Herbstanfang in der Südhalbkugel, eine Jahreszeit ,die einem ein bisschen trübt. Kürzere Tage, Wind, Regen, Wolken. Der Herbst ist in dem Moloch Buenos Aires nicht besonders schön. In der Umgebung gibt es leider keine Wälder, deren Bäume ihre fallenden Blätter einen Teppich verschiedener Farben bilden. In der Großstadt fehlt leider diese Romantik.
Herbst, eine Jahreszeit, die in mir Melancholie weckt. Melancholie und Sehnsucht nach dem Sommer, mit seiner Wärme, Helligkeit und längeren Tagen. Man spricht auch vom Herbst des Lebens mit Recht, als ob die Jahreszeit und das Alter eines Menschen verbunden seien.
Es war wieder eine sehr stressige Woche, mit viel Arbeit im Auswärtigen Amt, mit viel Arbeit rund herum und noch dazu kommt das Schreiben an meinem neuen Projekt über den Papst Franziskus, dessen Handeln jeden Tag für wichtige Schlagzeilen sorgt. Vor Ort die Nachrichten wie immer, eigentlich nichts Gutes, nichts Erfreuliches. Das Schlimme daran, man erlebt alles schon als “selbstverständlich” und ohne sie wäre der Tag nicht fassbar. Wir sind wie narkotisiert. Wohin geht diese Welt?
Ein langes Wochenende steht vor der Tür und viele sind schon an die Küste oder an die Berge abgereist, abgeflogen. Die Regierung hat einen neuen Feiertag eingeführt. In diesem Land gibt es lauter Feiertage, während meines Erachtens, sollte man viel mehr arbeiten, um vieles in der Wirtschaft wiederaufzubauen, herzustellen. Wir bleiben in der Stadt, ich muss viel Pensum erledigen. Hier ein Artikel für eine Zeitung über Pesach , da eine Übersicht über Politik, Wirtschaft in der Region, zwischendurch Korrekturen von Arbeiten meiner Stipendiaten im Ministerium, Tennis und Schwimmen mit Facundo im Klub, Gedankenaustausch mit meinem Mann José, Gassi mit unseren Pudeln gehen. . . und Haushalt führen. Man hat immer vieles vor.
Ich schaue auf meine Uhr und merke, wie lang ich tief in Gedanken versunken war. Nun wieder zur Realität, zur Arbeit. Ein schönes Wochenende und bis nächstes Mal!