Projekt „Zivilcourage in der heutigen Zeit“ mit Teilen der 7., 8. und der Klasse M9
Ein Projekt zum Thema „Zivilcourage“ fand Ende April an unserer Schule statt.
Hierzu gelang es unserem Jugendsozialarbeiter, Christian Guttau, die Biographin von Emilie Schindler – der Ehefrau von Oskar Schindler – an unsere Schule zu holen.
Zu Beginn ihres Vortrages erarbeitete sie mit den Jugendlichen, was das Wort Zivilcourage eigentlich bedeutet – unter Einsatz des eigenen Lebens / der eigenen Sicherheit sich für andere Menschen einsetzen.
Frau Professor Dr. Erika Rosenberg erläuterte ihrem interessierten Publikum, wie es damals im Holocaust Oskar Schindler gelang, 1200 jüdische Mitmenschen in seiner Emaillewarenfabrik in Krakau zu beschäftigen und sie dadurch vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager zu bewahren. In einem Vortrag ging die Referentin zunächst kurz auf das Leben von Oskar Schindler ein und
brachte dann als Highlight einen
Filmausschnitt mit, der die
Originaldreharbeiten zu dem Film
„Schindler´s Liste“ zeigt, der 1993 in
den deutschen Kinos erschien.
Professor Rosenberg übersetzte die
ersten beiden Szenen des Films
sogar für uns aus dem Englischen ins
Deutsche. Sie zeigte uns auch auf,
dass der Regisseur des
Hollywoodfilms, Steven Spielberg, bei seinen Arbeiten nicht immer realitätsnah gearbeitet hat. Frau Professor Rosenberg belegte dies mit Aussagen aus dem Originaldrehbuch und verglich diese mit den filmischen Szenen. Durch die mitgebrachten Kopien der Originalunterlagen aus dem Nachlass von Oskar Schindler, die als Erinnerung an unserer Schule verbleiben durften, wirkten ihre Worte nochmals lebendiger.
Anhand dieser konnten die Jugendlichen dann im Anschluss in 5 Arbeitsgruppen selbst nachlesen und recherchieren.
Die Themen waren:
• Oskar Schindler – eine biographische Arbeit
• Emilie Schindler – eine biographische Arbeit
• Aussagen der Überlebenden des Holocausts zu Oskar Schindler
• Die Filmgeschichte zu „Schindler´s Liste“
• Amon Göth – Biographie eines Mörders
Im Anschluss daran trugen Jugendliche aus den verschiedenen Gruppen den anderen die Kernaussagen aus den gelesenen Texten vor. So wurde zum Beispiel deutlich, dass sich die Schindler´s durch die Arbeit der jüdischen Menschen in ihren Fabriken keinesfalls bereichert haben. Vielmehr investierten sie während des sechsjährigen Krieges ihr gesamtes Vermögen von umgerechnet ca. 26
Mio. Euro in die Rettung von Menschenleben.
Professor Erika Rosenberg schloss ihren interessanten und lehrreichen Vortrag mit den Worten „…. dass die Kinder und Kindeskinder der NS-Verbrecher von damals für deren Taten nichts dafürkönnen – sie sind jedoch dafür verantwortlich, dass so etwas in Zukunft nie mehr geschieht“.
Am Ende ihres fulminanten Vortrags bedankten sich die Jugendlichen bei Frau Professor E. Rosenberg und überreichten ihr ein kleines Gastgeschenk.
Der Vortrag, die mahnenden Worte und auch der Workshop wird den Beteiligten sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben und für den ein oder anderen Gesprächsstoff sorgen ….
Christian Guttau, JaS