Lara Zeitel
07. November 2016 | Total Lokal
Ausstellung und Vortrag: Ehepaar Schindler
Hagen. Zu den bekanntesten Spielfilmen über den Holocaust gehört „Schindlers Liste“, der die Rettung von über 1.200 Juden durch Oskar Schindler weltweit bekannt machte. Die Ehefrau Emilie Schindler erscheint in Steven Spielbergs Film nur am Rande als betrogene Ehefrau. Dabei hatte sie ebenso viel Anteil an der Rettungsaktion wie Oskar Schindler. Nun kommt die Ausstellung „ … ich werde meine Juden auf jeden Fall verteidigen“, erstellt von der Friedrich-Ebert-Stiftung Regensburg, nach Hagen und wird am Dienstag, 8. November 2016, um 14 Uhr im Rathaus von Oberbürgermeister Erik O. Schulz eröffnet. Sie ist dann bis Donnerstagnachmittag dort zu sehen, bevor sie danach für eine Woche in die Heinrich-Heine-Realschule (Boelerheide) wandert.
Erstmals beschäftigt sich eine Ausstellung umfassend mit dem Leben und Wirken von Oskar und Emilie Schindler.
Auf 30 Rollplanen wird gezeigt, wie es ihnen gelang, während der Nazi-Diktatur 1200 Juden vor dem sicheren Tod zu retten.
Die Ausstellung informiert aber auch über die Jugend der beiden, ihre Versuche nach Kriegsende 1945 in Deutschland und Argentinien wieder Fuß zu fassen und die Jahre bis zur späten Anerkennung ihrer Leistungen. Dass dies möglich wurde, ist besonders Professorin Erika Rosenberg-Band zu verdanken.
Vortrag
Darüber wird Erika Rosenberg in einem Vortrag ebenfalls am Dienstag um 16 Uhr im Kunstquartier sprechen. Dabei gibt sie Einblicke in das Leben und die Persönlichkeiten von Oskar und Emilie Schindler und wirft einen kritischen Blick auf den Film „Schindlers Liste“ und den Umgang der Hollywood-Filmindustrie mit Emilie Schindler, die 1993 – 26 Jahre nach ihrem Mann – von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt wurde.