Vor mir steht eine sehr wichtige und bewegende Woche mit viel Arbeit, neuen Projekten, und bestimmt auch vielen Emotionen. Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen seit dem wir von meiner letzten Vortragsreihe in Europa zurückgekommen sind. Obwohl ich immer das Gefühl habe, ich schaffe wenig, betrachte ich heute mit gewisser Objektivität meine Handlungen und vielseitigen Aufgaben in diesem halben Jahr. Man sollte immer das Glas halbvoll sehen und nicht halbleer. Die Pandemie hat uns in eine "Ecke" getrieben, dass man, wenn man nicht objektiv und vernünftig bleibt, wird uns irgendwie lahmlegen. Während in vielen Ländern strikte Maßnahmen locker werden, wird hier in Argentinien alles eingeengt, betrachtet von dem Alltagsleben , Sozialleben, Wirtschaft. Auf dem politischen Bereich einen Blick werfend, irritiert das gespaltete Volk die Haltung der Regierung dermaßen , dass gestern am Feiertag überall Demos gegen Regulierungen und Notstandsdekrete geführt wurden. Un nun ein bisschen argentinische Geschichte: es war General Don Manuel Belgrano, wer die argentinische Flagge mit den Himmelsfarben - hellblau und weiß im Jahre 1813 gehisst hatte, bei einer Schlacht gegen die Spanier. Langsam wurden die Provincias Unidas del Río de La Plata von der spanischen Krone unabhängig. Eine Freiheit, die das Volk bei jeder Schlacht mit Blut, Tränen und viel Mühe zahlen musste und die wir heute als demokratisches Land mit allen unseren Kräften verteidigen sollen.
Die bevorstehende Woche wird sehr bewegt sein. Webinare am Dienstag über Carl Lutz, organisiert von dem Jugendring Dortmund unter Leitung von Herrn Andreas Roshol, am Mittwoch, Tag meines Geburtstags, Webinar ebenso über Carl Lutz, organisiert von der KEB Regensburg, unter Leitung von Herrn Roland Preußl und Mitveranstaltern, am Donnerstag Webinar über Emilie und Oskar Schindler organisiert von der Konrad- Adenauer Stiftung Magdeburg unter Leitung von Frau Alexandra Mehnert. Ein sehr interessantes Menü, vor allem, wenn man über 13000 km über den Atlantik über Internet Vorträge halten soll. . . und bis jetzt hat alles wunderbar geklappt, dank der super tollen Organisation der Veranstalter, die sich immer wieder bemühen, dass die Technik gut funktioniert. Viel Mühe, große Leistung, Engagement steckt hinter jeder Veranstaltung. An allen Danke schön!!!
POLITISCHES BILDUNGSFORUM SACHSEN-ANHALT KAS
Details
Emilie und Oskar Schindler haben ihr Leben riskiert und ihr gesamtes Vermögen geopfert, um 1.200 Juden vor dem sicheren Tod in den Gaskammern der Nationalsozialisten zu retten. Zivilcouragiert handelten sie und kämpften mutig für Menschenrechte - in einer Zeit, wo es keine gab. Sie stellten in ihren Fabriken jüdische Kräfte an, um sie vor der Deportation und Vergasung zu retten.
Im August 1944 räumten die Nationalsozialisten das Arbeitslager Plaszow in Krakau und alle Häftlinge, auch die Juden aus den beiden Fabriken Schindlers (Emailwarenfabrik und Rüstungsfabrik), wären deportiert worden. Aber Oskar Schindler fand einen Trick und verlegte die Fabrik mit ihrer gesamten Belegschaft und dem Maschinenpark nach Brünnlitz in Tschechien. Nach langen Tagen voller Erwartung erteilte die Berliner Kommandantur die Genehmigung, aber dafür sollte Oskar eine Liste mit allen Namen, Berufs– und Geburtstagsangaben der Belegschaft erstellen. Er fälschte die meisten Angaben. So ist die berühmte „Schindlers Liste“ entstanden.
Program
18.00 - 19.30 Uhr
Begrüßung
Alexandra Mehnert
Leiterin des Politischen Bildungsforums Sachsen-Anhalt
der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
„Wer ein Menschenleben rettet, der rettet die ganze Welt“ – Einblicke in die Biographien von Emilie und Oskar Schindler
Lesung und Gespräch mit
Prof. Erika Rosenberg
Historikerin und Buchautorin, Buenos Aires
Prof. Erika Rosenberg wurde 1951 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires geboren. Die Tochter deutscher Juden, die während der NS-Herrschaft nach Argentinien ausgewandert sind, ist als Schriftstellerin, Dolmetscherin, Journalistin und Dozentin im Auswärtigen Amt in Buenos Aires tätig.
In Argentinien lernte sie Emilie Schindler kennen und war bis zu deren Tod im Jahr 2001 mit ihr befreundet. Erika Rosenberg verfasste mehrere Biographien über Emilie und Oskar Schindler.
Weitere Bücher von Erika Rosenberg sind u.a. eine Biographie von Papst Franziskus unter dem Titel „Als ich mit dem Papst U-Bahn fuhr“ (2015) sowie „Das Glashaus – Carl Lutz und die Rettung ungarischer Juden vor dem Holocaust“ (2016; jeweils im Herbig-Verlag erschienen).