Samstag, 7. Dezember 2019

Guten Morgen Buenos Aires! Buenos dias Buenos Aires!.Come back to Buenos Aires!

Man sagt, dass die letzten Stunden kurz vor dem Rückflug sind, die die am schnellsten vergehen. Wir hatten die Absicht von Dortmund nach München am frühen Nachmittag schon zurückzufahren und dementsprechend nahmen wir den Zug um 9.48 Uhr. ICE, direkt nach München aber leider ohne Halt in Pasing! Aber der Mensch denkt und Gott lenkt. Warum, ganz einfach, der ICE hatte wegen Betriebsstörung, Baustellen und, und Verspätung.

Halb so schlimm, denn ich habe  an einem Kapitel meines neuen Werkes intensiv gearbeitet. Jedenfalls schien mir die Strecke diesmal zu lang. Und glaubt mir, wir sind an langen Fahrten und Flüge gewöhnt. 

Endlich erreichte der ICE das so sehr gewünschte Ziel: München. Am Hauptbahnhof war ein Trieb von vielen Menschen in allen Richtungen schleppend Koffer, Taschen, Rucksäcke. . . Wo wollten alle hin? Tja, selbstverständlich Dezember, drei Wochen vor Weihnachten.

Nachdem wir etwas am Bahnhof und dann in Pasing erledigt hatten, gingen wir zur Haltestelle Linie 162. Plötzlich merkte ich, aus dem hellen, sonnigen Tag mit blauen Himmel wurde dunkler und dunkler. Der Tag und seiner glänzende Helligkeit war vorbei. Praktisch noch ein Tag hinter uns. Und wo  hatten wir unseren letzten Tag verbracht? Im Zug.

Zum letzten Mal in diesem Jahr 2019 würden wir den Bus nach Lochhausen nehmen, würden wir von der Endstation Eichelhäher Straße mit dem Koffer die 400 Meter laufen, würden wir den Schlüßel ins Schloß stecken und die Tür aufsperren. In der Wohnung wieder die  angenehme Wärme im Gegensatz zu der Straße. Es ist kalt, sehr kalt, dachte ich. Zeit wieder in die Wärme, in den südamerikanischen Sommer zurückzufahren. Der europäische Winter und wir sind überhaupt nicht kompatibel.

Ich grübelte ein bisschen, nicht weil ich  wegen des Abfluges aufgeregt war,sondern mein Hauptgedanke war die drei großen Koffer und die zwei Trollis aus - um-einpacken. Wie würde ich alles so verteilen. Die vielen Bücher, die ich immer habe, die schönen Geschenke? So viel Zeit um bei  solchen Überlegungen zu verfallen, hatte ich wirklich nicht. Aber am nächsten Morgen kurz vor 9.30 Uhr war alles fertig. Das hatten wir wieder geschafft. Um 12 würden wir zum Flughafen fahren. Unser Freund Martin war pünktlich um 12 mit seinem Wagen vor der Tür. Herzlichen Dank, lieber Martin für die großen Mühen!

Am Donnerstag hatten wir noch in letzter Minute geschafft uns von der lieben Helga Abschied zu nehmen, auch von Beppito, ihr wunderschöner Hund. Ja, aber es war tatsächlich in der letzten Minuten.

Am Donnerstag am Flughafen, kam schon die erste aufregende Meldung, die LH Maschine von Frankfurt konnte wegen schlechten Wetters (starker Bodennebel und Frost) nicht nach München abfliegen. "Wir bitten  verehrte Fluggäste für die Verspätung um Entschuldigung. Falls Sie Anschlussflüge haben, kommen Sie bitte an Schalter. . ." Und wir hatten einen Anschlussflug nach Buenos Aires, aber erst um 22.15 Uhr. Ich schaute auf meine Uhr, 14.45 Uhr. Am Schalter wurde mir vergewissert, bis dahin, alles problemlos. Wer kann so etwas im voraus vergewissern? Aber der Mann war sehr nett und ja, es ist sein Job, Menschen, Passagiere zu beruhigen.

Die Maschine kam nun endlich aus Frankfurt an. Inzwischen wurde  wieder dunkel. Wir stiegen um 17.30 Uhr an und kurz danach starteten, Richtung unser letztes Ziel in Deutschland: Frankfurt am Main.

In Frankfurt wollte ich mir Tax free Belege von dem Zoll abstempel lassen, wie wir immer wieder seit mehr als 25 Jahren machen. Gleiche Halle, gleicher Platz, fast gleiche Uhrzeit. . . wie immer. . . aber nicht wirklich, denn diesmal hatte ich mit zwei willkürliche Polizisten zu tun. Ein älterer Mann und eine jüngere Frau, die mich abwimmelten. Ich sollte  auf ein anderes Gebäude gehen. Sie seien nicht zuständig, denn ab Juni gäbe es neue Vorschriften. Ich erwiderte sofort, wie konnte es sein, denn zuletzt waren wir im Juli dort und ihre Kollegen haben alles erledigt. Sie weigerten sich, ich versuchte mich mit meinen Argumenten durchzusetzen, aber nichts half. Ich sah nicht nur Willkür in ihren Augen, sondern auch  eine Art psychopatischen Genuss. Sie wollten einfach  Macht ausüben. Ja, meine Herrschaften, ich meine Sie beide, die  den Dienst absolviert haben am letzten Donnerstag um 19 Uhr am Flughafen Frankfurt am Main. . . Die Belege musste ich einfach entsorgen, weil um auf das andere Gebäude, zu Terminal C hätte ich nicht mehr  zeitlich geschafft. Vor uns standen noch die Kontrolle.

Die Geschichte wäre hier zu Ende gewesen, wenn die Franzosen am Donnerstag nicht einen Generalstreik geführt hätten. 

Die Pünktlichkeit der LH ist ja weltbekannt und so pünktlich bestiegen wir auch die Maschine. Prompt kam eine Durchsage vom Flugkapitän: . . .der französische Luftraum sei wegen des Streiks  geschlossen, also neue Route über Großbritannien. Also eine Stunde Verspätung der Maschine bei Ankunft am schon sowieso chaotischen Flughafen in Buenos Aires. . .

Buenos Aires, endlich. Nach einem sehr guten Flug landete der Flieger auf argentinischen Boden. . . zusammen mit anderen Flieger verschiedener Fluggesellschaften. Über 1000 Menschen bei den Passkontrollen überförderten die lahmen Beamten. es war ein Chaos ohne Ende. Die Passagiere klatschten und klatschten, damit  die Beamten  mehr Dampf. . . oh je. .. Dann auf Band die vielen, vielen Koffer. Man sah Koffer, Koffer und Koffer, die aus der Band  heraus fielen, weil  niemand sie  abholte. Klar, die Passagiere waren noch bei der Passkontrolle. Ein kurzes Abenteuer. Man sagt, wer eine Reise tut, der kann etwas erzählen. An alle Freunden einen schönen Samstag und bis auf bald wieder.