Freitag, 30. November 2012

„Steven Spielberg wollte leider nur einen Helden haben“

Erika Rosenberg berichtete am AKG über Emilie und Oskar Schindler — Verfälschendes aus Hollywood - 24.11.2012 08:15 Uhr

SCHWABACH  - Erika Rosenberg war dieser Tage zu Gast am Schwabacher Adam-Kraft-Gymnasium. Der Name sagt vielleicht nicht jedem etwas. Doch Rosenberg ist die Biographin und Erbin von Emilie und Oskar Schindler. Durch sie bekamen die Zehntklässler des AKG eine ganz neue Sicht auf das Leben des Ehepaars, das nicht zuletzt durch Steven Spielbergs Hollywoodfilm „Schindlers Liste“ (1993) bekannt – aber nach Meinung von Rosenberg verfälscht dargestellt — worden ist.

„Nicht nur Oskar Schindler war ein Held“: Schindler-Biographin Erika Rosenberg am AKG.
Foto: oh

Die jüdische Wissenschaftlerin und Journalistin redete offen und impulsiv. Sie, die in Argentinien aufgewachsen ist, kannte Emilie Schindler, die Frau Oskar Schindlers, noch persönlich. Ihr Ziel ist es, das Leben und die Heldentaten ihrer engen Freundin richtig zu stellen und mit der verfälschenden Darstellung in dem Film „Schindlers Liste“ aufzuräumen.

Unbeschönigt und nüchtern begann sie ihren Vortrag damit, dass es sich bei Oskar und Emilie Schindler um zwei völlig gegensätzliche Charaktere gehandelt hat. Während Emilie fromm und fleißig war, war Oskar der Playboy, der das Leben in vollen Zügen genoss. Spielte Emilie in Spielbergs Film nur die Rolle der „betrogenen Ehefrau“, die im Schatten ihres erfolgreichen und sich aufopfernden Ehemannes steht, der versucht, viele Juden vor dem sicheren Tod aus den Händen der Nazis zu retten, war sie in Wahrheit entscheidend an der Rettung der „Schindlerjuden“ beteiligt.

http://www.nordbayern.de/region/schwabach/steven-spielberg-wollte-leider-nur-einen-helden-haben-1.2529368

Was "Schindlers Liste" nicht erzählt

Geretsried - Über das Leben von Emilie und Oskar Schindler referierte die Autorin Erika Rosenberg vor 150 Schülern im Gymnasium Geretsried.

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Hinter einem starken Mann steht immer eine noch stärkere Frau.“ Erika Rosenberg über Emilie Schindler

„Warum habe ich keine große Familie?“ Diese Frage hat sich Erika Rosenberg ihr Leben lang gestellt. Die heute 61-Jährige kam in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires zur Welt. Dorthin waren ihre Eltern - die Mutter war Ärztin, der Vater Jurist - im Jahr 1936 aus Deutschland geflüchtet. Was mit ihren Verwandten geschehen war, konnten oder wollten sie der Tochter nicht erzählen.

Erst eine zufällige Begegnung im Jahr 1990 öffnete der Historikerin und Dozentin jüdischer Abstammung die Augen. Im Zuge von Recherchearbeiten für ein Buch über Einwanderer nach Argentinien lernte sie die damals 83-jährige Emilie Schindler kennen, die Frau von Oskar Schindler. Das Ehepaar, dem 1200 Juden ihr Leben verdanken.

Anhand von kurzen Texten und Original-Fotos veranschaulicht Rosenberg den Schülern, wie es dem Paar 1944 gelang, knapp 1200 Juden vor dem Abtransport ins Konzentrationslager Auschwitz zu retten. „799 Männer und 299 Frauen standen drauf“, sagt die Rednerin und deutet auf eine Abbildung der ersten Seiten von Schindlers Liste.

Dass der Spielberg-Film „Schindlers Liste“ 1993 zum Welterfolg wurde, erlebte sein Namensgeber nicht mehr. Oskar Schindler starb 1974 im Alter von 66 Jahren, seine Frau Emilie lebte bis 2001. Sie gab Erika Rosenberg einen Einblick hinter die Kulissen. „Hinter einem starken Mann steht immer eine noch stärkere Frau“, beschreibt die Autorin das Verhältnis des Paares, das nach dem Krieg nach Argentinien auswanderte. In vier Büchern beschreibt sie detailgenau das Leben der Schindlers. Ein besonderes Augenmerk legt sie dabei auf die Rolle von Emilie. „Sie stand keineswegs im Schatten ihres Mannes, sondern an seiner Seite.“ (cap)

merkur-online

Verschneiter Altdorf bei Nürnberg. Vortrag in dem Leibniz Gymnasium. La muy nevada Altdorf. Conferencia en el bachillerato Leibniz


Wintereinbruch  bundesweit. Uns hat es in Altdorf bei Nürnberg erwischt. In einer Stunde ist die Veranstaltung in dem Leibniz Gymnasium  angesagt, organisiert von dem Geschichtslehrer Tobias Wagner, ein inzwischen loyaler Freund, der mich jahrein jahraus zu dieser Zeit einlädt.
Heute sieht  Altdorf so aus. . .
 
Altdorf verschneit 001  Altdorf verschneit 002
Noch habe ich mir nicht zugetraut, heraus zu gehen. Die Bilder habe ich aus dem Fenster des Hotels Alte Nagelschmiede geknipst.
 
Sehr interessierte Schüler hörten sich den Vortrag an und schenkten mir große Aufmerksamkeit.
 
 
Mit Tobias Wagner, Geschichtslehrer und  loyaler Freund
 
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die sich  auf das Wochenende  sehr freut.
 
 

Donnerstag, 29. November 2012

Rezensionen bei Amazon. Excelentes críticas sobre mi nuevo libro en Amazon

26. November 2012 Von Neuschäfer "Lesenslust" (Erkelenz, Rheinland) - Alle meine Rezensionen ansehen
(TOP 500 REZENSENT) (VINE®-PRODUKTTESTER) (REAL NAME) Rezension bezieht sich auf: Oskar Schindler: Seine unbekannten Helfer und Gegner (Sondereinband) Auf kanpp zweihundert Seiten wird das vielseitige Leben und auch Leiden Oskar Schindlers dargelegt und vorgestellt, nicht ohne den Kontext zu berücksichtigen. Vor allem Freunde, Familie und Feinde sind im Blickfeld und werden ausführlich in ihrer Relevanz erörtert und gewürdigt.
Ausgehend von Schindlers tschechischer Heimat und Familie bis hin zu den verschiedenen Helfern mit unterschiedlichem Hintergrund und der Vorstellung des Spielberg-Film-Produzenten und einem angemessenen Nachwort wird deutlich, wie menschlich manches war und blieb.
Die Recherchen sind ausgesprochen intensiv und gut dokumentiert und werden hervorragend in Wort (leicht lesbarer Stil) und Bild (Photos, Dokumente, Zeichnungen) zur Sprache gebracht.
Damit ergibt sich ein realitätsnahes, sensibles Lebensbild Oskar Schindlers und seines Umfelds jenseits von Heroisierung oder Herunterspielung.
Ausgesprochen ansprechend und empfehlenswert!

Artikel in der Saarbrückener Zeitung


Homburg. Erika Rosenberg ist im Saarpfalz-Gymnasium keine Unbekannte. Bereits im Jahr 2011 hat sie in unserer Aula einen Vortrag über das Ehepaar Schindler gehalten, die während des Holocausts über 1200 Menschenleben retteten.
Dabei erfuhren wir auch, dass sowohl Erika Rosenbergs Eltern als auch das Ehepaar Schindler in Südamerika Zuflucht gesucht hatten: "Ich habe Oskar nicht gekannt, nur seine Frau Emilie. Ich wollte nach dem Tod meiner Mutter 1990 ein Buch schreiben über Südamerika-Einwanderer und wurde bei meinen Recherchen auf die Familie Schindler hingewiesen. Emilies Schicksal fazinierte mich." Daraus entstand eine intensive Freundschaft bis zu Emilies Tod im Jahr 2001, und eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Judenverfolgung: "Meine Eltern haben nie mit mir über diese schreckliche Zeit geredet. Mein Vater war Jurist in Berlin, meine Mutter Ärztin in Hamburg. Sie bekamen im Dritten Reich als Juden Berufsverbot und wanderten nach Südamerika aus."
Ihr Vater habe sich auf dem Weg ins Exil auch kurz in Homburg und Saarbrücken aufgehalten. Heute sei sie die Letzte, die ihre Familiengeschichte überschauen kann, und auf ihrer Suche nach der eigenen Identität bedauerte sie: "Ich habe weder hier noch in Buenos Aires Wurzeln geschlagen." Seit vielen Jahren reist Erika Rosenberg von August bis Dezember durch Europa und berichtet über "die unbesungenen Helden Emilie und Oskar Schindler".
Deren Geschichte sei anders gewesen als im Spielfilm von Steven Spielberg, den sie zwar lobte, aber mit dem Zusatz: "Das ist Hollywood.Dass Emilie in der Spielberg-Version praktisch keine Rolle spielt, dafür fehlt mir jegliches Verständnis". Doris Deutsch zitierte beschwichtigend den Kommentar ihres verstorbenen Mannes zur Spielberg-Produktion: "Kein Film kann die Realität so abbilden wie sie war."
Wenn Erika Rosenberg wieder in Argentinien ist, schreibt sie Bücher, und bildet als Dozentin im dortigen Auswärtigen Amt argentinische Diplomaten aus. Wir lernten eine Weltbürgerin kennen, die sich sehr engagiert für Aufklärung und Versöhnung einsetzt und dabei die deutsche Gründlichkeit schätzt: "Deutschland ist das einzige Land, das seine Verbrechen der Vergangenheit aufgearbeitet hat". David Bellaire und Tobias Schäfer, 10c des Saarpfalz-Gymnasiums 




Mittwoch, 28. November 2012

Vortrag in der Realschule Nabburg in der Oberpfalz. Conferencia en la escuela Superior de Nabburg en Baviera.


So viel Liebwürdigkeit und Mühe habe ich wie in den letzten Tagen  nicht so oft erlebt. Gestern Abend  bei unserer Ankunft in Nabburg holte uns  die liebe Frau Irene Sebald, Religionslehrerin der Realschule in Nabburg vom Bahnhof ab. Trotz einer Lehrerkonferenz und Elternabend um 19 Uhr  fand sie  ein Zeitfenster um es zu tun. Sie brachte uns ins Hotel Stern, wo wir zum Abendessen eingeladen wurden und wo wir übernachteten.
Heute morgen ging nach Schulplan. Von 9.30 Uhr und bis 11.05 Uhr hielt ich einen Vortrag vor einer voll ausgefüllten Aula. Die Schüler waren  hervorragend vorbereitet. Alle lauschten  interessiert und manche machten große Augen, als ich manches über die Filmgeschichte ausführte. Beeindruckende Worte von dem Herrn Bürgermeister haben die Veranstaltung gekrönt.
Nach dem Vortrag  hatte die Schule einen Imbiss  bereitgestellt. Alles ganz lecker. Eine Lehrerin zusammen mit ihren Schülern hatten sogar einen köstlichen Apfelkuchen mit Quarkfüllung gebacken.
In gemütlicher Atmosphäre führten wir interessante Gespräche mit dem Bürgermeister der Stadt, der Schulleitung, Frau Baier, Geschichtsfachkraft und Frau Sebald. Danach  sind wir mit einer Gruppe von Schülern, Lehrern , der Schulleitung und dem Bürgermeister  zu einem Gebäude, wo Stolpersteine verlegt worden sind und hielten  ein Friedensgebet. Es war ein rührende Vormittag, den ich auch lange in Erinnerung halten werde.
Nabburg Realschule 001  Nabburg Realschule 003
Begrüßungsworte von Frau Irene Sebald
Nabburg Realschule 004 Nabburg Realschule 005
Nabburg Realschule 006 Nabburg Realschule 007
                                                            Schlussworte vom Herrn Bürgermeister
Nabburg Realschule 008
Eine Friedensbotschaft zu den Schülern
 
Aus dem Tagebuch einer weitgereiste und weitreisende Autorin, die in Deutschland  ein bisschen Heimat hat.

Dienstag, 27. November 2012

Gymnasium Gerestried. Ein wunderschöner Empfang! Ein sehr gelungener Vormittag.

 

Abschied von Bad Tölz. Der Taxifahrer stand  vor der Tür des Hotels Kolbengarten wie abgemacht punkt um 10.30 Uhr. Die Fahrt  nach Gerestried verging wie im Nu. Nicht so viel Verkehr um diese Zeit. Gegen 10.55 Uhr kamen wir an unser Ziel an. Frau Kaspar, die Geschichtslehrerin empfang uns  ganz herzlich. Dank ihr war ich heute an der Schule, denn sie hatte alles selbst organisiert. Seit Monaten standen wir in ständigen Kontakt via elektronische Post.

Nach einer kurzen Station in der Direktion samt  netten Gespräch mit der Schulleiterin,  STDin Frau Kolbeck gingen wir zur großen Aula, wo viele Schüler schon  Platz nahmen. Insgesamt  mehr als 180 Schülerinnen und Schüler hörten sich  sehr aufmerksam meinen Vortrag an. Danach kamen die Fragen. Es war wieder ein sehr gut gelungener Vormittag.

 

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die gestern  ein neues Buch in Bad Tölz angefangen hat.

Bad Tölz-Gerstenried 015  Bad Tölz-Gerstenried 016

 

Begrüßungsworte von Frau Kobleck

Bad Tölz-Gerstenried 018 Bad Tölz-Gerstenried 017

Bad Tölz-Gerstenried 019 Bad Tölz-Gerstenried 020

                                                             Von r.n.l. Frau Eva Kaspar, Erika Rosenberg und Leiterin Frau Kobleck

Montag, 26. November 2012

Bad Tölz, eine idyllische Stadt in Oberbayern. Rund herum die Alpen. Vortrag in der BBS. Bad Tölz una ciudad idílica rodeada por los Alpes en Baviera. Conferencia en la Escuela Sueperior de Formación Comercial


Leider sind wir gestern am Spätabend in Bad Tölz eingereist und haben wir nichts von der herrlichen Landschaft gesehen. Die letzte Stunde des Abends reichte nur um die Markstraße mit dem Weihnachtsmarkt zu erkunden und uns  einen ruhigen Platz in einem typisch bayerischen Wirtshaus zum Abendbrot auszusuchen. Gleich nach unserer Ankunft sagte uns die Bedienung im bayerischen Dialekt: Entenbrust ist aus! Daraufhin wollte ich erwidern, ich esse kein Entenfleisch, aber anstatt dessen bestellte ich die Speisekarte. Eine starke Erkältung und Heiserkeit hinderten  mein sprachliches Gemüt.
Heute geht es mir schon  viel besser und freue mich sehr auf den Vortrag an der Schule organisiert von  Herrn Peter Kaspar.
Aus dem Fenster des Hotels Kolbergarten  sehe ich einen Fluss mit einer Brücke, wunderschöne Häuser und hinten die Alpen. Eine  herrliche Landschaft um  einige Tage  Urlaub zu machen! Ich male mir ein, irgendwann im Sommer oder Frühling zurück zu kommen und  am Fluss entlang zu joggen. So was nenne ich richtige Erholung.
Bis morgen bleiben wir hier. Vielleicht ergibt sich heute Nachmittag die Möglichkeit eine Wanderung, trotz Erkältung und andere Wehwehchen zu unternehmen und viele, viele Fotos  dabei zu machen.
 
 
Morgenröte in Bad Tölz
 
 
 
Nette Begrüßungsworte von Herrn Kaspar
 
 
 
Sehr interessierte Schüler und Lehrer verfolgten meine Ausführungen und stellten  auch  viele Fragen
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Samstag, 24. November 2012

Veranstaltung in der BBS für Wirtschaft in Pirna. . . und endlich Wochenende. Evento en la Escuela de Superior de Comercio en Pirna . . . y finalmente fin de semana!

 

Mit dem Vortrag  in der BBS für Wirtschaft in Pirna schloss sich   meine Reihe für dieses Jahr im Rahmen der Präsentation der Anne Frank Ausstellung. Gerne hätte ich  sie mir angeschaut aber wie vieles in meinem Leben ist, war diesmal  auch eine Frage der Zeit. Wenn Kronos  kein Tyrann wäre!

Die Veranstaltung an der Schule fing pünktlich an. Innerhalb von Minuten stürmten  viele Schüler und nahmen Platz in dem  wunderbaren ausgestatteten Saal im dritten Stock. Die BBS ist eine riesige und ganz moderne Schule mit großen Räumlichkeiten und pompösen Treppen. Wenn ich mich nur heute erinnere, an die Schule, die ich in Buenos Aires besuchte, nicht nur alt, bescheiden, sondern auch kaputt und schäbig. Trotzdem habe ich auch  sehr gerne gelernt und später studiert. Die Umgebung hatte mich nie beeinflusst.  Manche Gedanken gingen gestern durch meinen Kopf. Der Mensch, obwohl er es nicht will, vergleicht ständig. Daher versuche ich immer bei allen meinen Vorträgen vor allem an Schulen, auch zu erklären, dass alles, was man hier in Deutschland hat, ist irgendwo anders nicht so selbstverständlich. Schüler, Lehrer, Menschen sollten  deswegen sehr dankbar dafür sein.

Und nun geht es weiter nach Bad Tölz, Gerstenried, Nabburg wieder zu  Schulen und zu Schülern und Lehrern, eine  bessere Umgebung kann ich mir nicht wünschen.

Aus dem Tagebuch einer Schriftstellerin, die eine wichtige Erkenntnis gemacht hat.

 

Berufsbildende Schule für Wirtschaft Pirna 001  Berufsbildende Schule für Wirtschaft Pirna 002

Begrüßungsworte  von Frau Fögling

Berufsbildende Schule für Wirtschaft Pirna 004  Berufsbildende Schule für Wirtschaft Pirna 005

Eine ermüdete und erkältete Erika Rosenberg, die nach dem Vortrag sogar mit Blumen beschenkt wurde

Berufsbildende Schule für Wirtschaft Pirna 006  Berufsbildende Schule für Wirtschaft Pirna 008

 

Die sehr moderne und “schülerfreundliche” Schule, nicht wie in meiner Zeit und in meinem Land

Berufsbildende Schule für Wirtschaft Pirna 009

Freitag, 23. November 2012

Emilie Schindler steht im Schatten der Geschichte

Erika Rosenberg berichtete im Neuen Gymnasium über die Frau von Oskar Schindler - 22.11.2012

Nürnberg - "Hinter einem großen Mann steht immer eine besonders starke Frau", verkündet die Historikerin Erika Rosenberg. Die Rettungsaktion des Oskar Schindler, der 1100 Juden vor dem KZ bewahrte, ist erst durch den Film "Schindlers Liste" in das allgemeine Bewusstsein gedrungen. Doch seine Frau Emilie Schindler steht weiter im Schatten der Geschichte. Erika Rosenberg brachte ihre Verdienste den Zuhörern im Neuen Gymnasium Nürnberg (NGN) in einem Vortrag näher.

Eine Szene aus dem Spielberg-Film „Schindlers Liste“.
 
Eine Szene aus dem Spielberg-Film „Schindlers Liste“.
Foto: UIP/Cinetex
 

"Vernichtung — Verantwortung“ hatten 14 Zwölftklässler des NGN einen Filmtag organisiert. Das Schwergewicht lag auf „Schindlers Liste" von Steven Spielberg. Die argentinische Historikerin und Journalistin Erika Rosenberg, selbst Kind ausgewanderter jüdischer Eltern, hatte 1990 Emilie Schindler in Buenos Aires getroffen. In Interviews sprach Emilie 70 Stunden lang ihre Erinnerungen auf Kassette. Ergebnis der Recherchen waren drei Bücher.

Erika Rosenberg kannte Emilie Schindler sehr gut, die Frau von Oskar Schindler.
 
Erika Rosenberg kannte Emilie Schindler sehr gut, die Frau von Oskar Schindler.
Foto: Hippel
 

„Oskar war ein Carpe-Diem-Mensch, er liebte Autos und Frauen; Emilie war ganz anders, sie war in einem Nonnenkloster erzogen worden“, referiert Rosenberg. Die Gegensätze ziehen sich an, früh schon heiraten die beiden, und Oskar tut das ihm Gemäße: Er gibt die Mitgift für einen Luxuswagen aus.

1935 spioniert Oskar Schindler für den Geheimdienstchef Wilhelm Canaris in der Tschechei, wird 1938 enttarnt und entgeht nur knapp der Hinrichtung. Canaris wiederum wird zur Anlaufstation für jüdische Veteranen des Ersten Weltkriegs, denen er Schutz und Unterstützung gewährt. Nun beobachtet Schindler die Verbrechen der SS und der SiPo in Böhmen und Mähren und meldet sie an Canaris.

Im Oktober 1939 übernimmt Schindler eine in Konkurs gegangene Emaillefabrik, expandiert und beschäftigt Hunderte Juden aus dem Arbeitslager Plaszow. Die Gräuel, die der Film schildert, sind keineswegs übertrieben.

1941 stellt Schindler die Produktion auf Patronen- und Granathülsen um. Er richtet in seiner Fabrik Wohnbaracken mit Küche und Krankenstation ein, wird dreimal wegen Fraternisierung mit den Juden verhaftet, kommt jedoch dank seiner Beziehungen wieder frei.

Als im August 1944 das Lager Plaszow geschlossen wird, sollen die Internierten nach Auschwitz in den sicheren Tod deportiert werden. Oskar Schindler, dem ein Werk in Brünnlitz angeboten wird, beansprucht die Juden als Arbeitskräfte für sich. Es entsteht die Liste mit den 1100 Namen. „An deren Erstellung hat allerdings nicht Schindlers Buchhalter Itzhak Stern mitgewirkt, wie der Film zeigt, sondern Marcel Goldman“, berichtigt Erika Rosenberg. „Der war ein Ordnungsmann, also ein Kapo.“

Im Winter 1945 rettet Emilie Schindler 120 fast verhungerte Häftlinge vor dem sicheren Tod. Die Deportierten waren von einer anderen Fabrik abgewiesen worden und beinahe von ihren Wachen erschossen worden. Emilie päppelte sie, so gut es ging, in ihrer Fabrik wieder auf. „Ich frage mich, warum Hollywood sich damit nicht beschäftigt hat“, wundert sich Rosenberg.

Oskar und Emilie Schindler gelingt das Unvorstellbare, sie bringen ihre Juden — „die Schindlerjuden“, wie sie später genannt werden — in Sicherheit. Ihr Vermögen — nach heutigem Wert 26 Millionen Euro — hat Schindler für Bestechungen ausgegeben.

Nach dem Krieg wandern die Schindlers nach Argentinien aus, wo sie eine kleine Farm betreiben. Ende der 50er Jahre zieht Oskar nach Deutschland zurück, um eine Lastenausgleichsentschädigung zu erhalten. Dies zieht sich jedoch länger hin, die Liebe erkaltet, so bleibt Oskar in Deutschland und Emilie in Argentinien, obwohl die Scheidung nie vollzogen wird. 1974 stirbt Oskar Schindler; Emilie erfährt davon erst aus der Zeitung.

Der Film „Schindlers Liste“ hat eine lange Vorgeschichte. Schindler versucht bereits 1951, den Regisseur Fritz Lang für eine Verfilmung zu interessieren. Der antwortet, er sei vom Stoff fasziniert, „aber welcher Amerikaner will einen Film über einen guten Deutschen sehen?“ 1963 ergibt sich wieder ein Kontakt zu Hollywood, Schindler schreibt selbst das Drehbuch, die MGM engagiert Richard Burton und Romy Schneider, doch 1967 liegt das Projekt auf Eis und wird vergessen.

Im Mai 1993 erhält die 86-jährige Emilie Schindler eine Einladung nach Jerusalem. Dort will Steven Spielberg die Schlussszene am Grabe Oskar Schindlers drehen. Der sehr formal gehaltene Brief nennt Emilie eine Gerettete statt Retterin und lädt sie „und Ihren Gemahl“ zur Dreharbeit ein. Zusammen mit Erika Rosenberg fliegt sie nach Jerusalem. Abends gibt es einen Gala-Empfang für alle Schindlerjuden. Niemand erkennt sie, erst als die erschöpfte Emilie schon gehen will, spricht sie ein älterer Herr an: „Sie waren unsere Mutter. Bitte bleiben Sie.“ Da erst wird sie erkannt.

„Nach zwanzig Minuten kam dann Steven Spielberg“, erzählt Rosenberg. „Ich dachte, jetzt entschuldigt er sich. Aber er blieb zehn Meter vor uns stehen, lächelte alle an, drehte sich um und ging wieder.“ Auch bei den Dreharbeiten auf dem Friedhof kam es zu keinem näheren Kontakt. „Ich denke, die Menschen in Hollywood verlieren den Bezug zur Realität oder leben in einer ganz anderen Welt“, resümiert die Historikerin. „Später wurde mir klar, dass die wahren Helden im Film nicht die Schindlers waren, sondern die Geretteten.“

Links zum Thema.

Emilie Schindler lebte von dürftigen Ehrensolden und Spenden. „Schindlers Liste“ wurde ein großer Erfolg, einen Anteil daran bekam die Witwe angeblich nicht, dafür aber eine Bilanz der Filmgesellschaft Universal, demnach der Film einen Verlust von 13 Millionen Dollar erzielt habe. Eine Szene, in der Emilie eine große Rolle gespielt habe, sei gedreht, aber nicht verwendet worden. Auf Erika Rosenbergs Anfrage erwiderte der Produzent Branko Lustig: „Es war einfach unrentabel.“

Emilie Schindler zog im Jahr 2001 nach Bayern, wo sie im Oktober desselben Jahres starb. Ihr Grab liegt auf dem Friedhof von Waldkraiburg.

Donnerstag, 22. November 2012

Vorträge in Pirna, organisiert von der Aktion Zivilcourage im Rahmen der Präsentation der Anne Frank Ausstellung. Conferencias en Pirna organizadas por la Accion de Coraje Civil en el marco de presentación de la Exposición sobre Anne Frank

 

Es war ein beeindruckendes Wiedersehen mit Sebastian Reissig nach langen zwei Jahren. Als er uns vom Gleis in Pirna abholte, freuten wir uns sehr ihn wieder umarmen zu können. Wie lange kennen wir uns schon? 10 Jahre. In diesen 10 Jahren haben wir  immer eine wunderschöne und freundliche Mitarbeit gehabt. Wo waren wir zusammen nicht überall  hier in Sachsen gewesen?

Heute Vormittag hielt ich einen Vortrag, danach folgte der zweite. Insgesamt waren es 160 Schüler, die sich meine Schilderungen und Ausführungen aufmerksam anhörten. Viele stellten Fragen, auf die ich sofort einging.

Die eine Schülerin überreichte mir im Namen ihrer Schule herrliche Blumen.

Bei meinen Vorträgen erkenne ich immer mehr meine Aufgabe. Ich muss einfach damit weiter machen. Die  Nachwelt braucht es!

 

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die sich zur Aufgabe  gemacht hat, das Leben und Wirken ihrer besten Freundin zu vermitteln.

 

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Während des Vortrags      . . . und herrliche Blumen!

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Mit Frau Ramona Meisel von der Aktion Zivilcourage, Lehrerinnen und Schülerinnen

Pirna  Evangelische Kirchengemeinde 006    Pirna  Evangelische Kirchengemeinde 007

Mit Ramona Meisel und Sebastian Reissig

Die unterschätzte Lebensretterin

Fürstenwalde (MOZ) Lange unterschätzt und wenig beachtet wurde Emilie Schindler. Dabei war die Ehefrau des Unternehmers Oskar Schindler an der Rettung Tausender Juden und politisch Verfolgter im Zweiten Weltkrieg maßgeblich beteiligt. Beim "Treff im Dom" am Dienstagabend stellte Autorin Erika Rosenberg einiges richtig.

Handsigniert: Autorin Erika Rosenberg (l.) schrieb Zuhörerin Regina Lorius eine Widmung ins Buch.© MOZ/Lea Sophie Lukas
Bevor sie anfängt aus ihrem Buch über Emilie Schindler vorzulesen, betont Erika Rosenberg eine wichtige Tatsache gleich mehrmals. "Die Schindlers haben sich nie scheiden lassen", sagt sie. Das Publikum solle das bitte im Hinterkopf behalten. Weshalb? Sie werde später darauf zurückkommen. Mehr als 50 Frauen und Männer sind am Dienstagabend in den Dom gekommen, um Erika Rosenberg, selbst Kind jüdischer Eltern, Übersetzerin und Schriftstellerin, zuzuhören. Die Familie der heute 62-Jährigen floh vor den Nazis nach Südamerika. Als Erwachsene begann Erika Rosenberg mit der Aufarbeitung der Geschichte - und stieß bei ihren Recherchen auf Emilie Schindler.
"Sie wurde meine beste Freundin. Es war wie Liebe auf den ersten Blick", sagt Erika Rosenberg. Emilie Schindler sei eine mutige Frau gewesen, habe nie im Schatten ihres Mannes, sondern stets an dessen Seite gestanden. Nur gemeinsam sei es dem Paar während des Zweiten Weltkrieges gelungen, mehr als 1200 Juden sowie Hunderte Sinti, Roma und andere politisch und religiös Verfolgte durch die Arbeit sowie Unterbringung in ihren Fabriken vor den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten zu retten.
Etwa anderthalb Stunden spricht und liest Erika Rosenberg im Dom über das, was sie in den stundenlangen Gesprächen mit ihrer Freundin Emilie erfahren hat. Es wird ein persönlicher Vortrag, manchmal mit Witz, manchmal berührend. "Toll, dass sie sich als Jüdin so dafür einsetzt, dass Emilie Schindler wirklich gewürdigt wird", sagt hinterher Dirk Lohrengel. Der 57-jährige Fürstenwalder kannte zuvor den Oscar-gekrönten Hollywood-Film "Schindlers Liste" von Steven Spielberg. Ehefrau Emilie durfte darin allerdings nur eine Nebenrolle einnehmen. "Schade, dass Spielberg bestimmte Dinge einfach ignoriert hat."
So denkt auch Sabine Müller, die den Vortrag im Dom ebenfalls mit Interesse verfolgt hat. Der Film habe sie zwar beeindruckt. "Aber es ist schockierend, wie oberflächlich dafür offenbar recherchiert wurde. Ich finde es wichtig, dass die Hintergründe geklärt werden", sagt die 69-Jährige. Erika Rosenbergs Darstellung der unterschätzten Emilie Schindler habe ihr daher gefallen.
Bevor am Schluss noch Zeit bleibt, um Fragen zu stellen, klärt Erika Rosenberg auf, weshalb es so wichtig ist, dass das Ehepaar Schindler am Ende zwar getrennt lebte, sich aber nie hat scheiden lassen. Der Spielfilm "Schindlers Liste" habe zwar vieles verzerrt dargestellt, Millionen spielte er trotzdem ein. "Tantiemen hat Emilie nie erhalten", sagt Erika Rosenberg. Begründet habe die Produktionsfirma das mit der Ausrede, sie sei von ihrem Mann schließlich geschieden gewesen. Emilie Schindler starb 2001.
Eine Ausstellung über die Schindlers hat Erika Rosenberg der Domgemeinde überlassen. Sie kann bis 18. Dezember besichtigt werden.

Mittwoch, 21. November 2012

Vortrag und Ausstellungseröffnung im Dom St. Marien Fürstenwalde bei Berlin. Conferencia e inauguración de exposición en la catedral St. Marien en Fürstenwalde


Wir haben Glück gehabt, denn trotz Bahnverspätungen aller Art kamen wir von Hildesheim in Fürstenwalde pünktlich an. Der Ausstellungsaufbau im Dom dauerte länger als erwartet aber ich habe  in der wunderschönen Atmosphäre der Kirche sehr gerne gearbeitet, geholfen von Pfarrer Hemmerling. Nach  gute sechs Stunden war die Ausstellung fertig. Es blieb nur Zeit übrig um ins Hotel Kaiserhof zu gehen und kurz danach wieder zum Dom zurück um den Vortrag zu halten.
Bis zum letzten Stuhl war besetzt. Interessierte Zuhörer stellten  am Ende  viele Fragen. Den Abend im Dom werde ich lange in Erinnerung halten.
 
Frstenwalde Abendveranstaltung 20.11.2012 001  Frstenwalde Abendveranstaltung 20.11.2012 003
 
Mit Pfarrer Hemmerling
Frstenwalde Abendveranstaltung 20.11.2012 004  Frstenwalde Abendveranstaltung 20.11.2012 006
                                          Der Traum jedes Autors: Buchsignierung
Frstenwalde Abendveranstaltung 20.11.2012 007
 
 
 
 
 
 
Hier stolz mit der Ausstellung
 
 
 
Aus dem Tagebuch einer Schriftstellerin, die trotz Müdigkeit nach  so vielen Veranstaltungen NIE   AUFGIBT