Dienstag, 11. Oktober 2022

Veranstaltung und Ausstellungseröffnung in der Fachoberschule Weiden organisiert von der FES Regensburg. Conferencia e inauguración de la exposición documental sobre Emilie y Oskar Schindler en la Escuela Superior especializada de Weiden, bajo los auspicios de la Fundación Friedrich Ebert de Ratisbona.


. . . und nach vielen Jahren wieder Weiden. Im Rahmen einer Vortragsreihe und Ausstellungseröffnung über das Leben und Wirken von Emilie und Oskar Schindler organisiert von der Friedrich-Ebert Stiftung in Regensburg fand gestern Montag,10.10.22 eine große Veranstaltung an der FOSBOS, Weiden statt. 
Ca. 80 Schüler/innen horchten mit großem Interesse und markanter Aufmerksamkeit meine Ausführungen  über zwei UE (Unterrichtseinheiten) lang. Während des Vortrags stellten sie viele Fragen, die nicht nur ihre Vorkenntnisse auf dem Bereich zeigte, sondern auch ihre Neugierde. Diese Neugierde, die die Jugend verzeichnet.
Unsere Ankunft in Weiden am Sonntag war auch ein bisschen abenteuerlich in Punkt  Bahnfahrt, denn unsere Absicht mit der ICE über Nürnberg und dann mit Regio weiterzufahren war nicht möglich, der ICE hatte ca. 70 Minuten Verspätung, also wir fuhren mit dem Alex über Freising, Regensburg, Schwandorf,.. Aber das war auch unser Schicksal, denn am Bahnsteig kam mir ein junger Mann entgegen und grüßte mich sehr höflich, er war vor Jahren Lehrer an einer Mittelschule in Straubing und hat mich nach all der Zeit erkannt. Eine sehr schöne Begegnung! Heute ist er im Regensburger Landratsamt. 
Aber die Überraschungen gingen weiter. Wir saßen in einem Abteil und ein Ehepaar saß dazu. Da der Alex auch nicht pünktlich war, entstand ein Gespräch zwischen uns und den anderen Fahrgästen. Das Ehepaar fuhr nach Eschenbach und ist Nachbar von einem alten Bekannten, der Ex-Lehrer und Autor von vielen und bekannten Krimibücher Raimund Mader... Diese Welt ist wahrhaftig klein!!!
In Weiden wollten wir zu Abend essen, aber leider alles zu. An einer Ecke in der Stadtmitte sah ich ein Bistro, wo noch Kerzen brannten, aber menschenleer. Animiert von unserem Hunger gingen wir  rein, der Kellner war der deutschen Sprache nicht mächtig, so dass er einen anderen rief, der auch so aussah, als ob er aus einer ganz anderen Geographie kam. Er sagte, sie wollten schon schließen, in Weiden passiert sonntags um 20 Uhr nichts mehr. . . ich flehte, bat ihn uns etwas zum Essen zu gehen. Der Mann hatte wahrscheinlich Mitleid von zwei älteren und hungrigen Menschen und . . . servierte uns, was er hatte: Eine Wurst- und Käseplatte, Brot und ein Glas Rotwein. Der Abend war schon gewonnen!
Am nächsten Morgen pünktlich um 8.30 Uhr holte uns die liebe Frau Marleen Gambel, zuständige Lehrerin für das Projekt vom Hotel Amedia ab. In der Schule tranken wir Kaffee, gab es auch Kuchen aller Sorten. 
Auch die Praktikanten der Stiftung Sara und Yannick waren da und nach der Begrüßung der Schulleiterin wandte sich Yannick mit ein paar Worten an die Anwesenden bezüglich Aufgaben der Stiftung.
Nach dem Vortrag eröffnete die Schulleiterin die Ausstellung und gab mir einen wunderschönen Blumenstrauß. Ca. eine Stunde habe ich den Schüler/innen die Tafel der Ausstellung chronologisch erklärt. Alle, alle waren super interessiert. Niemals hatte ich das Gefühl, jemand wollte schon nach Hause gehen!
Gegen 14.45 Uhr schnappten wir einen Zug nach Schwandorf, von da nach Regensburg, von Regensburg nach Freising, denn aus unbekannten Gründen musste der Schaffner die Polizei in den Zug holen und  der Zug wurde evakuiert. Von Freising zum Hauptbahnhof, dann die S3 nach Lochhausen und zum Schluß mit dem Bus nach Hause. Wirklich wieder abenteurlich.
Meine Mutter sagte immer: Wer eine Reise tut, der kann was erleben!

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten, aber auch den Bahnhöfen, abgelegenen Stationen pendelt.