Sonntag, 5. Oktober 2025

Emilie Schindler. Hommage. Eine zivilcouragierte, starke, mutige Frau, für die "Liebe den Nächsten" und Selbstlosigkeit ihre große Lebensaufgabe war.

 


An einem Tag wie heute, am 5.Oktober 2001 verließ sie uns auf immer und ewig, aber ihr Lebenswerk wird dauerhaft in der Geschichte immer präsent sein.
Als ich sie ahnungslos zum ersten Mal an einem 22.Juni 1990 traf, hatte ich  ein ganz anderes Projekt, nämlich ein Buch über die Einwanderungen in Argentinien zu verfassen. Sie, die Einwanderin , die Emilie sollte nur Teil eines großen Stoffes für mein "Buch". 
Was, aber auf mich wartete, war es ganz anderes, als ich vermutete, es war eine unzertrennliche Fügung. 
Aus einer Bekanntschaft wurde eine enge Freundschaft, aus der Freundschaft  wurde sie  für mich eine Ersatzoma, die mir ihr ganzes Leben anvertraute und kurz bevor sie starb ließ mich ihr ernsthaft versprechen, ihre Geschichte in die weite Welt zu vermitteln.
Und gerade das, ist es, was ich nun mache.
Da, wo man mich braucht, da wo ich eingeladen bin, egal wo, denn die geographischen Entfernungen spielen gar keine Rolle, sei es in Deutschland, Österreich, Tschechien, USA, China, Hongkong, Japan, Thailand, England, Argentinien, in der Schweiz, Polen, Ungarn, Russland, usw. dahin  begebe ich mich mit "meinem loyalen Team": Josecito und Madame Daphne.
Emilies Geschichte wurde jahrelang untergangen, ignoriert, vergessen, missachtet.
Als ich sie in ihrem  ganz armen Haus in San Vicente besuchte, war sie ganz alleine, verlassen, sie hatte  große finanzielle Schwierigkeiten.
Es war sehr peilch und irritierend zu sehen, wie sie über die Runde nicht  auskam. Nicht Mal eine Krankenversicherung, nicht Mal eine  ehrwürdige Rente. Von der Bundesrepublik erhielt sie nur eine  spärliche Rente der Stadt Frankfurt. Im Vergleich zu den Geldern, die die Asylbewerber heute erhalten...es ist wirklich beschämend. Von Israel erhielt sie nur 30 U$D im Monat und von Argentinien. Argentinien erteilte sie ab und zu durch meine Aufdringlichkeit auch gewisse Beträge, die auch nicht zum Leben reichten.
Und von den Überlebenden, von den Sudetendeutschen, von dem Jüdischen Museum in Frankfurt, von den Politikern? Sie füllen sich heute ihre Munde mit Emilie und Oskar Schindler. Alle "Posthum" reden schöne Worte, manche Kroko Tränen bei einer Veranstaltung werden vergossen. Das Theater, die Szenen super vorgespielt.
Wie heuchlerisch ist diese Welt. Und von Spielberg? Er hat sie auch völlig ignoriert. Und sein Film  basiert auf den Roman von Thomas Keanelly, der sie auch völlig ignorierte und erst jetzt erhebt er sein Wort, er würde ein Buch über die Leistungen der Emilie verfassen. Aber nein, Dear Mr. Keneally, don´t do it!  Was wollen Sie nun schreiben, meine eigenen Recherchen aufschreiben??? Warum hat er nicht schon in den 80 er  recherchiert und Emilie in den argentinischen Pampas besucht und mit ihr gesprochen.
Liebe Emilie, eine Leben lang so kurz gekommen, hat jemand mal geschrieben. Und so war es auch, sogar mit dem Fund des Oskars Koffer in Hildesheim im Jahre 1997. Alle hatten Zugang zu der Dokumentation, nur Emilie, als sie 1999 davon erfuhr, durfte sie keine Einsicht in den Koffer haben und der Koffer samt tausenden Dokumente, Fotos, u.s.w landete geschmuggelt in Yad Vashem.
Zu den Dokumenten durften die Stuttgarter Zeitung, Dieter Trautwein, der auch ein Buch im Jahre 1999 herausbrachte: Oskar Schindler. Immer neue Geschichten.
Emilie traf Trautwein in München im Juli 1999 anlässlich einer Einladung von Pfarrer Pfliege zu seiner ZDF Sendung. Trautwein, Michael Friedmann und andere, die vom Koffer wussten, grüßten Emilie, aber keiner  benachrichtige sie. Omerta??? Verschwörung, Lüge? Gerne möchte ich es auch wissen.
Der Leser wird sich fragen, warum ich diese Geschichte hinter der Geschichte  verfasse? Das hätte Emilie nämlich sehr gut getan. Sie wurde immer als eine Ehefrau ohne eine wichtige Rolle bei der großen Rettung dargestellt, auch wenn sie genauso wie Oskar ihr Leben geopfert hat, und zwar  von Oktober 1939 bis Mai 1945.
Die Firma Tangram in München, die jetzt bankrott gegangen ist, hat eine Dokumentation gemacht. Alle Angaben haben von meinen Biographien, aber meine Genehmigung  zur Verwendungsrechten hatten sie nicht. Die Produzentin Anette Baumeister bediente sich einfach , als ob sie es hätte machen dürfte.
Mir scheint es, dass die ganze Schindlers Geschichte war wie ein riesiger Kuchen, von dem alle eine Extra Portion haben wollte. Aber dafür zahlen wollten sie nicht. Keneally, Spielberg, der Koffer, Yad Vashem, das Bundesarchiv Koblenz, Tangram, die Sudetendeutschen in München, die sich um dich in Argentinien gar nicht gekümmert haben. Erst als du  nach deinem letzten Wunsch, deinen Lebensabend in Deutschland zu verbringen, Wunsch, den ich organisieren musste und auch zahlen und du bist in Deutschland gestorben. Tauchten sie in diese Schindlers Szene auf. usw. Eine lange Liste, liebe Emilie.
Jetzt begreife ich deine letzten Worte: Liebes Kind  mach weiter, damit "meine Geschichte und die von Oskarle" ordentlich weitererzählt wird.
Deine Freundin, Enkelin, die sich an dich immer erinnert und dich niemals vergessen wird!

Erika Rosenberg 

Samstag, 4. Oktober 2025

Madame Daphne hat heute Geburtstag und wir feiern.Happy Birthday my dear Daphne! Muy feliz cumple amada Daphne!!!

 


Heute große Feier: Ich  mit meinem loyalen Team feiern halt wie man  den Geburtstag von einer kleinen Pudeldame feiern kann. Seit Wochen, Monaten und Jahren überrunden wir mehrfach die Welt. Meine ständigen Begleiter; Josecito und Madame Daphne sind immer präsent und leisten mir  Gesellschaft. Sei es an Schulen, Einrichtungen, Flughäfen, Bahnhöfen.
Es ist sehr schön nach einer Veranstaltung   so empfangen zu werden. Wahre Liebe, Warmherzigkeit, Treue!
Jeden Tag neue Eindrücke, Erlebnisse, Erfahrungen, Herausforderungen.
Jetzt sind wir wieder in München. Draußen regnet es wie im Strömen, ein Gewitter peitscht durch die Gegend. Ein Glück sind wir wieder zu Hause.
Gestern Abend kamen wir von Thüringen zurück. Genau von Hohenleube, wo ich im Gefängnis  einen Vortrag für die Insassen gehalten habe. Eine große Bereicherung in meinem Leben, mit so vielen Menschen in meinem Leben sein zu dürfen.
Menschen aus verschiedener Gesellschaftsschichten. Diese bunte Welt macht einem viel weiser und flexiblerer.
Jeden Abend ende ich meine langen Tag mit  der Freude , meine Pflicht  erfüllt zu haben. Jeder Tag ist anderes, gestaltet sich anders. Diese Konstellation bringt  dem Leben, dem Alltag einen ganz anderen Geschmack. Das Leben hat viele Nuancen.
Mal eine Schule,  dann Daphne Geburtstag, dann eine Anstalt, sogar der Supermarkt, einfache Einkäufe öffnen unseren Kopf, immer wenn wir es wollen.
Da wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und ich gehe alle diese Wege, die sich mir bieten.

Mittwoch, 1. Oktober 2025

Ein neuer Monat fängt an. Überlegungen am 1.Oktobertag 2025. Un nuevo mes comienza. Reflexiones del primer día de octubre

 Hinter uns viele Monate harter Arbeit.  Manche Projekte haben sich verwirklicht und auch beendet. Aber auch viele stehen mir noch vor.  Zeit für Urlaub ist in diesem Jahr, auch nicht 2026 inbegriffen.

Vielleicht mal eine kurze Schnaufpause am Meer in unserem Sommerhaus an der südatlantischen Küste Argentiniens, worauf wir uns "drei" auch schon sehr freuen. Jedoch Arbeit wird damit auch verbunden sein.

Seit dem 1.Januar sind genau neuen Monate vergangen und ich frage mich , wie diese Zeit im Nu verlaufen ist.

Bilanz ziehend habe ich in diesem Jahr zwei Bücher verfasst, unzählige Texte geschrieben, zahlreiche Vorträge gehalten, eine Menge Workshops durchgeführt,  tausende Schüler und  Schülerinnen , hoffentlich  motiviert und inspiriert mit Geschichte und Geschichten, mit Werten, mit wahren Werten im Leben. 

Alle  werde ich nicht erreicht haben und ich werde auch nicht alle erreichen, bin aber sehr zufrieden und  glücklich, wenn nur ein paar  noch  daran denken, an alles, was wir uns ausgetauscht haben und dass sie sich mit der Antwort auf ihre Fragen, auch erinnern und manchen für sie in ihrem Lebensweg nützlich wird.

Gestern Abend kamen wir von der Pfalz zurück, heute geht es  schon in Kürze nach Greiz in Thüringen.

Morgen  Workshops und Vorträge im Gymnasium, wobei wir verschiedene Themen anschneiden werden. Übermorgen steht Hohenlohe vor, JVA... und nächste Woche, übernächste Woche bis Dezember geht es so weiter.

Jeden Tag, eine neue Erfahrung, die mich sehr bereichert. Jeden  Tag eine neue Herausforderung, auf die mich einstellen soll. Aber so  abenteuerlich ist halt das Leben, und bunt, unheimlich bunt an allen Ecken.

Gestern wurde mir die Frage gestellt, ob ich  schon an ein Ende meiner Aufgabe gedacht hätte. NEIN, das habe ich nicht und das denke ich  überhaupt nicht. Sich  mit solchen Gedanken einzugrenzen hat  keinen Sinn. Die Eingrenzungen und Beschränkungen werden von alleine kommen. Warum soll ich noch im Voraus grübeln und zu Hause ganz bequem sitzen und warten auf, ja das ist die Frage: Auf was?

Manche freuen sich auf die Rente, andere auf eine Reise, jüngere auf eine Party, auf Schulabschluss, auf Studiumabschluss... ich mich auf WEITERMACHEN.

Soeben erhielt ich eine Nachricht über WhatsApp, eine Anfrage für 2026...Volles Programm bis 2028. Manche Veranstalter planen mit gewisser zeitlichen Vorspann ein und ich mache mit!

Das mache ich  wirklich vom Herzen, denn ich bin sicher, dass diese Welt noch viele Projekte braucht, die die jungen Generationen inspirieren. Im Grunde genommen, sind die, die Jugendlichen, diejenigen, die diese Welt retten werden. 

Und wir ich immer sage, sie haben  nicht die Verantwortung, sondern die Aufgabe. Schritt zu Schritt, und das schaffen wir alle zusammen!

Ich wünschen allen Leser meines Blogs eine wunderschönen Oktober!