Donnerstag, 8. Mai 2014

Zum Tode einer wichtigen Schriftstellerin. Stefanie Zweig

 

Mit großer Traurigkeit las ich im Argentinischen Tageblatt  über das Ableben einer großen und wichtigen  Autorin vieler interessanten Bücher. Stefanie Zweig hat  mit ihren literarischen und biographischen Werken ein  hochinteressantes Vermächtnis für Generationen hinterlassen. Mit ihrem meistbekannten Roman “Nirgendwo in Afrika”, der auch verfilmt wurde, ging ihre persönliche Geschichte zusammen mit dem Schicksal   des jüdischen Volkes  in der NS-Zeit um die Welt.

Ich habe die Ehre und das Glück sie auf der Frankfurter Buchmesse am Stand  der Verlagsgruppe Langen Müller Herbig im Oktober 2000 kennen gelernt zu haben. Wir kamen ins Gespräch, sie erzählte über  ihre Bücher, ihr Leben, ihr Schicksal als Deutschjüdin in Deutschland, ich  veröffentlichte zur gleichen Zeit    mein Werk “Ich, Oskar Schindler. Die persönlichen Aufzeichnungen, Briefe und Dokumente” aus dem berühmten Koffer. Unser Schicksal ähnelte sich sehr mit  dem Unterschied, sie lebte in Deutschland, ich  in Argentinien. Wir tauschten uns lange aus. Ihr Vater war Richter, mein Vater Jurist in Berlin. Es gab Berührungspunkte, die ich mir niemals zuvor  vorgestellt  hätte. Plötzlich fragte sie mich, wie  hieß mein Vater, Dr. Band, erwiderte ich. Sie überlegte eine Weile und dann erinnerte sie, ein Dr. Band aus Berlin  kannte ihr Vater.  Tief beeindruckt blieb ich baff denn bis zu dem Datum  war ich niemandem begegnet, der mein Vater kennen gelernt hätte. Er war al einziger, dem  die Flucht vor den Nazis gelungen war. Hinter ihm  blieb Deutschland, eine Familie umgekommen in KZ. Niemand, den ich nach seinem Tode über die  Verwandten in Deutschland mehr fragen konnte, blieb am Leben. Niemand, der sie  auch kannte. Aber so wollte das Schicksal, dass ich “eine” Frau Zweig viele Jahre später begegnete, die “zufällig” einen Dr. Band in ihrer Jugend kannte. . .

Nach diesem Gespräch folgten viele in den darauf kommenden Jahren auf der Frankfurter Buchmesse. Immer wieder waren unsere Unterhaltungen bereichernd.

Mit Ihrem Tod hat die Literatur eine große Figur und Persönlichkeit verloren, aber Frau Zweig wird immer in ihren Büchern weiterhin leben.

Aus dem Tagebuch einer Autorin aus dem Ende der Welt