Samstag, 11. Februar 2012

Wochenbericht aus der südatlantischen Küste

Es war eine sehr bewegte Woche. Nicht nur hat mich das Thema “Schindlers Helfer” befasst, sondern auch die lokalen und internationalen Nachrichten. Hier und da Unstimmigkeiten!
Zum Thema Malwinen- (Falkland für die Briten) Frage findet man keine richtige Lösung. ich habe mich immer gefragt, was machen die Briten in unseren Süden? Andererseits frage ich mich, warum kümmerte sich man nicht hier im Lande um die intern riesigen Probleme, die selbst Argentinien schon seit Jahren hat. Mit einem gewissen verlogenen Patriotismus wird die hohe Inflation, anwachsende Kriminalitätsrate, Arbeitslosigkeit und Unisicherheit vertuscht. Aber das ist für  die Nichtdenkenden. Es gibt einen  Teil des Volkes, die  bestimmt denkt, sogar sehr gut denkt und merken sich, wie die Gesellschaft immer mehr in sich zerbricht.
Die Arroganz der Britischen Regierung ist sehr groß. Das Wort Kolonialismus wird bei ihnen groß geschrieben. Das Thema Ölförderung in  unserem Süden beschäftigt sie den je. Aber kann sich Argentinien dementsprechend wehren, wenn selbst im Lande so vieles nicht funktioniert?
Mich beschäftigt noch sehr ein schrecklicher Mord, der  vor zwei Tagen auf dem Plaza San Martin an einem französischen Fotografen verübt worden ist. Er wollte das Denkmal  der  Gefallenen in dem Malwinen-Krieg fotografieren und plötzlich  wurde ihm seine Kamera entrissen. Der Franzose wollte sich wehren und bei einer schrecklichen Handgemenge nahm der Dieb aus seiner Tasche ein Messer und erstach den Mann, der verzweifelt in seiner Sprache um Hilfe bat. Als einige Passanten sich an ihn wandten, war der Verbrecher weg. Für den Franzose kam jede Hilfe spät.
Heute habe ich mir eine Nachricht  im Radio angehört, wobei meine Haare zu Berge standen: Niemand aus der argentinischen Regierung hat mit den Familienangehörigen des ermordeten Fotografen Kontakt aufgenommen.
Mir geht es noch gut, ich eile an der südatlantischen Küste und schreibe gemütlich an meinem Buch, aber darum geht es nicht. Ich mache mir viele Gedanken und stelle mir die Frage: Wohin geht die Gesellschaft? Was machen die Politiker, die das Volk glaubwürdig wählt????? Viele Fragen, keine Antwort!

Aus dem Tagebuch einer denkenden Autorin.Necochea Februar 2012 015

Hier mit  der Pudelfamilie: Mamá Danza im Arm, links Axel und rechts Daphne.

Necochea Februar 2012 002
Es dämmert am Strand. Im Hintergrund der  rauschende Atlantische Ozean

                              Mit meinem treuen Mann José