„Wer ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt“
Schüler lauschten gebannt dem Vortrag von Erika Rosenberg-Band, Biografin der Familie Oskar Schindler
Tauberbischofsheim. Professor Dr. Erika Rosenberg-Band war zu Besuch im Schulzentrum am Wört, um den Schülern der neunten Klassen der Werkrealschule und der Realschule von Familie Schindler zu erzählen, die vielen aus dem Film „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg bekannt sind. Der Kontakt zu Rosenberg-Band war über die Friedrich-Ebert-Stiftung in Würzburg hergestellt word.
Gebannt lauschten die Jugendlichen der über 70-Jährigen, die aus ihrem Leben und von ihrer Freundschaft zu Emilie Schindler, der Ehefrau von Oskar Schindler, erzählte.
Rosenberg-Band war als Kind jüdischer Eltern in Argentinien aufgewachsen, nachdem ihre Eltern aufgrund der Nürnberger Rassengesetze von 1935 aus Nazideutschland hatten fliehen müssen. Als Rosenberg-Band von ihren Eltern nichts über die Zeit zwischen 1933 und 1945 in Erfahrung bringen konnte, studierte sie Geschichte, Literatur und Pädagogik, um sich auf diesem Weg mit der schrecklichen Zeit des Dritten Reiches auseinandersetzen zu können. 1990 lernte sie Emilie Schindler kennen, eine starke und mutige Frau, die ihr über ihr Leben und natürlich auch über die weltbekannte Rettungsaktion am Ende des Zweiten Weltkrieges erzählte. Ihr Mann, Oskar Schindler, hatte – natürlich mit Unterstützung von Emilie – über 1200 Juden das Leben gerettet, in dem sie über 2000 Tage unter schwierigsten Bedingungen ihre Firmen, in denen die geretteten Juden tatsächlich oder auch pro forma als Arbeitskräfte tätig waren, während des Weltkrieges offenhalten konnten. Das Ehepaar Schindler setzte dafür das eigene Leben aufs Spiel, immer nach dem Motto handelnd: „Wer ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt.“
Im Kleinen Gutes bewirken
Erika Rosenberg-Band berichtete den Schülern aufgrund ihrer Freundschaft zu Emilie Schindler eindrücklich von den lange zurückliegenden Geschehnissen rund um die Familie Schindler. Über das Ehepaar hat Rosenberg-Band sogar einige Bücher verfasst, immer mit dem Hintergrund, ihre Leser für die Gräueltaten der Nazis zu sensibilisieren, aber auch zu verdeutlichen, dass man dem etwas entgegenstellen kann.
Rektor Wamser wies ebenfalls darauf hin, dass er und die Zuhörer zwar nicht über die finanziellen Mittel der Familie Schindler verfügen würden, aber trotzdem im Kleinen viel Gutes bewirken könnten. Flankierend zu Rosenberg-Bands Besuch gab es im Foyer der Schule eine Ausstellung, die über das Leben der Familie Schindler informierte.