Die Journalistin und Autorin Prof. Dr. Erika Rosenberg spricht in ihrer Online-Lesung über die für viele unbekannte Heldin Hilde Albrecht: "Hilde Albrecht, die Spionin und Geliebte von Oskar Schindler, die 300 Frauen von Auschwitz rettete. Niemand kennt sie, nur Frau Schindler hatte mir von ihr teilweise erzählt. Es fiel mir sehr schwer über Brunhild Ottilie Albrecht Fossel zu recherchieren. Ihre Spur verlor sich in Mexiko. Voriges Jahr kontaktierte mich ihr Neffe und nach langen Gesprächen ergänzte er die andere Hälfte der Geschichte. Von Emilie hatte ich erfahren, dass als die Fabrik im August 1944 von Krakau nach Brünnlitz verlegt werden musste, ein Transport mit 300 Frauen nach Auschwitz umgeleitet wurde.
Oskar Schindler beauftragte seinen Chefingenieur Schönborn sich nach Auschwitz zu begeben und den Lagerkommandant Richard Baer mit einem Beutel Brillanten zu bestechen, und die Frauen zu befreien. Baer nahm die Brillanten an, aber befreite nicht die Frauen. Ein zweites Mal schickte Schindler Schönborn wiederum mit Brillanten... die Frauen blieben gefangen. Hilde Albrecht erfuhr von Schindlers Verzweiflung und stellte sich ihm zur Verfügung. Sie fuhr nach Auschwitz, sprach mit Baer. Innerhalb von 48 Stunden wurden die 300 Jüdinnen befreit und waren auf dem Weg nach Brünnlitz. Emilie hatte danach nie wieder von Hilde gehört. Hilde Albrecht, ein sehr interessantes Leben mit einem dramatischen Ende. Eine unbesungene Heldin!