Das Leben in Zeiten der Pandemie - Corona Virus Teil 4. Life in the pandemie, part 4. La vida en tiempos del Corona, parte 4
Ein wunderschöner Tag heute Oster (Pessach)Samstag hier in Buenos Aires. Am Morgen beim Erwachen des neuen Tages war trüb, feucht, neblig, richtiges Herbstwetter. Ich dachte: ein super Tag um zu schreiben. . .aber im Laufe der Stunden schien die Sonne aus einem seiden - blauen Himmel. Alles scheint nun zu Lächeln. Ideale Temperatur um die 21 Grad Celsius, eine angenehme Brise. Wirklich alles lädt zum Wandern oder Spazieren ein, aber nein, das ist streng verboten während der Ausgangssperre, die gestern Abend nach einer Rede von Präsidenten Fernández zum zweiten Mal verlängert wurde. Niemand weiß, nobody knows genau, wie lange die Vorgaben dauern werden. Alles ist ungewiss, selbst wie die Zeit, in der wir leben müssen. Uns Menschen bleibt nur der starke Wille trotz alle dem weiter zu kämpfen. Aber wenn wir wüssten gegen was und mit welchen Waffen. Uns ausrüsten können wir noch nicht, solange gar keine Impfung gegen Corona gibt.
Ich frage mich tausendmal und bis jetzt ohne vernünftle Antwort, ob die bis jetzt getroffenen Maßnahmen einen wahren Sinn hätten, mindestens hier in Argentinien. Einerseits müssen die Menschen zu Hause bleiben, ohne arbeiten zu können, andererseits lässt man die kleinen Händler, Läden nicht arbeiten. Die schon so wieso heruntergekommene Wirtschaft bedarf ab sofort einen Rettungsring. aber woher? Der stark verschuldete Staat hat keine Mittel. Die dicken Jahren, die big Party ist längst vorbei, Kumpel! Das Land ist am Ende!!! Und wir mittendrin. Und man weiß nicht wie lange die Ausgangssperre dauern wird. Aber so widersprüchlich wie dieses Land und seine Politiker und Regierungen sind , ist es Jogger ab jetzt erlaubt rauszugehen? Auf der Straße hielt mich eine Polizeistreife und schickte mich mit meiner kleinen Hündin nach Hause zurück. . . das Argument war die Regierung will "mich" schützen, alle zu Hause bleiben! Und die vielen und über viele Obdachlose, die einfach so hausen. Es gibt schon viele, die in Containers schlafen. . .
Vielleicht sollte ich mich mit meinem neuen Projekt befassen anstatt meinen Blog zu aktualisieren, aber eine innere Stimme drängt in mir um mich zu äußern.
Heute auf dem Weg zur Garage sind mir zwei "Cartoneros" Papiersammler begegnet, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ich grüßte sie und fragte, immer Abstand messend, wie die Lage in der Elendsiedlung (villa miseria) in der Zeit der Pandemie ist. Besser wollten sie nicht drüber sprechen. Sie haben kein Leitungswasser, kein Gesundheitssystem sorgt für sie, die sind die Ärmsten der Ärmsten, wie Papst Franziskus schon vor vielen, vielen Jahren sie bezeichnete. Und was haben die Regierungen für sie mittlerweile gemacht, geleistet? Anscheinend NICHTS!
An so einem wunderschönen Tag mit super Temperaturen, mitten im Herbst ist Frühling. . . sah ich nur Menschen mit Schutzmasken, die vor dem Supermarkt Carrefour Schlange standen, oder vor Apotheken. Ein Super Tag mit schrecklicher Stimmung., Hoffnungslosigkeit. Sicher, alle haben Angst,Angst infiziert, angesteckt zu werden und niemand weiß wie genau sich dann verhalten soll. Das Schlimme sei, hier gibt es keine richtigen Teste und wenn schon einige gibt, sind die zu wenig für die gesamte Bevölkerung.
Buenos Aires sieht nun aus wie eine belagerte Stadt und wenn die Menschen der Elendsiedlungen um Buenos Aires herum erkrankt würden, wird es hier wie die reine Hölle sein. Und wie ist in Landesinnere? Auch nicht viel besser!
Währenddessen, währenddessen sind wir, 44 Mio Menschen am Bord eines Schiffes, dessen Kapitän uns nicht zum ruhigeren Ufer führt. Er steuert dieses Schiff namens Argentinien mitten des Orkans der Pandemie einmal Richtung zu portieren, einmal nach Steuerbord. . . Ich fühle, wir drehen uns und drehen und drehen ohne ein Zentimeter fortzuschreiten.
Ich aber habe die große Hoffnung, und ich bin kein Dreamer (Träumerin) bald wird jemand kommen und die Bulle an die Hörne packen können.Das wünsche ich mir Seelig.
Ich weiß und jeder weiß, diese Lage in der Welt wird einmal enden, Hauptsache wir als Menschheit bleiben gesund, auch psychisch.
Seuchen und Viren existieren schon seit tausenden Jahren, und wenn wir an die jüdische Religion denken, wie viele waren an Trichinose an der Wüste gestorben, bis man herausbekam, die Krankheit kam aus den Schweinen. Dann springen wir in die Zeit: die schwarze Pest, und weitere, weitere bis Ebola, Influenz, spanische Grippe, gelbes Fieber, HIV, SARC... Bis jetzt haben wir immer wieder überlebt. Und so wird diesmal auch so sein.
Hoffnung und Zuversicht gehören dazu! Ein frohes Osterfest und ein frohes Pessach Fest!