Acht Tage wieder im Lande und es sieht so aus wie eine Ewigkeit. Die große Vorfreude und Erwartung der letzten Wochen in Deutschland verblasste innerhalb von kurzer Zeit.
Wie die Politik eines Landes auf das Gemüt und Stimmung der Menschen Einfluss nimmt, ist es unwahrscheinlich. Ich versuche, dass mich diese bad wibes nicht erreichen. Ich will keine Gefangene sein schlechtes Gemütes. Ich will Hoffnung haben, dass alles wieder besser wird. Aber, wenn man die vielen Obdachlosen auf den Straßen der einst schönste Stadt am La Plata Fluss und noch im Kopf die Worte hat: Buenos Aires, la Reina del Plata - Buenos Aires, die Königin des La Plata Flusses, und vergleicht, auch unwillkürlich, mit dem. was heute geworden ist, will man tatsächlich weinen.
Man spürt die politische, wirtschaftliche Lage schon beim Einkaufen im Supermarkt. Die Weihnachten Vorfreude verschwindet im Einkaufzentrum nur, wenn man sich die Preise anschaut.
Nur die Reichen, oder wohlsituierten haben Zugang für solche Waren, aber, wo ist die Solidarität mit dem Volk, denn ein Teil des Volkes und ich würde sagen, wahrscheinlich mehr als die Hälfte sind arm und ihre Gehälter decken nicht das Minimum.
Kurze Anekdote: Eine Mitarbeiterin einer Bank berät Rentner. Die Filiale liegt in einem halbwegs vornehmenden Stadtteil. Ihr Publikum sind meisten ältere Menschen, der eine hört nicht, die andere sieht nicht und die meisten haben keine Idee, wie man Geld vom Automaten abhebt, aber alle haben Bedürfnisse.
Wir standen bei ihr Schlange, ich beobachtete sie, ihre Hände zitterten, ihre Stimme wurde immer lauter, ihre Augen traten aus den Augenhöhlen. Die arme Frau war am Ende ihrer Nerven. Plötzlich schrie sie einem alten Mann an: "Was wollen Sie, was wollen Sie??? Mir reicht das Geld auch nicht aus.!
Das sind Szenen, die sich wiederholen. Ein Spaziergang durch die Stadt beweist, wie viele Läden geschlossen wurden, wie viele neue versuchen ihr Glück mit den Weihnachts- und Silvester Verkäufen. Denn danach im Januar geschieht es nichts. Buenos Aires scheint eine Einöde zu sein.
Die unmittelbare Zukunft sieht düster aus, denn aufgrund der hohen Preise beschließen viele den Urlaub in Brasilien, viel billiger, zu verbringen. Also wunderschöne Badeorte am Atlantischen Ozean werden einfach "zu einsamen Paradise".
In allen Munden stellt sich die Frage: Was nun mit dieser Politik? Ja, klar manche sind mit der Regierung einverstanden, weil die letzten uns Argentiniern zu diesem Chaos führten.
100 Jahre Korruption, Vetternwirtschaft, Lügen, nur Business für Auserwählte, die sich positionieren, ohne an die Wähler zu denken. Sie haben einfach vergessen, warum die an der Macht sind, wer hat sie gewählt. Sie haben sich und erinnern sich nicht mehr an die vielen Versprächen.
Inzwischen ist wieder ein Jahr vergangen, inzwischen sind viele älter geworden, aber dermaßen älter, wie es ihr Alter nicht betrifft. Traurigkeit, Müdigkeit, Hoffnungslosigkeit ist in vielen Gesichtern gekennzeichnet. Denn das Scheitern der Regierung, ist das Scheitern eines Volkes.
Für wen regiert Milei? Gute Frage. Wer steht hinter ihm? Wer bewegt ihn? Auf was ihn bewegt, wissen wir alle... I cry for you Argentina!

