Mehr als 20 Jahre kannten wir uns. Angefangen hatte unsere Freundschaft ausgerechnet mit dem Thema Schindler. Es war viel mehr als eine Bekanntschaft zwischen Verleger und Autorin. Mit der Zeit wurde Dr. Fleissner viel mehr als mein Verleger, irgendwie eine Art Ersatzvater. In der Zeit, wo wir uns in Deutschland aufhielten wegen meinen langen Vortragsreihen wohnten wir bei ihm. Bei jedem neuen Thema tauschten wir uns gründlich aus. Manchmal bis spät in der Nacht. Er hatte für uns immer ein gutes Wort und verstand viel zu gut die Lage in Argentinien. Die Bücher, die ich bei seinem Verlag herausgebracht habe im Laufe der letzten 20 Jahre, haben mir immer wieder geholfen weitere Schritte auf dem deutschen Markt zu kommen und mich hier in Europa als Autorin zu gestalten.
Als wir ihn Ende August in seiner Villa in Solln besuchten, übergab ich ihm mein letztes Werk “Das Glashaus”. Er hatte sich schon voriges Jahr riesig gefreut, dass ich an diesem Thema arbeitete, auch bei meinem Papstbuch.
Lieber Herbert, wir sind heute sehr erschüttert und traurig, aber du bist nicht von uns ganz gegangen, körperlich, aber nicht seelisch und geistig. Du lebst in uns und die Erinnerung an die wunderschönen gemeinsamen Momente, hier in München, im Verlag, bei dir zu Hause, bei den Geburtstagen von Gisella, auf der Frankfurter Buchmesse, bei der Beerdigung von meiner besten Freundin Emilie Schindler, die ohne deine große Organisation und Unterstützung nicht imstande gekommen wäre, auch die wunderschönen Erlebnisse in deinem Schloss in Südtirol. . . Für alles, was du mit uns geteilt hast, vielen,vielen Dank. Der liebe Gott hat für dich im Himmel einen guten, guten Platz, von wo du ab jetzt unseren Weg als guter Stern beleuchten wirst.