Montag, 30. September 2013

Die Woche fing gut an. Vortrag in der Mittelschule Rosenheim-Aising

 

Die Woche fing  sehr gut an, aber auch sehr früh. Kurz vor 6 Uhr mussten wir heute aufstehen, um pünktlich um 8 Uhr in Rosenheim zu sein.

Es war eine sehr angenehme Fahrt mit dem ÖBB, kamen wir aber leider mit ein bisschen Verspätung in Rosenheim an. Herr Striffler, Geschichtslehrer  an der Schule  nahm uns am Gleis in Empfang und  wir fuhren zur Schule.

Als wir dort ankamen, sangen die Schüler der Grundschule wunderschöne Lieder. Der Schulleiter, Herr Walch kam uns entgegen. Wir begaben uns zum Schulleitungsbüro und unterhielten uns über interessante Themen.

Um 9 Uhr  fing der Vortrag an. Fast 110 Schüler haben daran teilgenommen. Ein Lob an die Lehrer, die die Schüler sehr gut vorbereitet haben und ein Lob an die Schüler, die sehr aufmerksam und konzentriert zuhörten und auch interessante Fragen stellten.

 

Rosenheim-Aising 001    Rosenheim-Aising 002

v.l.n.r  Herr Striffler, Schulleiter Walch

Rosenheim-Aising 004   Rosenheim-Aising 005

 

Rosenheim-Aising 006

 

Zwei Schüler überreichten mir einen wunderschönen Blumenstrauß

Samstag, 28. September 2013

Vortrag im Domgymnasium Magdeburg

 

 

Freitagmorgen im Domgymnasium Magdeburg. Draußen ein seidenblauer Himmel und Sonnenschein. Die Kastanienbäume voller Früchte. Ein wunderschöner Teppich  verschiedener bunten Blätter werden von einem  ganz leichten Wind hin und her gefegt. Die Natur lebt auf der Straße. In der Schule  tönen die Stimmen und Lachen der Jugendlichen. Wie schön sind Schulen. Schulen sind etwas lebendiges, ständig im Wandeln. Hier tut sich  vieles! Nach den Antiken Griechen ein Ort der Muße.

Nach einem kurzen und sehr angenehmen Gespräch mit Dr. Lührs, Schulleiter des Domgymnasiums begaben wir uns  zur Aula, ausgestattet mit einer imposanten Orgel. Der Raum groß und hell.

Langsam  strömten  in die Aula  die Schüler der 10. und 11. Klasse ein. Sie  nahmen Platz , alle mit einem Heft und Kuli in der Hand, bereit um Notizen über meinen Vortrag zu machen.

Schon am Anfang des Vortrags animierte ich die Jugendlichen  Fragen zu stellen. Ich durfte unterbrochen werden. Alle waren  wieder hier ausgezeichnet vorbereitet und mit dem The  vertraut, daher die interessanten Fragen. Sie haben gefragt und wieder gefragt und freute mich  sehr. Ich merkte alle meine Aufführungen  sind  gut angekommen. Es waren zwei Stunden (120 Minuten) ohne Pause, Mäusen still im Saal, was es bedeutet: Konzentration seitens der Schüler, Vorbereitung seitens der Lehrer.

Es war ein gewonnener Vormittag, den ich lange in Erinnerung halten werde.

Als Abklang  gingen wir in La Bodega Mittag essen. Unsere Züge nach München über Braunschweig und Fulda hatten  große Verspätung. Es war ein sehr anstrengender Tag aber sehr bereichernd und voller angenehmen Eindrücke.

Heute Samstag sitze ich in München und schreibe an meinem neuen Buch über Papst Franziskus. Das Herbstwetter mit grauen Himmel, es droht auch nach Regen hilft auch dabei.

Domgymnasium Magdeburg, Restaurant La Bodega 001  Domgymnasium Magdeburg, Restaurant La Bodega 002

Domgymnasium Magdeburg, Restaurant La Bodega 004  Domgymnasium Magdeburg, Restaurant La Bodega 005

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Im spanischen Restaurant La Bodega mit Frau Ute Gramm, Leiterin des Bürgerkomitees und Mitarbeiterin Fr. Betina Wernowsky

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Freitag, 27. September 2013

Vortrag im Internationalen Gymnasium Ecole Barleben

 

 

Angenehm überrascht von  den  neuen und komfortablen Räumlichkeiten des Internationalen Gymnasiums Pierre Trudeu und das Wissen  der Schüler über die Thematik  meines Vortrags verlief gestern Vormittag die ausgezeichnete Veranstaltung im Gymnasium.

Ein interessantes Gespräch mit dem Schulleiter Dr. Kleinen vor und nach dem Vortrag gaben  den Tag ein ganz anderen Ton.  Mit einem herrlichen und köstlichen Mittagessen  eingeladen von Frau Ute Gramm des Bürgerkomitees in einem nahgelegenen Hotels wurde  der Tag gekrönt.

Barleben bei Magdeburg  Ecole internationales Gymnasium 001   Barleben bei Magdeburg  Ecole internationales Gymnasium 002

 

Barleben bei Magdeburg  Ecole internationales Gymnasium 003   Barleben bei Magdeburg  Ecole internationales Gymnasium 004

 

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Donnerstag, 26. September 2013

Vortragsreihe in Magdeburg auf Einladung des Bürgerkomitees

 

 

 

Auf Einladung des Bürgerkomitees in Magdeburg halte ich in Magdeburg eine Vortragsreihe. Die Einreise von München über Göttingen und Braunschweig war  lang und  etwas stressig. Alles fing an mit einem wütenden Schaffner im ICE. Höflichkeit war gerade nicht seine Stärke. Ausgerechnet solche Menschen, die im Service arbeiten und sind täglich in Kontakt mit Kundschaft sollten andere Manieren haben. Die geistige Höhe, die ich durch meine Begegnung mit dem Papst Franziskus erreicht hatte,  brach sekundenschnell wie ein Kartenschloss  zusammen.

Ein Glück, dass meine Stimmung  am Abend bei der Lesung  anders war. Ein ganz nettes Publikum, eine  schöne Atmosphäre in einer Evangelischen Kirche munterte mich wieder auf.

Heute und morgen geht es an Schulen weiter. Ich freue mich schon sehr darauf! Auf diesem Wege möchte ich mich  bei Frau Ute Gramm und ihrem  liebem Team Bettina, Cordula und Karim für die Organisation rechtherzlich bedanken.

Magdeburg Evangelische Kirche 001    Magdeburg Evangelische Kirche 002

 

Magdeburg Evangelische Kirche 003   Magdeburg Evangelische Kirche 004

Montag, 23. September 2013

Vorträge in Herrenburg und Heilbronn im Auftrag der KAS


Der Abschied von Rom fiel uns schwer. Hinter uns lagen bewegende Erlebnisse und vor allem eine beeindruckende Begegnung, die uns unser ganzes Leben begleiten wird.
Die Woche in der ewigen Stadt der sieben Hügeln verlief wie im Nu. Ich wäre  dort  länger geblieben und von dort aus hätte ich an dem Buch über Franziskus geschrieben. Aber eine Sache sind die Wünsche und Träume, eine andere die Realität. Und die Realität  zieht mich  nach Deutschland zurück, wo ich mit  meiner Vortragsreihe fortschreiten muss. Viele Aufgaben und bloß ein Leben!!!
Am Abend nach einem ausgezeichneten Flug landeten wir wieder in Deutschland.
Heute morgen hielt ich  einen Vortrag in Herrenburg im Gymnasium. Fast 25 Schüler horchten interessiert und konzentriert. Hier ist wieder die Zeit geflohen, denn plötzlich merkte ich, die 2 UE (Unterrichtseinheiten) waren vorbei. Was für ein komisches Gefühl der Schritt der Zeit. Wie könnte man sie stoppen?
Jetzt sitze ich im Hotel und organisiere für die nächsten Wochen meine Arbeit weiter. An meine Hündin Mama Danza kann ich einfach nicht aufhören zu denken. Keine gute Nachrichten aus Buenos Aires, denn sie will jetzt nicht mehr fressen. Wahrscheinlich mit ihren 18 Hundejahren ist sie lebensmüde geworden, aber wer bin ich  es zu urteilen. Wir hatten uns gedacht, als wir Buenos Aires verließen, sie würde  auf uns bis Dezember warten. Aber das weiß nur der liebe Gott und sie ist auch in seinen Händen. Sehr traurig bin ich trotzdem und spüre, dass ich für sie nicht mehr viel machen kann. Ich schließe die Augen und lasse Revue passieren, als sie  ganz klein  und spielerisch war, als sie mit ihren wunderschönen dunklen Augen alle meine Bewegungen verfolgte, als sie mich überallhin begleitete. . . Inzwischen sind 18 Jahre vergangen, eine lange Zeit für einen Hund.  Wie schnell vergeht die Zeit!
Mama Danza mit viel Gesundheit und Glück für uns alle!!!
Mama Danza  in dem argentinischen Sommer 2013
 
Mit Herrn Böhm und Herrn Schwietz  Stuttgart Herrenburg Gymnasium 002
Mit Herrn Böhm und Herr Schwietz
 
Stuttgart Herrenburg Gymnasium 005   
 
Mit Herrn Jung, Herrn Mayer und Schülern in der Abendrealschule Heilbronn
 
 
 
 
Ende der Vortragsreihe in Herrenburg und Heilbronn, danach München!
 
 

Samstag, 21. September 2013

Sonnenaufgang in Rom. Amanecer en Roma

 

Die letzten Tage waren voller Eindrücke und starker Erlebnisse. Eine Minute nach der anderen speicherte mein Hirn  Information  aller Art und die Augen hörten nie auf  interessante Sequenzen zu registrieren. Was alles aber nachher im Gedächtnis bleibt, ist  eine ganz andere Geschichte.

Jedenfalls unsere Begegnung zum Papst Franziskus, seine Worte, sein  Ansporn , ich soll unbedingt eine Biographie über ihn schreiben, unser Austausch trotz  mangelnder Zeit, schätze ich als kostbare Errungenschaft in meinem Leben, nämlich die Kostbarste in der letzten Zeit überhaupt.

Franziskus ist ein besonderer Mensch, er ist ein Mensch, den  nicht leicht zu finden ist in dieser Zeit. Seine Bescheidenheit, seine Einfachheit, sein Versuch, die Umkehr der Kirche, die Unterstützung der Armen, Unbeschützten, Unterdrückten zeigen seine Größe. Seine letzten Entscheidungen und Erläuterungen bezüglich Zölibat, Homosexuelle, Abtreibung, Scheidung setzen die Kirche in eine  aktuelle Welt. Und dazu  kommt, er ist Argentinier!!! Aber so ein Mensch ist universell.

Ich fühle mich sehr geehrt eine Biographie über  Franziskus zu verfassen, ich fühle mich geehrt als Jüdin, dass er mich und meine Familie  gesegnet hat.Seine spontane Umarmung, sein Kuss auf meine Wange spüre ich  heute noch. Doppel geehrt fühle ich mich auch, weil er zu mir sagte bei meinem letzten Treffen: “Betten Sie  bitte für mich”.  Franziskus unterstützt mein Vorhaben eine Biographie über ihn zu schreiben und  willigt es sogar ein.

Und das tue ich, halt wie ich kann. Unser Aufenthalt in Rom und die  ganzen Eindrücke werden mich mein ganzes Leben begleiten.

Gern hätte ich schon gleich  hier in Rom ein Kapitel verfassen, aber leider muss ich noch das Vorwort meines letzten Buches schreiben und die Zeit  reicht nicht für alle Vorhaben. Aber die Gedanken und Eindrücke sind manchmal wie der gute Wein: der braucht auch eine gewisse Zeit  zur Gärung.

Es ist früh am Morgen in der ewigen Stadt der sieben Hügeln. Ich schaue aus dem Fenster und  eine  unglaubliche Ruhe strahlt aus der Natur. Hier ein Hügel, dort  die Silhouette der Petris Kirche, dahinter der Tiber. Rom, die ewige Stadt und Wiege der Zivilisation ruht an diesem Samstag noch. Ich sitze und schreibe, ich sitze und meditiere. Wie glücklich ich bin, ich habe  die Seligkeit, die Würde, die Güte  in den Augen des Papstes Franziskus gesehen.

 

Amanecer en Roma.  Los últimos días han estado poblados de nuevas y profundas vivencias e impresiones. En el marco de una maravillosa ciudad he tenido la maravillosa oportunidad de ver y hablar con el Papa Franzisco. Una persona  sin igual! Con su gran humildad, su corazón, sus simples pero  profundas palabras es el justamente el  indicado de cambiar  viejas y recalcitradas estructuras en este mundo. Sus palabras, su abrazo y beso espontaneo me acompaniarán por el resto de mi vida.

No todos los días  se tiene la oportunidad de hablar con un Papa y aún menos hacer una biografía sobre el. Me honra muchísimo poder hacerlo. Cuento con el acuerdo de el, ya que me dijo que siguiera adelante con el proyecto. Sus palabras: “Rece por favor por mí”  aún  resuenan en mis oídos. Y creo que esto es necesario, que todos pensemos  en el y los que puedan también recen para apoyarlo en  su deber y misión. Más allá de la religión ó de las religiones  es nuestro deber como  seres humanos, como argentinos apoyarlo.

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die heute in Rom ist.

 

0   Bild mit Franziskus in Rom

Mit Papst Franziskus

 

Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 005  Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 014

Am Kolosseum                        Konstantin Bogen

 

Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 016    Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 019

Forum  und Palatinum  Archäologische Ruinen  Via Imperiale

 

Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 025   Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 026

Das Parlament                        Josecito beim Mittagessen

 

Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 029   Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 035

Fontana di Trevi  bei 32°Grad Celsius

 

Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 036   Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 039

Piazza Spagna                         Café “El Greco”, wo Bufallo Bill auch gewesen war.  

Kolosseum, Foro, Palatinum, Piazza Venezia, Spagna 038                                     

Donnerstag, 19. September 2013

Rom, die Stadt, wo ich die Seligkeit und Größe in die Augen eines Papstes schaute

Besuch beim Papst Franziskus

Roma, la ciudad en dónde vi la ternura  y grandeza en los ojos del Papa Francisco

Heldin ohne Denkmal

Von Matthias Bartl
Erika Rosenberg erinnert an die Taten und das Erbe von Emilie Schindler, die gemeinsam mit ihrem weltbekannten Mann Oskar 1 200 Juden rettete.

Köthen/MZ. 

Von der Straße Sanchez de Bustamante im Herzen von Buenos Aires bis in die Köthener Martinskirche sind es um die 13000 Kilometer. In der Straße in der argentinischen Hauptstadt ist Erika Rosenberg zu Hause - aber wenn ihr bei Vorträgen wie am Freitagabend in der Martinskirche solche Herzenswärme entgegenschlage, „dann denke ich, dass ich eine große Familie in Deutschland habe.“ Ein umso bemerkenswerterer Satz, wenn man die Geschichte der Familie Erika Rosenbergs kennt: Vater und Mutter flohen 1936 aus dem Berlin der Nationalsozialisten nach Paraguay und von dort nach Argentinien. Angesichts dieser Vita mag es nicht wundern, dass Drittes Reich und Holocaust Erika Rosenbergs publizistische Tätigkeit dominieren. Was sie dabei jedoch heraushebt, ist ein spezielles Lebensfeld: Erika Rosenberg ist die Biographin von Emilie Schindler.

Emilie Schindler ist die Ehefrau von Oskar Schindler. Dessen Name ist spätestens seit dem Spielberg-Film „Schindlers Liste“ weltbekannt. Emilie Schindler hingegen spielt sowohl im Film als auch in der öffentlichen Zurkenntnisnahme keine oder nur eine kleine Rolle. Ein Zustand, gegen den Erika Rosenberg seit Jahren anschreibt und ankämpft. Das Fazit ihrer langen Gespräche mit Emilie Schindler, die Erika Rosenberg 1990 in Argentinien kennengelernt hatte und deren Erbin sie wurde, und der nicht minder langen Recherchen, des intensiven Quellenstudiums ist klar: „Emilie Schindler hätte ohne Oskar nicht viel machen können, und Oskar ohne seine Emilie auch nicht.“

Viel machen können heißt in diesem Fall: Juden retten, die ohne die Schindlers ermordet worden wären, wie Millionen andere Juden auch von der SS, von den Einsatzgruppen, von der Gestapo. Das Leben eines europäischen Juden war in der Nazi-Zeit ständig in Gefahr und besonders dort, wo Oskar Schindler wirtschaftlich tätig war: im Osten. Zuerst im Krakau im so genannten Generalgouvernement und später in Brünnlitz im Nazi-Protektorat Böhmen und Mähren. In seinen beiden Fabriken, in denen er emailliertes Geschirr und Munition herstellen ließ, beschäftigte er Juden, die durch diese - also kriegswichtig deklarierte - Arbeit der Willkür der deutschen Besatzer weitgehend entzogen waren. Das alles ist schnell geschrieben, schnell gelesen - aber beide Schindlers gingen mit ihren Aktionen immer auch ein hohes persönliches Risiko ein.

Wenn Erika Rosenberg berichtet, detailliert, fakten- und kenntnisreich, emotional, dann wird sehr schnell deutlich, dass man über Oskar und Emilie Schindler zwar das Wichtigste weiß, wenn man den Film gesehen hat: Dass sie 1200 jüdischen Frauen und Männer das Leben retten konnten. Aber im Film erfährt man längst nicht alles, das zur Geschichte von Oskar und Emilie Schindler dazugehört. Zum Beispiel Schindlers Vorgeschichte als Lebemann, der für den deutschen Abwehrchef Admiral Wilhelm Canaris spionierte. Man erfährt nichts über die 120 Juden, die auf einem Transport halb erfroren und verhungert in Brünnlitz ankamen und in ein KZ abtransportiert worden wären, hätte Emilie Schindler sie nicht aufgenommen.

Erst recht lässt der Film die Nachkriegsgeschichte der Schindlers im Dunkeln. Die war gekennzeichnet durch existentielle Sorgen, durch die Auswanderung nach Argentinien, wo es ihnen auch nicht besser ging. 1957 ging Oskar Schindler nach Deutschland zurück und ließ Emilie in Argentinien allein, wo sie dank der Spenden jüdischer Vereine bescheiden leben konnte. „Lange Zeit hat sie von Spenden gelebt - mal zehn, mal 15, mal 20 Dollar“.

Erst zum Ende ihres Lebens kehrte Emilie Schindler wieder nach Deutschland zurück, wo sie 2001 im Alter von 93 Jahren in Strausberg bei Berlin verstarb. Beerdigt wurde sie im bayerischen Waldkraiburg - die Stadt Berlin hatte sich nur erboten, ein Armengrab zu bezahlen; „die Kosten für die Beerdigung in Waldkraiburg hat Erika bezahlt“, sagt Georg Kuropka aus Zscherndorf, der mit Erika Rosenberger befreundet ist. Und der am Ende der Veranstaltung, zu der die Kolping-Familie Köthen eingeladen hatte, nicht nur Worte des Dankes findet, sondern auch unterstreicht, wie wichtig es ist, an dieses Kapitel der Geschichte zu erinnern - und an das Erbe von Oskar und Emilie Schindler. Ein Erbe, das darin besteht, mutig zu handeln und Zivilcourage zu zeigen.

http://www.mz-web.de/koethen/zeitgeschichte-heldin-ohne-denkmal,20641024,24181550.html