Donnerstag, 28. Juli 2022

Wieder in Buenos Aires

D


Der Flug von München nach Frankfurt am Main hatte eine wesentliche Verspätung, dass wir uns sogar gebangt haben, den Anschluss nach Buenos Aires nicht schaffen zu können. Aber wie im Leben IMMER IST wird man  meistens angenehm überrascht und alles  ging  wirklich astrein vor sich hin. Eine große Erleichterung war für uns schon an der Gate 23 B rechtzeitig zu sein. Wir hatten sogar Zeit um eine Schnitte in Ruhe zu essen. Ich betrachtete den großen Betrieb im Flughafen, fragte mich innerlich wo wollen alle einfach hin. Der Grund meiner Frage war nicht mehr oder weniger so viele grimmige Gesichter zu sehen. Für die Urlauber, die sich an fremde exotische Länder begehen, verstehe ich überhaupt nicht, für die Rückkehrer in die "Heimat" wie in unserem Fall, auch nicht. Auf jedem Fall hatten viele einen Ausdruck wie sieben Tage Regen. . . 
Der LH 510 nach Buenos Aires war brechendvoll, manche waren sogar zu laut mit ihren Förderungen bei der Besatzung, die schon so wieso sehr überlastet war/ist . Wir  saßen in unseren reservierten Plätzen 45D/45E ganz am Ende des Flugzeuges. 
Die große Rückkehr Abenteuer fing mit dem pünktlichen Start an. 
Wie immer mit einem Auge lachen und das andere weinen nahm ich von Deutschland Abschied bis September. Auf mich wartet hier in Buenos Aires auch viel Arbeit, also die Geographie zu wechseln ist  lange nicht, mir eine Auszeit in meinen Tätigkeiten zu gönnen. Hier, in der Stadt der "guten Winde" ist viel zu viel zu tun. 
Als wir genau um 6.45 Uhr arg. Zeit in Buenos Aires landeten war die ganze Stadt umhüllt von  dicker Nebel, noch dunkel, feucht, regnerisch. Schreckliches Wetter im Gegensatz zu dem sommerlichen Deutschland. Aber auch der Winter hat seine Magie!
In den drei Monaten, da wir in Europa waren, veränderte sich die Lage in Argentinien krass. Hohe Inflationsrate, Unzufriedenheit überall, die Korruption der Politiker ist wirklich mehr als widerlich, weil sie sich schon gar nicht schämen uns wie Deppen zu behandeln und  mit Frechheit ins Gesicht zu lügen.
Eine Herde von Argentiniern wollen ihr Glück  in fremden Ländern versuchen, aber bitte, Glück ist die das Wort oder Bezeichnung, sondern ihr Überleben, weil sie hier alles verloren haben.
Mein lieber Gott,  einst war Argentinien ein tolles Land, überdimensional reich, 1918 sogar hatte die härteste Währung der Welt, mehr als USA. Das Ende des 1.Weltkrieges hatte viele Länder  zerstört, jedoch Argentinien konnte davon  profitieren. IM Vergleich zu damals, hat Argentinien heute die  schwächste Währung der Region, beinahe so arm wie Haiti (Bruttosozialprodukt). Die Korruption, die Dealer, Drogenhändler gedeihen in Innlandinnere, auch in der wunderschönen Hauptstadt Buenos Aires und die Regierung hat die banalsten Prioritäten anstatt die Bulle an die Hörne zu packen. 
Wieder mehr Auslandschulden am Kragen, Arbeitslosigkeit, Armut, Vetternwirtschaft . . . und trotzdem sind wir wieder hier. So ist das Leben, wenn man zwischen den Welten pendelt.
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die jetzt 13.000 km von der alten Heimat weg ist.