Dienstag, 20. Juni 2017

Erika Rosenberg zu Besuch in der Apostolischen Nuntiatur. Visita en la Nunciatura Apostólica

Monsignore Tscherrig, Apostolischer Nuntius in Buenos Aires seit  fünf Jahren,lernte ich  in der Synagoge beim Empfang von der deutschen Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel kennen. So schicksalhaft sind manche Begegnungen. In der großen Halle hatten wir die Möglichkeit  uns ein bißchen auszutauschen,bis die Pforten der Synagoge geöffnet wurden. Es war ein Getümmel von vielen Menschen, aber ausgerechnet stand er vor mir und da mir nie schwer fällt mit Menschen ins Gespräch zu kommen, als eine Art Begrüßungswort oder mehr  etwas Ökumenisches sagte ich zu ihm: SHALOM. Er antwortete sofort . . . und so ging mit einem sehr schönen Gespräch los. Angetan von meinen Schilderungen, ich habe ein Buch über Papst Franziskus verfasst,lud er mich zur Nuntiatur ein.
Gestern war die Audienz um 9 Uhr morgens. Die Nuntiatur, ein Prunkbau in dem vornehmsten Viertel von Buenos Aires heißt in Wirklichkeit    Palacio Fernández Anchorena und ist ein architektonisch bedeutsames ehemaliges Wohnhaus . Es befindet sich auf der Avenida Alvear 1637  , heute Sitz der Botschaft des Vatikans in Argentinien.
Der Bau der Villa wurde von Juan Antonio Fernández und seiner Ehefrau Rosa de Anchorena in Auftrag gegeben. Sie wurde 1907 von dem französisch-argentinischen Architekten Eduardo Le Monnier im Stil des Zweiten Kaiserreichs entworfen, der damals sehr beliebt war in der höheren Gesellschaft Argentiniens. Das Gebäude wurde 1909 fertiggestellt, aber nie von dem Ehepaar bezogen.
Pünktlich um 9 Uhr stand ich vor den Pforten der Villa. Ein Assistent führte mich in die Räumlichkeiten. Ein wunderschöner Saal mit einer prächtigen Bibliothek, die Decken mit   Wandmalereien, Motive aus der Bibel und Evangelium,  große Porträts der letzten    drei Päpste, in der Mitte Papst Franziskus und rechts Johannes Paulus II, links Benedikt VI. An einem runden Tisch nahmen wir Platz gegenüber,
Es war ein hochinteressantes Gespräch über die Welt, Gott, Genesis 3, internationale Politik,über Hoffnung.
Während unseres Gesprächs merkten wir nicht wie  die Zeit wie im Nun verging. 
Monsignore Tscherrig kommt aus der Schweiz, aus dem Kanton Wallis und interessierte sich sehr für mein letztes Werk über Carl Lutz, Das Glashaus. Auch über meine Werke über Wilhelm Lehmann, dessen Familie aus Winterthur kam und er selbst emigrierte nach Argentinien 1862 und gründete ein Kolonisierungsunternehmen und ließ die ersten Schweizer nach Santa Fe, eine Provinz in Argentinien, kommen  Selbstverständlich signierte ich beide Bücher, Als ich mit dem Papst U-Bahn fuhr und das Glashaus. Carl Lutz und die Rettung ungarischer Juden vor dem Holocaust. Das Leben und Wirken von Lehman versprach ich ihm demnächst auszuhändigen.
Ein sehr bereichernder Vormittag, in einer anderen Welt, 90 Minuten bei einem geistigen Menschen, der eine sehr interessante Weltanschauung hat.