Ein Blick in die Geschichte: Prof. Dr. Rosenberg-Band zu Gast
Von Oskar Schindler (1908-1974) und Emilie Schindler (1907-2001), den beiden „Gerechten unter den Völkern“, weiß man, dass sie 1949 gemeinsam nach Argentinien emigriert sind. Die 1951 als Tochter deutscher Juden in Buenos Aires geborene Schriftstellerin Prof. Dr. Erika Rosenberg-Band ist Biographin des Ehepaars Schindler und profunde Kennerin beider Lebensgeschichten. Am 21. Juni 2022 war sie zu Gast im Kommunikationszentrum am Ostpreußendamm, um detailreich über Leben und Werk der beiden Wohltäter zu erzählen. Sie selbst hatte Emilie Schindler im Jahre 1990 persönlich kennengelernt. 2015 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im selben Jahr war auch ein Band über ihren Landsmann Jorge Mario Bergoglio, der seit 2013 auf dem Stuhl Petri in Rom sitzt, erschienen.
Rosenbergs Lebenswerk ist, die Erinnerung an die sogenannten „Unbesungenen Helden“ und deren Zivilcourage wachzuhalten. Dabei geht es ihr darum, die Verdienste Emilie Schindlers, die in der öffentlichen Wahrnehmung etwas im Schatten ihres Mannes steht, in besonderer Weise zu würdigen. Zivilcourage definiert sie als „Alltagsmut“, oder als
„die Bereitschaft und Fähigkeit, die eigene Sicherheit und Bequemlichkeit in einer unangenehmen oder auch bedrohlichen Situation zurückzustellen, um sich für eine als gerecht erachtete Sache einzusetzen und entsprechend aktiv zu werden“.
Durch den Spielberg-Film „Schindlers Liste“ von 1993 wurden der Mut und die Zivilcourage des Ehepaares Schindler über Nacht einem großen Publikum bekannt.