 90 Schüler/innen über Zivilcourage, Mut, Einsatz, Leben und Werk des Ehepaares Schindlers erfolgreich durchgeführt haben.
Die Sonne schien Superlativ gestern in der Eiffel. Die wunderschönen Räumlichkeiten, der große Park, die alten Buchen und Eichen verleihen dem Kurfürst Balduin Gymnasium eine besondere Hauch. Mutter Inspiration nenne ich so was! Es macht wirklich viel Spaß in solcher Stimmung, in solchem Ambiente zu kreieren, zu arbeiten.
Wir fingen mit dem Vortrag und PPS um 7.45 Uhr nach den Begrüßungsworten von Herrn Geschichtslehrer Schäfer und Frau Dohle an. 90 Schüler saßen aufmerksam, konzentriert, interessiert an meinen Ausführungen. Nach etwa einer Stunde kam die Pause und danach die Einteilung der Aufgaben. Die Dokumentation chronologisch vorbereitet in 9 Gruppen wurde eingeteilt. Die Arbeit ging los. Es entstanden Fragen, Schüler/innen kamen und gingen, ich setzte mich zu den verschiedenen Gruppen, erklärte, ergänzte, erzählte. . . Am Ende der Produktion präsentierte jede Gruppe ihre Thematik. Es war wunderbar, ausführlich, super! Ich hatte den Eindruck, die Teilnehmer wären doch länger geblieben und hätten weiterhin daran gearbeitet. Leider ist Chronos unbeugsam und die Schule hat Zeitbestimmungen.
Die Rückfahrt ab Koblenz nach München gestaltete sich voller Überraschung und ziemlich abenteuerlich. Wir standen am Bahnsteig 4 und plötzlich entdeckten wir einen Zug nach München ohne Umstiege!!! Unser Glück! Unser Glück???
Es war ein grüner Zug, den ich in meinem ganzen Leben an den vielen Bahnhöfen in der Bundesrepublik niemals gesehen hatte. Der Flixtrain kam pünktlich an und wir stiegen in den letzten Wagon ein. Was für ein Glück! Wir fanden sogar 2 freie Sitzplätze und einen Platz für unseren riesigen Koffer. . . Nach einer Weile merkte ich durch den Trieb im Zug war es ganz anders als für uns gewöhnt bei der DB. Sogar die Ansagen durch Lautsprecher schienen mir ganz komisch wie von einer Comicfigur.
Der Zug fuhr sehr schnell und man merkte es an den Federungen, denn es wackelte und wackelte und war sehr sprunghaft. Es waren alte Wagons und der Zug fuhr an Bahnhöfe vorbei, die ich gar nicht an dieser Strecke erkannte. Ich googelte und fand , dass dieser Zug gar nicht zur DB gehörte und da wir mit unseren normalen Fahrkarten widrig fuhren. Ein Glück im Unglück: es kam kein Schaffner zum Kontrollieren. In Aschaffenburg stiegen wir endlich aus. Erleichtert am Bahnsteig knipste ich einmal den grünen Zug als Erinnerung unseres Abenteuers.