Mittwoch, 30. Dezember 2020

Über die Hoffnung. Acerca de la esperanza. About hope. Sur l espoir. Sulla speranza. Sobre esperanca.

Gestern wurde ich von einer Zeitschrift beauftragt über die "Hoffnung"  zu schreiben. Lange habe ich daran gedacht und denke immer noch in was für einen Kontext ich eine positive und zuversichtliche Botschaft den Lesern vermitteln soll/kann. Wirklich keine einfache Aufgabe! Vor allem nach einem sehr schwierigen Jahr wie 2020.

Ich sitze wieder am Schreibtisch hier in Buenos Aires. Mein Schreibtisch ist weiterhin überfüllt mit Aufgaben aller Art, Texten, Büchern, alten Projekten, neuen Projekten. Nur ein Blick werfen auf  die Stapel ermüdet die Augen. Die Frage ist hier, womit fange ich zuerst an. Schließlich hat man bloß einen Kopf, zwei Hände und einen Körper. Keinesfalls will ich  vergleichen, aber wie  haben die alten Schriftsteller, Philosophen, Theologen, Komponisten alles geschafft, und ohne Notebook, Laptop, Handy, usw.? Grobes Beispiel , der Heilige Augustinus hat eigenständig 26 Bänder mit seinen Lehrschriften verfasst, und es gibt auch viele andere Sigmund Freud, Beethoven, Mozart, und die alten Philosophen. Und ich sitze ganz bequem hier in unserer Wohnung in der Südhalbkugel und drehe einfach Däumchen während meine Gedanken ganz weit weg fliegen.

Tja, meine lieben Leser! Es fehlt  einem schwer nach so vielen Monaten Unsicherheit, Angst mit der Seuche erkrankt zu werden, Angst um die eigene Existenz über Hoffnung zu schreiben, denn in Ländern wie Argentinien kann man innerhalb von heute auf Morgen alles verlieren und auf die Straße unter eine Brücke  landen ohne die geringste staatliche Unterstützung zu bekommen, wie könnte man  über "Hoffnung" schreiben. Wer würde den Beitrag lesen? Diejenige, die keine Mitteln haben, die vielen Obdachlose, die Geschäftsleute, die alles verloren haben wegen der strengen Maßnahmen der Ausgangssperre seit dem 20.März 2020? Nun ist es Sommer und trotz der alarmieren Zahl der Infizierte versucht die Tourismusbranche sich  ein bisschen zu erholen. Viele an der südatlantischen Küste bieten  an Badeorten Wohnungen, Hüten, Hotels an mit der HOFFNUNG sich übers Wasser zu halten. Diejenige, die noch  fast am Rande der übrig gebliebene Mittelstandsklasse versuchen sich ein Platz an der Sonne für ein paar Tage zu verschaffen. Alles wird auf Kreditkarte bezahlt. Momentan denkt niemand an die Folgen ob  mehr Infizierte gibt oder nicht, oder wie  wird man  die Zahlung am Monatsende schaffen, oder  egal wie, man lebt heute! Schlechte Einstellung in dieser Welt. Jedoch  haben die meisten Menschen den äußerst nötigen Drang für eine kurze Zeit die Pandemie, die Hyperinflation im Land, die  schreckliche Korruption der Politiker, die große Lüge über den russischen Impfstoff, die dubiösen Geschäfte zwischen der argentinischen Regierung wegen des Impfstoffes zu vergessen . Hier könnte ich unendliche Geschichten schildern aber das will ich heute  meiden, denn mein Objektiv sei über Hoffnung zu schreiben.

Sollte ich  die Lage jetzt mit  dem Anfang des Jahres vergleichen, würde ich sagen, im März  standen wir, die Welt vor  etwas völlig Ungewissen, Unbekannten und schien alles surreal zu sein. Ganz dunkel war  der lange Tunnel  des Jahres bis ein Impfstoff erfunden, entwickelt wurde. Nun neun Monate später sehen wir wieder ein Lichtpfad. Warum dann Hoffnung, weil wir Menschen, nämlich die Wissenschaftler hartnäckig daran gearbeitet haben und auch es ermöglicht haben uns die Hoffnung heraus aus der Pandemie zu geben. 

Es waren lange Monate, an denen wir selbst viel drunter leiden mussten. . . aber wir sind  jetzt im Dezember, letzter Monat des Jahres 2020 gelangt und wir werden auch 2021,2022,2023 usw. es schaffen bis der liebe Gott über unser Leben, Seele und Körper verfügt. Wir dürfen niemals die HOFFNUNG verlieren. Es gibt immer ein MORGEN, eine Zukunft, die Sonne scheint immer wieder nach einem starken  Sturm und wärmt uns erneut. Das ist der Vorgang der Natur, des Lebens und daran sollten wir immer stark und überzeugt glauben.

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt und immer pendeln wird. Heute aus del regnerischen Buenos Aires.