Vortrag
Einblick in Emilie Schindlers Leben
Prof. Erika Rosenberg war zu Gast an der Mädchenrealschule Schwandorf und sprach über die Gattin von Oskar Schindler.
Schwandorf.Prof. Erika Rosenberg gewährte den Schülerinnen der Mädchenrealschule St. Josef einen tiefgehenden Einblick hinter die Kulissen des Films „Schindlers Liste“ und in das Leben der bis heute oft verkannten Gattin Oskar Schindlers. Prof. Erika Rosenberg, in Argentinien aufgewachsene Tochter deutsch-jüdischer Emigranten aus Berlin, lebt abwechselnd ein halbes Jahr in Argentinien und Deutschland. Sie ist die Verfasserin der Biografien von Oskar Schindler und dessen Ehefrau Emilie. Die Referentin berichtete den Schülerinnen der 10. Jahrgangsstufe ausführlich über das Leben dieser beeindruckenden Frau.
Die Schriftstellerin und Dolmetscherin Erika Rosenberg wurde 1951 in Buenos Aires geboren. Nach dem Tod ihrer Mutter begann sie, Antworten auf die Frage nach ihrer Herkunft zu suchen. Während der Recherchen zu einem Buch stieß sie das erste Mal auf den Namen Schindler. Emilie Schindler lebte zu diesem Zeitpunkt fast völlig vergessen in Argentinien. Nach mehrmaligen Treffen entwickelte sich seit 1990 zwischen den beiden Frauen schnell eine tiefe Freundschaft.
Erst durch den Film „Schindlers Liste“ gelangte der Name Schindler zu dem Ansehen, der ihm gebührt. Emilie spielt darin jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Prof. Rosenberg erklärte, der Film vermittle den Eindruck, als wäre die couragierte Frau nie dabei gewesen, was nicht der Wirklichkeit entspreche. Dabei wurde diese 1995 für ihren Mut und ihren selbstlosen Einsatz für die Juden mit dem Bundesverdienstkreuz durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog ausgezeichnet.
Rosenberg erzählte von den 120 Juden, die die mutige Frau gegen Ende des Krieges ohne Wissen ihres Mannes im Lager Brünnlitz aufnahm und so vor dem Erschießen rettete. Emilie Schindler starb 2001 in Deutschland