Mittwoch, 29. Juni 2022

Vortrag und Ausstellungspräsentation an der Leopold - Sonnemann Realschule Höchberg bei Würzburg. Conferencia e inauguración de la exposición documental en la Escuela Secundaria de Höchberg, en la ciudad de Würzburg



Die Woche präsentierte sich beinahe turbulent. Viele Termine, viel Reisen, ständig Bahnverspätungen, und, und, und, aber  von allen Seiten betrachtet sehr positiv und bereichernd, auch bunt, exuberant landschaftlich!
Am Sonntag in Frankfurt am Main, am Montag und Dienstag mit einem hochinteressanten Projekt an einer Schule, gestern Fahrt nach Würzburg, heute morgen einen Vortrag und Ausstellung.
Jetzt sind wir  wieder in München, morgen und Freitag Termine, Termine, schreiben, schreiben, Telefonate. . .Jedoch sind die Freuden der Pflicht immense. Es ist eine große Genugtuung zu wissen, zu erfahren, dass , was man vorgetragen hat, ist  sehr gut rübergekommen. 
Heute morgen um 8.45 Uhr holte uns vom Hotel in Würzburg Frau Stefanie Böhm, Leiterin der Frankenwarte Akademie ab. Zusammen fuhren wir zur Schule. Auf uns wartete Frau Melissa Bey-Neuß,  Religionslehrerin, eine sehr nette, freundliche Dame, die uns zum Herrn Schulleiter RSD Marcus Ramstein führte. Sofort, gleich beim Empfang habe ich gemerkt, die Wärme alle diese Personen, die wir innerhalb von knapp 60 Minuten kennen gelernt hatten. Wir gingen in die riesige Aula, wo viele Schüler/innen schon saßen bereit für den Vortrag, der in wenigen Minuten anfangen sollte.  Insgesamt waren 5 Klassen der Jahrgangsstufe 9, die um die Wahrheit zu sagen, wunderbar durch ihre Lehrer/innen vorbereitet waren. Sie haben viele Fragen gestellt, sie waren neugierig, durstig um mehr und mehr zu wissen. Wir haben über Zivilcourage, Mut, Tapferkeit, Demokratie, Toleranz, Frieden gesprochen, aber auch über das Leben und Wirken von zwei Menschen, die in dunklen Zeiten des 2.Weltkrieges nicht weggeschaut haben, sondern, sie haben die Entscheidung getroffen, sich für Unterdrückte einzusetzen: Emilie und Oskar Schindler, die Hauptsteller des Vormittags! Hinter mir und rund herum hängen 32 Banner mit der Ausstellung, die ich zusammen mit der Friedrich-Ebert Stiftung  Regionalbüro Regensburg konzipiert habe. Die Organisatoren wollten auch vieles wissen, sowohl die Schüler/innen. Die Zeit verflog wie im Nu. . . Obwohl die Pausen kamen, rührten sich die 9.Klässler nicht. Sie schienen wie festgeschraubt, denn die Schindlers Geschichte hat viele Ecken und Kanten.  Und wenn die Schule nicht ihre Chronologie hätte, wäre ich  jetzt noch dort!
Herzlichen Dank für das schöne Geschenk, eine tolle Flasche Riesling, den wir heute Abend kosten werden, vielen Dank für die  ausgezeichnete Organisation, für die Fotos, für die große Aufmerksamkeit!
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt. 
Di

Dienstag, 28. Juni 2022

Vortrag und erfolgreichesProjekt an der Hostato Hauptschule in Frankfurt- Höchst. Conferencia y exitoso proyecto en Frankfurt.


Am Sonntag führte uns der Weg nach Frankfurt, eine Stadt, die wir schon seit vielen, vielen Jahren wegen der Buchmesse gut kennen. Ein sehr interessantes aber auch herausforderndes Projekt wartete auf mich. Ein Projekt, das zwei Tage dauern sollte. Die Hostato Hauptschule in Frankfurt Höchst hatte mich eingeladen mit den Ältesten (16/17 jährigen) zu arbeiten, die Dokumentation aus dem Schindler Nachlass in der Form einer Ausstellung zu konzipieren.
Organisator und Mentor meiner Einladung war der stellvertretende Rektor Herr Peter Beck-Moretti, auch andere Lehrerinnen waren dabei und haben mitgeholfen, Frau Spielberg, Frau Aysegül Gülbasan und eine andere, deren Name ich mich nicht erinnern kann.
Am Montag kurz nach 8 Uhr versammelten sich alle Teilnehmer in der Aula und nachdem ich den Vortrag gehalten hatte, wurden die Themen, 7 Gruppen verteilt. Mit großer Aufmerksamkeit, Freude haben sie Fragen gestellt, recherchiert, nach Informationen gesucht, Plakate  erstellt. Zwei Tage lang haben sie sich sehr bemüht ihre Präsentationen bis ins Detail zu erarbeiten. Und die haben es toll geschafft. Ein Lob an alle! Auf den Fotos sind sie  beim Arbeiten zu sehen.
Zu Mittagessen hat uns Herr Beck-Moretti ins Restaurant eingeladen, wo wir uns über das erfolgreiche Projekt ausgetauscht haben. Danach gab es Espresso am Bahnhof, kurzer Abschied und die S-Bahn zum Hauptbahnhof. Die tollen Eindrücke habe ich jetzt noch. . .










Sonntag, 26. Juni 2022

Die Demokratie hat immer Zukunft!" - Vortrag von Prof. Erika Rosenberg-Band. La Democracia siempre tiene futuro. Conferencia por la Prof. Erika Rosenberg

 


Prof. Erika Rosenberg-Band ist Biografin von Oskar und Emilie Schindler sowie von Papst Franziskus und engagiert sich für Demokratie, Freiheit und Rechte - Fotos: Manuela Henkel

GEISA 33 Jahre nach der Wende

"Die Demokratie hat immer Zukunft!" - Vortrag von Prof. Erika Rosenberg-Band

26.06.22 - Zum Thema "33 Jahre nach der Wende – Hat unsere Demokratie noch Zukunft?" hatten die CDU-Ortsverbände des Geisaer Landes zu einer Vortragsveranstaltung mit Prof. Erika Rosenberg-Band in die Geisschänke nach Geisa eingeladen. Zahlreiche Bürger waren gekommen, um zu hören, was die Tochter jüdischer Emigranten und Biografin von Emilie und Oskar Schindler sowie von Papst Franziskus über die Zukunft der Demokratie zu sagen hatte.

"Die Demokratie ist nicht nur die beste uns bislang bekannte Staatsform, sie ist auch die schwierigste und anspruchsvollste", mit diesen Worten begrüßte CDU-Stadtverbandsvorsitzende Manuela Henkel die Zuhörer. 1989 gingen die Menschen auf die Straße, um für Demokratie, Recht und Freiheit zu kämpfen und schafften damit die Grundlage für einen jahrzehntelang in Europa anhaltenden Frieden. "Heute sind wir in eine Art Resignation verfallen und erleben weltweit eine Erosion der Demokratie durch Radikalisierung, Polarisierung, eine immer größer werdende Ungleichheit und eine spürbare Moralisierung", sagte Henkel. Vor allen Dingen der Rückzug ins Private sei eine große Gefahr für die Demokratie. "Es gibt viele demokratische Tugenden, Bequemlichkeit gehört nicht dazu", zitierte Manuela Henkel den früheren Bundespräsidenten Roman Herzog. "Wir alle müssen Verantwortung übernehmen, Verantwortung für uns selbst, für die Gemeinschaft und Mitverantwortung für das eigene Land", ist sie sich sicher. Sie begrüßte die CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Raimund Kind, Adalbert Schuchert und Manfred Schuchert sowie alle Gäste und übergab dann das Wort an Prof. Erika Rosenberg-Band, die weltweit Vorträge hält und unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Austrian Holocaust Memorial Award ausgezeichnet wurde. Ihrer Meinung nach ist die "Regierung des Volkes" der einzige Weg zum Frieden. Wichtige grundlegende Werte für die Sicherung der Demokratie sind dabei für Prof. Rosenberg-Band die Selbstkritik, die bewusste Erinnerung, die Akzeptanz der Rechte des Anderen, Toleranz und ein friedliches Miteinander.

Die interessierten Zuhörer stellten viele Fragen an Prof. Erika Rosenberg-Band ...

Sie ging auf den Friedensforscher Johann Galtung ein, der grundsätzlich zwei Arten von Frieden unterscheidet: den positiven und den negativen Frieden. "Negativer Friede bedeutet, dass es zwar keinen Krieg und keine gewalttätigen Konflikte gibt, es gibt aber strukturelle Gewalt", so Erika Rosenberg-Band. Das bedeute, dass es Ungleichheit, Diskriminierung und Armut gibt. Sie verwies dabei beispielhaft auf ihr Heimatland Argentinien, in dem eine hohe Kriminalität herrscht und mittlerweile 19 von 45 Millionen Menschen in Armut, darunter rund 4,5 Millionen in extremer Armut lebten. "Frieden bedeutet, dass keiner hungern muss, dass Menschen arbeiten und in Freiheit leben können, Frieden herrscht vor allen Dingen dort, wo Menschenrechte umgesetzt werden", so die Referentin.

Die Menschenrechte seien in Deutschland bereits im Grundgesetz verankert, indem die Würde des Menschen fest verankert ist. In Argentinien findet man nur unter Artikel 16 die Aussage, dass alle Einwohner gleich sind vor dem Gesetz und bei Besetzung von Stellen und Ämtern die Fähigkeiten der Anzustellenden gelten. "Das ist ein großer Unterschied zwischen beiden Ländern", so Rosenberg. Vor allen Dingen ist sie überzeugt davon, dass ein Land, das nicht bereit ist, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, niemals den Weg des Friedens und der Demokratie finden wird. Argentinien habe das bis heute nicht geschafft.

"Wir müssen bewusst erinnern, gedenken, dürfen niemals vergessen, müssen verzeihen und uns brüderlich versöhnen", so Rosenberg. Ebenso beleuchtete die Referentin die Geschichte der Demokratie: "Bereits die alten Griechen appellierten an Einsicht und Vernunft", berichtet sie. In der Odyssee zum Beispiel werde der Frieden in der Schlussszene nicht nur als Abwesenheit von Streit und Krieg, sondern als ein Zustand des geordneten Zusammenlebens verstanden, der durch den Vertrag und Vereinbarungen geregelt ist. Ebenso ging sie auf den aktuellen Ukrainekonflikt ein und zitierte dabei den Buchautor Stefan Zweig: "Einer muss den Frieden beginnen, genauso wie den Krieg." Überzeugt ist Rosenberg davon, dass die Demokratie immer eine Zukunft habe. "Es liegt nur an uns!"(pm)+++


Freitag, 24. Juni 2022

Man sucht sich nicht die Geographie aus, wo man Geburtstag gerade hat. Uno no elige la geografía en dónde cumplirá anios

 Das Schicksal in diesem  Leben und vor allem in diesen so seltsamen Zeiten ist überraschend. Wir können schon nicht mehr richtig einplanen, nicht mal den eigenen Geburtstag oder die Form, wie man ihn auch feiern will.

Minderst  geht es mir so in den letzten 22 Jahren. Bedingt durch meinen Beruf und die viel zu viel Arbeit rum herum, feiern wir sowohl José als ich auch irgendwo in der Welt, wo wir uns gerade aufhalten. 

Vielleicht wäre das der "gute Grund", so hat man auch keine Zeit zu "altern". . . das ist mein Argument, obwohl mir ganz bewusst ist, dass das Leben, das wir führen auch nicht zur Normalität gehört.

Beschwerden wollen wir uns  aber nicht. Ganz im Gegenteil sind wir unheimlich happy, dass in unserem Alter  noch ganz fit sind und können, logisch mit Beschränkungen , vieles erlauben.

Meines Erachtens ist es nur eine Lebenshaltung, eine Einstellung im Leben, was und wie es wirklich wollen.

Heute beginnt für mich eine neue Lebensphase, vor mir ein Jahr voller Projekte, Planungen, Freuden, Eindrücke, Herausforderungen, auch Enttäuschungen, wie es dazu gehört, aber man wächst ständig heran. Und dieses Heranwachsen ist Teil unserer gewonnenen Erfahrung, unserer Existenz.

Die wahre Energiequelle, die Stärke, das Engagement ist ausgerechnet diese unheimlich Power, die in uns wir selbst generieren durch Positivismus, Hoffnung, Liebe, Verständnis für die Anderen, Geduld, Selbstlosigkeit.

Die Liste wäre riesig, will jedoch niemand mit meinen Zeilen langweiligen. Also erheben wir alle unsere Kelche und ein Toast auf das LEBEN

Ich drücke Euch ganz fest aus der weiten Ferne und bis auf bald wieder!

Donnerstag, 23. Juni 2022

Abschied von Berlin. Eindrücke, Erlebnisse, Enttäuschungen. Ist die Erinnerungskultur einfach Heuchelei??? Despedida de Berlin: Impresiones, vivencias, decepciones. Es la cultura de la memoria sólo una hipocresía???



In Kürze werden wir Berlin verlassen. Unser ICE nach München fährt von Berlin tief um 12.33 Uhr ab. Gestern konnten wir die letzten zwei Platzreservierungen im ganzen Zug ergattern. Wir haben Glück, wenn man so etwas Glück nennen kann. Nach so vielen Veranstaltungen mit so vielen Eindrücken, Erlebnissen braucht man bestimmt  eine lange Zeit um alles  verarbeiten zu können, wenn überhaupt alles. So wie ich voller Erwartungen und Freude gekommen bin, gehe ich mit einem bitteren Geschmack im Mund, so verlasse ich heute die Heimatstadt meines Vaters und seiner Familie. Eine gewisse Enttäuschung in meinem Herzen drückt, wird aber bald, nämlich in wenigen Minuten Luft bekommen, wenn ich in das Rathaus anrufe.
Da wir gestern ein paar freie Stunden hatten, beschloss ich durch die Stadt zu bummeln und die Berliner Luft zu atmen. Unser Weg führte uns zu  vertrauten Plätzen, Brandenburger Tor, Reichstag, dem Deutschen Volke, Unter den Linden, das Deutsche Historische Museum, Alexander Platz, Museumsinsel, Spree und dann zum Schluss die Littenstraße 2, einst Wohnsitz meines Vaters, dort betrieb er seine Kanzlei als Jurist, und sein Bruder Felix Band als Rechtsbeistand. Da das Gebäude riesig war, haben ihre getrennten Wohnungen  auf einem anderen Stockwerk gehabt, so viel wie ich weiß. Nach dem Erlassen der Nürnberger Gesetze 1935 , verfolgt und ausgeschlossen waren Sozialisten, Kommunisten, Homosexuelle und Juden, durften mein Vater Dr. Benno Band, mein Großvater Norbert Band, er war Notar, und Rechtsbeistand Felix Band nicht mehr arbeiten dürfen. Meinem Vater gelang es nach Südamerika unter schrecklichen Umständen auszuwandern, der Rest der Familie blieb in Berlin mit der Illusion, der Hoffnung, der Nazi Spuk würde bald untergehen. 1938 kam die Gestapo und  verhaftete meinen Großvater Norbert zusammen mit Sohn Willy, 1940 verhaftete die Gestapo Felix und wurde nach Sachsenhausen gebracht, wo er einige Monate später verstarb. Teil der Dokumente, der Geschichte konnte ich  dank Dr. Coppi, ehemaliger Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen. rekonstruieren . Die Perversion der Nazis kannte keine Grenzen, denn sie ließen die Leiche von Felix im Krematorium einäschern und dann benachrichtigten seine Braut Rosa Rachel Reichel, damit sie die Urne .für 3 RM ankaufte. Die Braut tat  es und brachte die Urne ans Grab meiner Großmutter Helene Band auf den Friedhof Weißensee. Im Jahre 2000 war ich zum ersten Mal auf dem Friedhof und suchte nach dem Grab von meiner Oma, ohne  noch es zu wissen, dass Felix auch im Grab war. Ich fand das Grab, stellte einen Blumentopf und das wurde zum Ritual jedesmal, wenn wir in Berlin waren. 2003 fand ich eine kleine Gedenktafel mit dem Namen von Felix am Grab, mich überraschte und  erkundigte mich in der Verwaltung. Mir wurde von einem Herrn Pohl mittgeteilt, die Stadt Berlin  hätte es gemacht für alle diese Tote in der Zeit des Nationalsozialismus.
Inzwischen lernte ich Herrn Gunter Demnig und sein Projekt "Stolpersteine". Ich ließ einen Stolperstein für Onkel Felix an der Littenstraße 2 verlegen, es war nicht möglich auf diesem Platz, sondern an der Ecke, weil die Bewohner des Gebäudes es nicht mochten. Ich war damit einverstanden. Ein Jahr danach kamen wir nach Berlin wieder anlässlich einer Vortragsreihe. Wie üblich besuchte ich meine Großmutter am Grabe und ging zur Littenstraße, machte selber Fotos von dem Stolperstein. Am nächsten Jahr kehrten wir  nach Berlin wieder. Das Gebäude , wo meine Familie gewohnt hatte, wurde saniert, es war eine riesige Baustelle. Die Stolpersteine war weg. Ich schrieb an den zuständigen Bauunternehmer und fragte  nach dem Stolperstein. Das Argument der Firma war, vorübergehend  weggenommen, aber  nach der Fertigung der Sanierung selbstverständlich würde der Stein wieder verlegt. 
Inzwischen geschahen 5 Jahre und wir  kamen nach Berlin nicht wieder bis jetzt. Gestern waren wir wie üblich  an der Ecke Littenstraße , Voltairestraße um zu sehen, ob das Versprechen der Baufirma  realisiert wurde. Große Überraschung und Enttäuschung, der Stolperstein ist verschwunden, weder rechts, noch links, gegenüber auch nichts zu finden. 
Soeben habe ich  mit einem Herrn Fäller von der Bürgerberatung gesprochen und er versprach mir einige Angaben per Email zu senden an wen ich mich wenden kann, Stolperstein Koordinierungsstelle Berlin, Bezirk, Friedhof. . . Ich lasse mich nicht unterwerfen, ich werde um meine Rechte und um die Gerechtigkeit der Dinge weiter kämpfen.

Mittwoch, 22. Juni 2022

Tolle Veranstaltungen in Berlin organisiert von der argentinischen Botschaft. Berlin bleibt doch Berlin! Excelente resonancia de mis conferencias en Berlin. Berlin ha sido, es y siempre será una ciudad maravillosa!



Die Ankunft in Berlin am Sonntag war geprägt mit unzähligen Gefühlen. Als wir aus dem ICE von München ausstiegen, packte mich eine unglaubliche Freude Berliner Boden wieder betreten zu dürfen/ können. Berlin ist nicht nur eine pulsierende, wunderschöne Metropole, wo alles sich ständig bewegt, verändert, lebt, sondern ist auch die Heimatstadt meines Vaters und seiner Familie. Am Bahnsteig sah ich Menschen, die auf andere warteten, sie freuten sich die Ebenangekommenen zu  drücken, zu küssen. Auf uns wartete niemand, denn alle, die auf uns hätten warten können, sind schon längst tot. Niemand mehr lebt von der großen Familie Band. Der einzige, der den Nationalsozialismus überlebte, war nämlich mein Vater Dr. Benno Band, Jurist, geb. in Berlin, zuletzt wohnhaft in der Littenstraße 2, Berlin Mitte. Dort hatte er seine Wohnung und auch seine Kanzlei. Heute steht noch das riesige Gebäude und an der Ecke, fast  unübersehbar ein Stolperstein , der an meinen Onkel Felix erinnert, umgekommen in Sachsenhausen. Mit solchen Gedanken  fuhr ich mit meinem loyalen Mann Josecito mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Wittenbergplatz. Die argentinische Botschaft hat hier im Hotel Riu Plaza ein Zimmer reserviert für die Zeit, wo ich die sieben Veranstaltungen halten soll. Das heißt Zeit zum entspannen  werden wir auch nicht haben. Aber ganz bestimmt Berliner Luft können wir einatmen! Vorgestern hatten wir drei Stunden Zeit um auf den Friedhof Weißensee  zu gehen. Ich wollte meine Oma Helene, meine Onkeln Felix und Julius und meine Tante Alice am Grabe besuchen. Es regnete in Strömen, trotzdem wagten wir es. Wir fuhren mit der U-2 bis Alexanderplatz und von dort aus mit der Straßenbahn M4 bis Albertina Straße. Und es regnete und regnete immer mehr. Auf dem Friedhof in der Verwaltung erkundigten wir uns nach den Feldern der Gräber. Danach kauften wir einen Blumentopf für die Oma. Unter dem Regen und in der Matsche gingen wir den Weg entlang bis Feld F, dann links, dann wieder rechts. Dieser Teil des Friedhofes ist ganz verwachsen , Efeu und Unkraut wächst tüchtig und deckt viele umgekippte Gräber. Wir stiegen über Gräber und suchten, suchten, wurden pitschnass. Wir irrten  länger als eine Stunde, fanden aber nichts. Traurig und frustriert gaben wir unsere Suche auf. Wir  liefen  zum Ausgang zurück. An der Verwaltung ein sehr netter Herr Pohl, der uns von anderen Besuchen erkannte, bot mir an, den schweren Blumentopf bei ihm zu lassen. Er würde in den nächsten Tagen zu dem Grab der Oma hingehen und ein Foto machen. Alles würde er mir per Email zuschicken. Ob er das macht? 
Die Veranstaltungen gestalten sich mit dem schon absehbaren Programm. Wenn ich bis heute eine Bilanz  unseres Aufenthaltes in Berlin ziehen sollte, müsste ich ohne jegliche Arroganz sagen, alles erfolgreich. Sogar die Erfahrung auf dem Friedhof. Heute scheint die Sonne, ein seidenblauer Himmel begrüßt uns freundlich, auch  angenehme Temperaturen. Manchmal, wenn ich auf die Straße laufe oder  fahre, stelle ich mir die Frage: War mein Vater schon damals auch hier? Waren diese Sonnenstrahlen, die ihn und seine Familie mal  gewärmt haben? Und ein merkwürdiges Gefühl überkommt mir. Ein Gefühl des Obhut, Schutzes, der Nähe, der Zugehörigkeit. Diese Zugehörigkeit, die mich immer wieder nach Berlin, nach Deutschland zieht!
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt.

Freitag, 10. Juni 2022

Vortrag in der IGS -WEST Höchst- Frankfurt in Kooperation mit der FES, Bonn über das Thema "Krieg und Frieden, Lebenswerk von Emilie und Oskar Schindler "Conferencia en Escuela Integral en Frankfurt.

Heute fing der Tag sehr früh an   aber es hat sich gelohnt! Mit dem Frühzug um 6.48 Uhr von München fuhren wir nach Frankfurt,  dann an der Schule Leiterin und Lehrer gegrüßt,  Mit den Schülern und Schülerinnen gesprochen, ihnen über die große Leistung zwei mutigen und zivilcouragierten Menschen erzählt,  eine PPSX gezeigt, aussagekräftige Passagen aus meinen Büchern vorgelesen, ich wurde gefragt,  7 h gabe gefrsgt..Ein unendlicher Austausch,  dass einen immer Fit hält. Wieder ein gelungener Vormittag.  Jetzt sitzen wir im ICE wieder und fahren nach Hause, nach München. Ich dsnke der Schulleitung und dem Lehrer Berger, auch den interessierten Schülern und Schülerinnen für die Aufmerksamkeit und fie Wärme.

Ich, Emilie Schindler. Erinnerungen einer Unbeugsamen, Autorin Prof. Erika Rosenberg

Mittwoch, 8. Juni 2022

Vortrag und Workshop an der IGS , Frankfurt am Main. Conferencia y Workshop en Frankfurt.



Genz herzlich empfangen von der Deutsch und Geschichtslehrerin Frau Clara Marianov und der Leiterin Frau Klauenflügel der IGS Frankfurt arbeitete ich mit ca. 50 Schüler/innen an einem Projekt.
Kurz nach 8.30 Uhr versammelten sich über 70 Schüler/innen in der Mensa der IGS und hörten sich interessiert meine Ausführungen über Frieden, Krieg, Demokratie an. Dann berichtete ich anhand einer PPSX mit Bildern, Dokumenten, Begleittexten über das mutige und zivilcouragierte Lebenswerk der Emilie und Oskar Schindler. 100 Jahre Geschichte zwischen 8.30 und 10.10 Uhr! 
Ich war begeistert über die vielen Fragen und das Wissen der Anwesenden. Man merkte, alle waren  ausgezeichnet vorbereitet.
Nach der Pause traf sich eine Gruppe von ca. 50  Schüler/innen in der Mensa und nahmen an dem Workshop teil.
Sechs Gruppen haben daran intensiv gearbeitet, diskutiert, gefragt. Gegen 13.20 Uhr war das fertige Produkt vorhanden und jede Gruppe sollte über ihr Thema kurz referieren.
Vielen Dank an Schüler und Schülerinnen, Frau Marianov und Frau Klauenflügel.
Um 14.54 Uhr stiegen wir in den ICE nach München ein. Alles schien pünktlich zu sein... aber nicht Verspätung wurde durchgesagt, auch in München war es mit der S-Bahn ein Chaos, so mussten wir mit der Straßenbahn (brechendvoll) nach Pasin fahren und von dort mit dem Bus nach Hause. Das große Glück rundete sich ab, als es zu regnen wieder anfing. Ende gut, alles gut???

Dienstag, 7. Juni 2022

Zukunft braucht Erinnerung. Zeitzeug_ingespräch mit Erika Rosenberg in der IGS West-Frankfurt am Main am Freitag ,10.Juni. Conferencia en IGS , escuela en Frankfurt sobre un tema candente: El futuro se basa en la memoria.

 

 

 

ZUKUNFT BRAUCHT ERINNERUNG

 

 

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Zeitzeug_ingespräch mit Erika Rosenberg

 

am 10. Juni 2022 von 11.00 13.00 Uhr

 

In der Aula der IGS-West

 

 

Programmablauf

 

11.00 Uhr                          Begrüßung, kurze Einführung in die Biographie von Erika Rosenberg, warum, weshalb sie sich mit dem Thema Zivilcourage, Toleranz, Frieden, unbesungenen Helden befasst. (Schüler*Innen können zu jedem Zeitpunkt des Vortrages Fragen stellen. Die Lehrkräfte Herr Veit und Herr Berger koordinieren die Fragen.)

 

11.10 Uhr                          Präsentation PPSX "Über Frieden und Krieg. Lebenswerk von Emilie und Oskar Schindler"

 

12.10 Uhr                          Kurze Texte aus der Biographie der Emilie Schindler werden vorgelesen, ergänzt durch die PPSX

 

12.30 Uhr                          Diskussion mit dem Jahrgang 10 der IGS-West

 

13.00 Uhr                          Abschluss

 

Verantwortlich:

Ina Koopmann, Jugend und Politik, Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn, ina.koopmann@fes.de Telefon: 0228/883-7130

 

Carl Berger (Lehrer IGS-West), Birgit Olschewski-Denk (Schulleiterin)

 

Organisation und Anmeldung:

Sabine Schwebig-Piontzik, Forum Jugend und Politik, Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn, Sabine.Schwebig-Piontzik@fes.de, Telefon: 0228/883-7105

 

Ein Seminar der Politischen Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung in NRW.

 

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