Sonntag, 15. November 2020

Erfolgreiche Veranstaltungen im Philanthropinum Gymnasium Dessau, ausgezeichneter Zeitungsartikel. Exitosas conferencias en el bachillerato Philanthropinum de Dessau

 




Sonntag, 15.11.20. Der blaue Himmel und die Sonnenstrahlen präsentieren sich einladend um einen langen Spaziergang zu machen. Wir sind in München, Lochhausen ein Ort der Zugehörigkeit hier in Deutschland. Was ist Zugehörigkeit, was ist Heimat, was ist sich wohl in einer vertrauter Gegend zu fühlen? Eine  sehr wichtige aber gleich schleierhafte Frage in dieser pandemischen Zeit. Als wir am 27.10.20 mit dem ersten LH Flug von Buenos Aires nach Frankfurt  flogen, spürte ich eine Art Flucht ins Ungewissen. Nach einem Lockdown von ca. 8 Monaten voller Restriktionen, Umstrittigkeiten, Unsicherheiten, Default, Korruption, Vetternwirtschaft, Populismus, hohe Kriminalitätsrate, wo die meisten Argentinier in ein Labyrinth gerieten, ein Labyrinth ohne Ausgang, schien mir der menschenleere Flughafen, selbst die Maschine ein kleines Lichtpfad am Ende des trüben Tunnels.
Sicher, hier in Deutschland und nirgendwo in der Welt ist ein Schlaraffenland. Ausgerechnet wurde die Bezeichnung "Schlaraffenland" in einer Zeitbezeichnet, als eine andere Pandemie in Europa voller Kraft peitsche, die schwarze Pest , Folgen der Pest waren nicht nur Tote, sondern auch große Armut, Nöte, Verzweiflung. Der Mensch brauchte sich an einer Illusion festzuhalten.
Heute haben wir diese Illusion? Behalten wir uns Glauben? Vielleicht werden wir  sogar, wenn unser kognitives Denken hilft und unsere Solidarität, aus dieser tragischen Zeit eine wichtige Lehre zu ziehen. Die Seuche hat uns zum Verstehen gegeben, dass wir Menschen alle gleich sind. Nichts unterschiedet, nicht unser kulturelles Niveau, Sozialschicht, Religion, mächtige Posten, wenn wir welche bekleiden würden, Staatsangehörigkeit, chronologisches Alter, egal jung oder nicht so jung, dicke, dünn, dunkel, blond. . . die Seuche lauert überall und aus allen guten Freunden, Familienangehörigen, Bekannten werden  potentielle Verdächtige. Ein komisches und völlig irritierendes Gefühl.
Man sitzt im Zug, im Bus, im Flugzeug und sobald jemand  hustet oder nießt fühlen wir uns angegriffen. So kann es nicht weiterhin gehen, die Mitmenschen sind nicht unsere Feinde! Wir müssen mit der Seuche leben, uns schützen und andere schützen um diese Schlacht, diesen Krieg zu gewinnen.
Ich bin mir sicher mit Zuversicht, Optimismus, Hoffnung, inneren Härten und Eigenwille werden wir die große Hürde bewältigen.
Allen einen schönen Sonntag und bis auf bald wieder mit einer kleinen Überlegung.