Mittwoch, 28. Juni 2023

Straßenbenennung in Regensburg nach Emilie Schindler KEB, FES Regensburg

 

Straßenbenennung in Regensburg nach Emilie Schindler

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Ein Gedenken an eine "Gerechte unter den Völkern"

Vortrag

Emilie Schindler (1907-2001) war viel mehr als die Frau in Schindlers Schatten. Hollywood hat keinen Platz für diese zivilcouragierte, mutige Frau gehabt. Zwischen Oktober 1939 und Mai 1945 unterstützte und rettete sie jüdische ArbeiterInnen ihrer Fabriken. Sie verteilte heimlich Lebensmittel, Medikamente, Kleidungsstücke und mehr als einmal opferte ihr eigenes Leben vor der Willkür der Nazis. Im Januar 1945, kurz vor Kriegsende, rettete sie eigenständig das Leben von ca. 120 Juden.

Emilie und Oskar Schindler flohen nach dem Kriegsende 1945 nach Regensburg. Am Watmarkt 5 wohnten sie bis zum September 1946, danach zogen sie in die Alte Nürnberger Straße 25. Im Jahr 1949 wanderten sie dann nach Argentinien aus. Emilie Schindler wurde der Ehrentitel "Gerechte unter den Völkern" 1994 verliehen. Diese höchste Auszeichnung verleiht der Staat Israel seit 1953.

Die Katholische Erwachsenenbildung, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Jüdische Gemeinde Regensburg und die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit glauben, dass es an der Zeit ist, dieser ehemaligen mutigen Regensburgerin, ein Gedenken in der Stadtarchitektur zu widmen. Daher wird vorgeschlagen, z. B. eine Straße nach Emilie Schindler zu benennen.

Wer ein Menschenleben rettet, der rettet die ganze Welt! (Talmudspruch)

Es sind ALLE eingeladen, die sich an dieser Initiative beteiligen wollen.
Nähere Informationen dazu werden an diesem Abend gegeben.

Referentin:

Prof. Erika Rosenberg, Journalistin, 1951 in Buenos Aires geboren, wohin ihre Eltern vor den Nazis geflohen waren - ist Journalistin und Autorin und hat als Dozentin am Goethe-Institut, im Argentinischen Auswärtigen Amt und an der Katholischen Universität zu Buenos Aires gearbeitet. Sie ist Übersetzerin und Dolmetscherin. Im Jahr 2014 wurde ihr das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland am Bande verliehen, im März 2016 erhielt sie den Austrian Holocaust Memorial Award des Österreichischen Auslandsdienstes.

Erika Rosenberg war eine enge Vertraute der Schindler-Witwe Emilie (1907-2001), die nach vielen in Argentinien verbrachten Jahrzehnten wieder nach Deutschland zurückgekehrt war, und hat u. a. Biografien über Oskar und Emilie Schindler verfasst. (Text: Herbig Verlag)