Dienstag, 29. Juli 2014

Ein wunderschönes Gemeinsam am Sonntag. Hermosos momentos compartidos un domingo!

 

Mit Boccherini Menuett im Hintergrund sitze ich an diesem Dienstag Morgen am Laptop und schreibe  wieder tüchtig und eifrig an meinem neuen Werk. Nur eine kurze Pause um meinen Blog zu aktualisieren. Über die letzte Zeit ist wirklich nicht viel zu berichten, denn meine Ferienwoche im Ministerium ist schon vorbei. Vom Ausruhen war und ist  gar nicht die Rede, denn in meiner freien Woche habe ich an dem Buch gearbeitet, Interviews  geführt, Tennis gespielt, bin ich schwimmen gegangen und habe geturnt, mit den Puddeln Gasse gegangen. . . und, und, und, aber kein Ministerium, was mir  auch  sehr gut tat. Ein bisschen  Pause vor dem Dozieren.

Am Sonntag hat Myriam Geburtstag gehabt und wir haben gefeiert. Es war sehr schön zusammen mit der Familie wieder zu sein.

Nun hat die Woche wieder angefangen und damit  vielen Pflichten muss ich nachgehen. Ich bin  aber sehr glücklich, dass mir der liebe Gott alle Möglichkeiten gibt um sie zu verwirklichen. Ob ich nach   diesen Möglichkeiten greife, liegt es nur an mir. Selbstverständlich muss ich mich bemühen. . .

Aus dem Tagebuch einer Autorin vom Ende der Welt

 

Luis Liberman, José Maria del Corral, M.I.Narvaja, , Estrada 013    Luis Liberman, José Maria del Corral, M.I.Narvaja, , Estrada 010

v.l.n.r. Eric, Nacho, Matthias, Facundo, ich und Josecito   auf dem 2.Bild Myriam

Dienstag, 15. Juli 2014

Fußballweltmeisterschaft. It was just a game! Es war bloß ein Spiel. Football es solo un juego!

 

Der eine gewinnt, der andere verliert. So war es immer und so wird es immer sein. Obwohl ich mich für Fußball nicht so sehr interessiere, hat mich der Fieber und die Leidenschaft  dafür diesmal gepackt. Man hat immer geteilte Gefühle. Alles ist schön und gut, wenn Deutschland gegen eine ausländische Mannschaft  spielt. Dann weiß ich ganz genau, wer gewinnen soll, aber dass  bei dem Finale Deutschland gegen Argentinien spielen musste, steckte mir ein ein Kloss im Hals. Mit großer Aufregung verfolgte ich die Spieler mit den weißen Trikots aber auch mit den blauen . . . und ich konnte mich wirklich nicht entscheiden. Meine Philosophie: die beste Mannschaft soll gewinnen. Und so war es die beste hat gewonnen: Deutschland. Die argentinische Mannschaft tat mir sehr leid, denn sie haben absolut alles in ihrer Macht getan und sie haben ihr Bestes herausgebracht. Aber es sollte nicht sein.

Das Finale von Sonntag ließ mich an  ein Werk von Stefan Zweig zu denken, “Die Sternstunden der Menschheit”. Zweig schreibt: Solche dramatisch geballten, solche schicksalsträchtigen Stunden, in denen eine zeitüberdauernde Entscheidung auf ein einziges Datum, eine einzige Stunde und oft nur eine Minute zusammengedrängt ist, sind selten im Leben eines Einzelnen und selten im Laufe der Geschichte. […] Ich habe sie so genannt, weil sie leuchtend und unwandelbar wie Sterne die Nacht der Vergänglichkeit überglänzen.“ In seiner Erzählung “Der Kampf um den Südpol”  erzählt er von Robert Scotts tragisch gescheiterter Südpol-Expedition. Als Scott am 16. Januar 1912 den Pol erreicht, muss er feststellen, dass er nur Zweiter ist. Vor ihm war schon der Norweger Ronald Amundsen am Südpol. Zweig beschreibt den Mann als Sinnbild des zu spät Gekommenen und dessen tragischen Tod „in einer Menschheit, für die der erste alles ist und der zweite nichts“.

Aber Schluss mit Poesie. Es war tatsächlich ein spannendes Spiel und ich freue mich sehr, dass Deutschland  es  gewonnen hat. Mit großem Vergnügen habe ich auch die Bundeskanzlerin Merkel und  den Präsidenten Gauck in der Tribüne gesehen. Ich vermisste aber die argentinische Präsidentin Kirchner, die nicht anwesend war, um ihre Nationalmannschaft mit ihrer Präsenz anzuspornen. Mir schien, die argentinischen Mannschaft sei ein bisschen verlassen gewesen, einerseits die Brasilianer, die als lateinamerikanisches Nachbarland gegen uns waren, zeigend damit eine große lokale Illoyalität, andererseits, weil sie als Gastland  die Eintrittskarten für das Finale an Argentinier nicht mehr verkaufen wollte, damit es weniger Fans im Stadion gab. Aber das ganze ist vollkommen irrelevant. Hinter uns ein Monat mit Fußball, mit der Illusion  das Finale zu gewinnen. In der Zeit vieles Wichtigeres wurde zugedeckt mit der Narkose der Leidenschaft der Massen: Fußball, Fußball, aber dahinter steckt immer noch die Stigma  des Default, des Bankrotts, der sideral Auslandsschuld, der  fast Hyperinflation, der steigenden Armut, Kriminalität und Unsicherheit, der Korruptionsaffäre des Vizepräsidenten Amado Boudau, gegen ihn wird ein Prozess geführt. Man wird mich fragen, wenn ich alles so sehe, warum wandere ich nicht aus? Warum sollte ich? Ich bin hier geboren und wenn alle Menschen, die so denken wie ich auswandern würden, das Land bliebe halb leer. Man soll hier bleiben und mit Patriotismus weiter hart kämpfen, um diese Gesellschaft zu verbessern.

Mit großer Bestürzung mussten wir mitansehen, dass eine Veranstaltung am Sonntag, die mit festlichem Sinn und großer Freude angefangen hat, endete mit Gewalt  und Plünderungen aller Art. Kaputte Bushaltestellen, Straßen, Geschäfte, Autos, Ausplünderungen. Der Grund dafür war bestimmt nicht der zweite Platz von Argentinien. Die Randalierer haben es nicht aus Frust  angestellt. Wie krank ist ein Teil unserer Gesellschaft und in absehbarer Zeit werden manche Individuen nicht geheilt werden können. Davor bange ich mich sehr.

Gestern sagte mir ein Student , es sei nur  ein kleiner Teil der Gesellschaft, die so eskaliert hat, und die Medien haben alles  noch schlimmer  gemacht, als es war. Darauf antwortete ich, man dürfte die Sache nicht minimisieren, denn so fängt die Anarchie an.

Argentinien ist ein wunderschönes Land, reich an Bodenschätze, Rohstoffe, gute Menschen. Wir sind nicht alle so. Schließlich wurde ein Argentinier zum Papst gewählt. Der Papst von Ende der Welt, woher ich nun schreibe.

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die sich  für den Sieg Deutschlands auch  gefreut hat.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Ein wunderschöner Nachmittag mit meinen Stipendiaten vom Auswärtigen Amt bei Herrn Botschafter Graf von Waldersee in der Deutschen Botschaft Buenos Aires

 

Vor einigen Monaten besuchte uns  im Ministerium der 2.Sekretär der Deutschen Botschaft Herr Tim Nover. Nach  90 minütiger interessanten Rede unterrichtete er die Stipendiaten über Energiewende, nachhaltige und erneubare Energie, bilaterale Abkommen zwischen Deutschland und Argentinien, gemeinsame Projekte auf dem Forschung - und Wissenschaftsbereich, kulturellen Austausch u.a. Er brachte auch viel Material und Infos mit, die unter den Anwesenden verteilt wurden.

Diesmal besuchten wir die Deutsche Botschaft, eingeladen von Herrn Botschafter Graf von Waldersee. Uns erwartete nicht nur   ein hochinteressanter Austausch sondern ein Kaffeetisch mit köstlichen Häppchen und Apfelkuchen.

Herzlichen Dank, verehrte Herr Botschafter, lieber Tim Nover!!!

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die auch als Dozentin ihre Existenz bestreitet.

 

Deutsche Botschaft Buenos Aires ISEN Stipendiaten 003

In der Mitte Herr Botschafter Graf von Waldersee, hinter ihm rechts   Tim Nover

9.Juli Tag der Unabhängigkeit von Spanien. Mittagessen beim Bischof Rubén

 

Ein Feiertag mitten der Woche ist immer unangebracht. Aber der Tag fing gut an und endete auch  sehr gut mit dem Sieg  der argentinischen Fußballmannschaft gegen Holland.

Bischof Rubén  der Diözese Avellaneda-Lanús hat uns   zum Mittagessen eingeladen. Anlass dafür war der Besuch  von Mutter Hilde Daurer, Generalmutter  der Franziskanerinnen von der Christlichen Liebe in Wien, Österreich. Mit Mutter Hilde und den Mitschwestern verbindet uns eine  wunderbare Freundschaft seit vielen Jahren. Entweder besuchen wir sie in Wien oder sie kommt zum Generalkapitel nach Argentinien und Paraguay, wo  die Franziskanerinnen Altersheime und Kinderheime betreuen.

Mutter Hilde wieder zu treffen  war für uns eine große Freude. Wir haben uns lange ausgetauscht und das Hauptthema war selbstverständlich  Papst Franziskus, mein Buch über ihn, Rom, wo der Orden auch  ein Haus betreut unter anderen. Wenn man sich so lange nicht mehr gesehen hat, will alles auf Anhieb erzählen.

Bischof Rubén hat uns alle mit Leckereien empfangen, die wir  zwischen Gespräch und Gespräch gekostet haben. Bei solchen Anlässen  versucht man “Momente” verewigen, Gespräche, Themen  werden in unserer Erinnerung tief geprägt und visuell. . . visuell knipst man Fotos. Lieber Bischof Ruben vielen Dank, du hast uns mit deiner Einladung sehr geehrt!

Aus dem Tagebuch einer jüdischen Autorin  beim interreligiösen Dialog und innigster Freundschaft

 

9.Juli Mittagessen beim Bischof Rubén Frassia 001      9.Juli Mittagessen beim Bischof Rubén Frassia 003

Mit Generalmutter Hilde Daurer      v.l.n.r Regionaloberin Schwester Veronica,

Sr. Henriette und Josecito Rosenberg

 

9.Juli Mittagessen beim Bischof Rubén Frassia 005     9.Juli Mittagessen beim Bischof Rubén Frassia 004

v.r.n.l  Gastgeber Bischof Rubén Frassia  v.r.n.l. Sr. Henriette, Sr. Veronica und Pater Juan

Mutter Hilde und ich

Mittwoch, 9. Juli 2014

Fußballweltmeisterschaft 2014 Deutschland gegen Brasilien

 

Nach dem umwerfenden Erfolg Deutschlands gegen Brasilien träumen die Deutschen nun mit  einem Erfolg bei der Finale. Heute sind wir Argentinier  dran. Es wird ein schwieriges Spiel gegen Holland sein. Die Holländer  werden alles einsetzen um uns  zu gewinnen. 1978 haben wir  den Fußball-Thron besetzt und ausgerechnet war  das Spiel gegen Holland entscheidend. Was uns heute erwartet, weiß nur der liebe Gott. In Argentinien sagt man, Gott sei Argentinier. Das weiß ich  nicht,  jedenfalls ist der Papst Franziskus Argentinier.

Die Deutsche Botschaft hat uns für die letzten zwei  Spiele  eingeladen in der Botschaft uns  das Spiel anzusehen. Im Rahmen  ausgezeichneter kulinarischen Spezialitäten wie Bratwurst, Kartoffelsalat, Bretzeln und Warsteiner, die Königin der Biere, leckere Kekse und einer tollen und feierlichen Atmosphäre vergingen  die 90 Minuten.

Man trifft viele Bekannte, man redet viel vor dem Spiel, in der Pause und  nach dem Spiel. Es war ein schöner Nachmittag. Im Innern dachte ich :arme Brasilianer, ihr Stolz liegt  zu Boden, aber so ist immer beim Spiel, der eine gewinnt und der andere verliert. Ich interessiere mich  nicht so sehr für Fußball, aber diesmal hat mich die Leidenschaft vollgepackt.

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die auch beim Fußballweltmeisterschaft  “voll, mit Herz und Seele” gewesen war

 

Fußballweltmeisterschaft  Deutsche Botschaft 001      Fußballweltmeisterschaft  Deutsche Botschaft 002

Vor dem Spiel  José und Facu an der ersten Reihe   Eine stolze Oma mit Enkelsohn Facundo

 

Fußballweltmeisterschaft  Deutsche Botschaft 005        Fußballweltmeisterschaft  Deutsche Botschaft 004

José beim Gespräch                      Die Flagge der Gewinner der Halbfinale