Freitag, 12. Dezember 2025

Die Dämmerung fällt über Buenos Aires, die Stadt der guten Winde im Silberland Argentinien.

 Acht Tage wieder im Lande und es sieht so aus wie eine Ewigkeit. Die große Vorfreude und Erwartung der letzten Wochen  in Deutschland verblasste innerhalb von kurzer Zeit.

Wie die Politik eines Landes auf das Gemüt und Stimmung der Menschen  Einfluss nimmt, ist es unwahrscheinlich. Ich versuche, dass mich  diese bad wibes nicht erreichen. Ich will keine Gefangene sein schlechtes Gemütes. Ich will Hoffnung haben, dass alles wieder besser wird. Aber, wenn man die vielen Obdachlosen auf den Straßen der einst schönste Stadt am La Plata Fluss und noch im Kopf  die Worte hat: Buenos Aires, la Reina del Plata - Buenos Aires, die Königin des La Plata Flusses, und vergleicht, auch unwillkürlich, mit dem. was heute geworden ist, will man tatsächlich weinen.

Man spürt die politische, wirtschaftliche Lage schon beim Einkaufen im Supermarkt. Die Weihnachten Vorfreude verschwindet im Einkaufzentrum nur, wenn man sich  die Preise anschaut.

Nur die Reichen, oder wohlsituierten haben Zugang für solche Waren, aber, wo ist die Solidarität mit dem Volk, denn ein Teil des Volkes und ich würde sagen, wahrscheinlich mehr als die Hälfte sind arm und ihre Gehälter decken nicht das Minimum.

Kurze Anekdote: Eine Mitarbeiterin einer Bank berät Rentner. Die Filiale liegt in einem halbwegs vornehmenden Stadtteil. Ihr Publikum sind meisten ältere Menschen, der eine hört nicht, die andere sieht nicht und die meisten haben keine Idee, wie man Geld vom Automaten abhebt, aber alle haben Bedürfnisse. 

Wir standen bei ihr Schlange, ich beobachtete sie, ihre Hände zitterten, ihre Stimme wurde immer lauter, ihre Augen traten aus den Augenhöhlen. Die arme Frau war am Ende ihrer Nerven. Plötzlich schrie sie einem alten Mann an: "Was wollen Sie, was wollen Sie??? Mir reicht das Geld auch nicht aus.!

Das sind Szenen, die sich wiederholen. Ein Spaziergang durch die Stadt beweist, wie viele Läden  geschlossen wurden, wie viele neue versuchen ihr Glück mit den Weihnachts- und Silvester Verkäufen. Denn danach im Januar geschieht es nichts. Buenos Aires scheint eine Einöde zu sein.

Die unmittelbare Zukunft sieht düster aus, denn aufgrund der hohen Preise beschließen viele den Urlaub in Brasilien, viel billiger, zu verbringen. Also wunderschöne Badeorte am Atlantischen Ozean werden einfach "zu einsamen Paradise".

In allen Munden stellt sich die Frage: Was nun mit dieser Politik? Ja, klar  manche sind mit der Regierung einverstanden, weil die letzten uns Argentiniern zu diesem Chaos führten.

100 Jahre Korruption, Vetternwirtschaft, Lügen, nur Business für Auserwählte, die sich positionieren, ohne an die Wähler zu denken. Sie haben einfach vergessen, warum die an der Macht sind, wer hat sie gewählt. Sie haben sich und erinnern sich nicht mehr an die vielen Versprächen.

Inzwischen ist wieder ein Jahr vergangen, inzwischen sind viele älter geworden, aber dermaßen älter, wie es ihr Alter nicht betrifft. Traurigkeit, Müdigkeit, Hoffnungslosigkeit ist in vielen Gesichtern gekennzeichnet. Denn das Scheitern der Regierung, ist das Scheitern eines Volkes.

Für wen regiert Milei? Gute Frage. Wer steht hinter ihm? Wer bewegt ihn? Auf was ihn bewegt, wissen wir alle... I cry for you Argentina!

Samstag, 6. Dezember 2025

Nach langer Zeit wieder in Buenos Aires.


Abschiede fallen immer sehr schwer! Vor allem nach so langer Zeit voller Erlebnisse, Ereignisse, Bereicherungen aller Art.
Menschen kommen und gehen im Leben, aber manche sind und werden wahre Freunde. Hier und da, verschiedene Städte, Orte, Länder, Schulen, Schüler/innen, Leitungen, Stiftungen, Museen, Nachbarn.
Man sagt, Abschied ist ein bisschen wie sterben, und das stimmt. 
Aber geographisch hat man auch vertraute Ecken, die einem Zugehörigkeit verliehen.
Nun werden wir, damit meine ich: Mein Team und ich, d.h. Josecito, Madame Daphne auch die Rennerei  durch Flughäfen, Bahnhöfe, Ortschaften, Hotels, Treppe rauf, Treppe runter an Schulen, Frühstücksräume, Begrüßungen, Abholungen an Bahnhöfen, Taxizentrale anrufen  an ganz stillen und  menschenleeren zu späteren Zeiten, Stationen. Die Gutwilligkeit von  Fremden, die uns einfach in ihren Autos  zum Hotel mitgenommen haben, aber auch  rabiate Fahrgäste, Busfahrer, Schaffner, die ihre kleine Portion Macht egal wie ausüben wollen. Ärzte, Tierätzte, Die Frauen von der Bahnhof Apotheke in Pasing, die Kassiererin von Müller Arkade in Pasing, die Kassiererin von Rewe, die Mitarbeiter/innen von McDonalds in Pasing, wo Josecito mit Daphne auf mich warten, während ich die Einkäufe bei Rossmann und im Supermarkt erledige, zu allen sage ich auch DANKE .   UND DAS IST DAS LEBEN! 
Für all das bedanken wir uns, weil wir es  mit Elan schaffen können.
Ich danke innigst meinem Team, das tapfer und loyal ohne Ha und Ja von Morgen bis spätabendstunde mitgemacht haben.
Unser LH Flug 510 von Frankfurt am Main nach Buenos Aires war Super Mega toll, ohne Turbulenzen, weder drinnen noch außen...
Die Ankunft in Buenos Aires gelang wie üblich. Nur ein kleiner Zwischenfall mit einer Kontrolle, die unsere drei Koffer gründlich durchsuchte und ein paar Essbares Mitbringsel für unsere Enkelkinder samt Trockenfutter von Daphne, Medikamente gegen Würme und Haribo  beschlagnahm. Auf meine Fragen warum, erwiderte sie barsch und triumphierend  aber nicht kognitiverweise mit unverständlichen und umstrittenen Argumenten. 
Ich wollte  gar nichts  anfangen, um ihre Argumente juristisch zu widerlegen, sonst wären wir  noch heute da. Ein bitterer Schlug, den man  mit der Zeit auch vergisst, bleibt im Notizbuch der Reiseanekdoten.
Das Wiedersehen mit Buenos Aires war etwas enttäuschend: Die Inflation ist weiterhin auf hohen Touren, die Menschen sind noch unzufriedener als wir im April das Land verlassen haben, denn das Geld reicht jetzt immer weniger. Die Stimmung im Supermarkt, Barometer der Lage eines Landes ist so dicht, dass man mit einer große Schere NICHT beim ersten Mal durchschneiden kann.
Trotz alledem  sind wir  glücklich hier zu sein.
Allen wünschen wir ein wunderschönes Wochenende aus dem sehr heißen Buenos Aires. Angesagt  sind heute 30 Grad Celsius , es ist teilweise bedeckt, UV wird heute extrem sein... aber wir sind in Buenos Aires, die Stadt der guten Winde in dem Silberland Argentinien!!!

Dienstag, 2. Dezember 2025

Aller Anfang hat immer ein Ende! Rückflug nach vielen Monaten nach Buenos Aires.

 Noch erinnere ich mich als wir hier im April  angekommen sind. Es waren hochinteressante aber auch sehr harte Monate. 

Jede Begegnung sehr bereichernd: Schulen, Schüler/innen, Schulleitungen, Lehrer/innen, Veranstalter aller Art, sogar  das Gefängnis . Mein Vortrag hat mich dort sehr bereichert. Es war eine ganz andere Ansicht.

Ich ziehe Bilanz von diesem 2025 und sehe ich mit großer Genugtuung, alles, was ich persönlich  dazu gelernt habe. Auch die Fahrten in Zug, im Bus, "lange Spaziergänge, Wanderungen" an Hauptbahnhöfen, Flughäfen, unbekannten Städte.

Frühling, Sommer, Winter haben wir hinter uns. Bahnverspätungen, Hitze, Kälte... aber LEBEN!

Er ist nicht tot, der lebt... Almafuerte.

Wir danken uns  bei allen, die wir in diesem Jahr  getroffen, kennengelernt haben vom Herzen und sagen:  Frohe und besinnliche Weihnachtstage und guten Rutsch ins Neue Jahr 2026:  

Herzliche Grüße noch aus unserer zweiten Heimat  MÜNCHEN