Und endlich ist es soweit! Endlich werden Emilie und Oskar Schindler für ihre große Leistung geehrt.
Ausgerechnet inmitten weltweit turbulenten Zeiten, genau nach 90 Jahren nach Kriegsende hat man einen würdigen Platz am Frankfurter Bahnhof gefunden, gegenüber wo einst Oskar Schindler verarmt, enttäuscht, vergessen in einer kleinen Wohnung zwischen 1957 bis 1974 lebte.
Diese Ehrung, die Namensgebung geschieht in Rahmen sensiblen Etappen der Geschichte, mit dem Zweck, mit der Absicht zu zeigen, es gibt immer Möglichkeiten anderen Menschen zu helfen, auch wenn die Begebenheiten gefährlich sind.
Was bleibt uns von der Geschichte, wenn nicht davon zu lernen, sonst gehört alles ins plakative Bücher, die mit der Zeit in alten Bibliotheken ordentlich gereiht sind aber verstaubt, weil niemand sich dafür interessiert.
Ich habe das große Glück gehabt, Emilie Schindler kennenlernen zu dürfen, sie bis zum Ende ihres Lebens zu begleiten . Es waren die prägnantesten 11 Jahre meines Lebens.
Heute bin ich nämlich die aller Letzte, die sie persönlich kannte. Wir haben gemeinsam viele Wege und deren Umleitungen gegangen.
Von Anfang an wusste ich, Biographien über sie und ihren Mann zu verfassen, war keine einfache Aufgabe. Nicht alle haben mein Vorhaben befürwortet, weder Menschen, noch Länder, noch Überlebende, noch Gemeinden.
Ich wusste von Anfang an an jenem 22.Juni 1990 bei unserem ersten Treffen, wir würden mit vielen Steinen auf unserem Weg rechnen müssen. Aber wir munterten uns selbst gegenseitig auf.
Schon die erste Biographie wurde von amerikanischen und deutschen Lobby hart kritisiert, denn wie traut sich die Greisin ihre Geschichte mit Hilfe einer deutschen "zweiten Klasse" aufzuschreiben.
Niemals haben wir uns vor solchen obszönen Kommentaren gebangt, die auch wenn ja, uns ein bisschen entmoralisiert haben. Trotzdem gingen wir unseren Weg geradlinig.
Heute 35 Jahre danach werde ich beim Festakt über Emilie sprechen sollen.
Hinter mir habe ich schon viele Vorträge, lange Reden, zig Mal Interviews, am am 27.April wird anderes!
Noch sitze ich am Laptop in Südamerika, noch erhebe ich mein Wort von Buenos Aires, in Kürze werden wir über den Atlantik Richtung alte Heimat fliegen, nach old Germany. Noch ein paar Tage, die Rückzählung hat schon angefangen.
Ich spüre, wie die Zeit um mich herum und am mich vorbei mit vollen Tempo vergeht und denke an Sigmund Freud Vergänglichkeit.
Ist alles nur eine Hauch, ein Atemzug, ist alles so vergänglich, dass man sich plötzlich vor der Endlichkeit befindet. Cogito Ergo sum! Ich denke, also bin ich! Und das Denken ist niemals vergänglich!
Am Sonntag, dem 27.April ist es soweit, der Emilie-und-Oskar-Schindler-