Freitag, 17. Dezember 2021

Zum 85.Geburtstag von Padre Jorge, Papst Franziskus alles erdenklich Gute! Natalicio del Santo Padre Francisco

 


Ich habe  die große Ehre Padre Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires 1997 kennen lernen zu dürfen. Unsere Wege kreuzten sich schicksalhaft in den darauf folgenden Jahren. So war es kein Zufall, als ich über seine sehr menschliche Tätigkeiten außer seinem Amt als Primas von Buenos Aires zu recherchieren anfing. Mich beeindruckte tief "seine Spaziergänge" durch die Slams von Buenos Aires, im Gefängnis, um mit den Gefangenen zu reden, um ihnen seine Hilfe, Unterstützung und nicht nur wörtlich anbot, sondern er stand immer mit Rat und Tat dabei, sei es mit Medikamenten, mit Empfehlungen jeder Art für ihre Familien, usw.  Und wenn es ging, sich sogar mit den Politikern anzustellen, und Ihnen Wahrheiten "vorzusingen" , handelte er mit dem Mut eines  tapferen, zivilcouragierten, für die Ärmsten der Ärmsten mit vehementen Leidenschaft.
Als er zum Papst gewählt wurde, war es mir beinahe ein "MUSS" über ihn eine Biographie zu schreiben und Er war damit einverstanden. Viele andere Autoren haben ihm  Zeilen und Zeilen gewidmet, aber "unser gemeinsames Buch" betrifft ein Unikat, denn ich bin Jüdin, Frau und komme aus Buenos Aires. Einerseits haben wir vieles Gemeinsames, denn wir kennen die argentinische Gesellschaft, ihre Schwächen, Tugenden, gute und nicht so gute Seiten, sowie die Brücke, die uns Juden und Christen verbindet und die er zur Geltung brachte und auch verteidigte, genauso wie mit anderen Religionen.
Heute in der Stadt der "Guten Winde", Seine Stadt, Buenos Aires wünschen wir, mein Mann José und ich alles, alles Gute zu seinem 85.Geburtstag. Vor allem viel Gesundheit, viele klare, ruhigere Jahre vor sich.
Lieber Padre Jorge, bescheidene Worte von einer Jüdin, die in Sie den großen Papst dieser Ära sieht.

Mittwoch, 15. Dezember 2021

Abschied von der alten Heimat. Ankunft in Buenos Aires. Despedida de nuestra segunda patria, llegada a Buenos Aires.






Letzte Etappe einer sehr langen interessanten , stressigen aber auch wesentlich erfolgreichen Vortragsreihe in Deutschland. Es waren viele Aufträge, Projekte, einige davon muss ich erst hier in Argentinien konzipieren, Texte verfassen, ein paar Kapiteln meines neuen Buches weiter schreiben. Also mein argentinischer Sommer wird mit Tätigkeiten ausgefüllt, worüber ich mich auch sehr, sehr freue. Denn letztes Ende mag ich meinen Beruf, meine Berufung sehr. Das ist die Aufgabe meines Lebens. Ich werde mich von Außer Fakten nicht beeinflussen lassen. Ich kenne meinen Weg und wohin er mich auch führt. Genauso die Route zwischen den Welten  wozwischen ich immer wieder und seit vielen, vielen Jahren pendele.
Am letzten Freitag hielt ich die letzte Veranstaltung in Nürnberg. davon habe ich auch schon kürzlich berichtet. Leider mussten wir super schnell nach München zurück wegen eines PCR Tests für unseren Rückflug. . . Wenn eine Reise tut, der kann auch etwas erzählen und in solchen Zeiten kann man wirklich ein Kompendium an Anekdoten verfassen. 
In Deutschland war es uns sehr kalt, aber der Schnee hat die Wälder, Dächer weiß angekleidet, alles  bildschön. Eine spektakuläre Vorweihnachtszeit, aber nicht für uns und wenn ich soeben die Temperatur an meinem Laptop vor Ort gesehen habe, 22°Grad Celsius, leichter Regen denke ich mir, der Unterschied sei wirklich  groß über 22 Grad Unterschied und nach unten.
Unser Flug von München nach Frankfurt war tadellos und der Weiterflug ab Frankfurt nach Buenos Aires verlief ohne Turbulenzen, ruhig und obwohl die Maschine brechendvoll war, war in der Nacht während des Fluges ganz ruhig, was nicht immer der Fall sein könnte.
Unsere Ankunft in Buenos Aires nach ca. 13.30 Stunden brachte uns zur lateinamerikanischen Wirklichkeit zurück. Chaos am Flughafen, die Einwanderungsbehörde wusste wirklich nicht was zu verlangen, obwohl alle Requisiten und Formalitäten waren vorgelegt, Fragen  beantwortet. Im Innern dachte ich "Erika, willkommen in Argentinien. . . ein tolles Land, aber momentan ohne Orientierung, voller Kontroversen, Wirtschaftschaos. . . aber sind wir schon gar nicht daran gewöhnt? Ich übe keine Kritik aus, denn Chaos herrscht momentan überall aufgrund der Pandemie. Jedoch gibt es Länder, Regierungen, Politiker, die die Lage besser meistern als andere.
Ich bin eine stille Beobachterin, die zwischen den Welten pendelt und  wahrhaftig  tut mir manch unnötige Dekadenz sehr leid. 
Wir sind gesund wieder da und das ist die Hauptsache. Hinter uns ein Viertel Jahr wichtiger, zahlreichen Eindrücke, die ich zu aller nächst verarbeiten muss. Noch bin ich halb in Deutschland, ein Viertel in der Luft und ein Viertel im silbernen Argentum. Damit muss ich einige Tage leben, aber das werde ich schaffen.
Das ersehnte Wiedersehen mit Madame Daphne war ein großes Erlebnis an sich. An der Reihe kommt dann Facundo, unser ältester Enkelsohn, Eric, seine Familie, viele liebe Freunde, Bekannte und mehrere Besuch im Deutschen Krankenhaus zur Kontrolle.
Herzliche Grüße aus der Südhalbkugel und bis auf bald wieder.
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt, die sich auch Boostern ließ.

Samstag, 11. Dezember 2021

Letzte Veranstaltung des Jahres in Deutschland. Vortrag in der Adam Kraft Realschule, Nürnberg, organisiert mit der Kooperation der Friedrich Ebert Stiftung, Regionalbüro Regensburg. Última conferencia del año en Alemania.


. . . alles geschafft! Das letzte Viertel Jahr war wirklich eine große Herausforderung mit  einem so dichtem Agenda. Viele Veranstaltungen, Vorträge, neue Projekte, angenehme und manchmal nicht so angenehme Erfahrungen, aber insgesamt  immer wieder erlebsnisvolle und tolle Eindrücke, die ich nun , halt wie ich kann im Kopf durchsieben, verarbeiten sollte. 
Mit solchen Gefühlen  begab ich mich gestern zur letzten Veranstaltung in Nürnberg an der Adam Kraft Realschule. In Kooperation mit der Friedrich Ebert Stiftung, Regionalbüro   Regensburg fand gestern Vormittag die schon vor Monaten geplanten Veranstaltung statt.
Wiedermal sehr aufmerksame und interessierte Schüler/innen, ausgezeichnet vorbereitet von der Ethik Lehrerin Frau Luise Koch horchten 2 UE, (Unterrichtseinheiten) meine Ausführungen und  stellten sehr interessante Fragen.
Wie jeder Anfang geht einmal zu Ende wurde die Veranstaltung mit einem schönen Kaffee und appetitlichen Kuchen, gebacken von Frau Koch im Lehrerzimmer abgerundet.
Frau Eva Nagler von Regensburg und Frau Ana Lena Koschig von München waren bei der Veranstaltung und begleiteten uns auch beim Kaffee und Kuchen. Es ergab sich ein reges und interessantes Gespräch, worüber ich mich sehr freute.
Herzlichen Dank und bis zum nächsten Jahr!
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt.

Vortrag im Gymnasium im Kannenbäckerland Höhr-Grenzhausen. Conferencia en Höhr-Grenzhausen

 Vortrag im Gymnasium im Kannenbäckerland Höhr-Grenzhausen

„Gegen das Vergessen unbesungener Held*innen“

„Gegen das Vergessen unbesungener Held*innen“

Vortrag von Erika Rosenberg-Band. Foto: privat

10.12.2021 - 15:08

Höhr-Grenzhausen. Unter diesem Motto stand der zweistündige Vortrag, den Frau Erika Rosenberg-Band am 10. November 2021 vor Schülerinnen und Schülern der Geschichtskurse der 10. Jahrgangsstufe und den Lehrerinnen und Lehrern hielt.


Frau Rosenberg-Band brachte in ihrem sehr berührenden und interessanten Vortrag die Lebensgeschichte von Emilie und Oskar Schindler nahe, die während der Zeit des Nationalsozialismus 1200 jüdischen Menschen das Leben retteten. In ihrem Vortrag schenkte Frau Rosenberg-Band besonders Emilie Schindler ihre Aufmerksamkeit, da in der Öffentlichkeit und den Medien meist nur von Oskar Schindler die Rede sei.

Im Alter von 39 Jahren traf Frau Rosenberg-Band Emilie Schindler das erste Mal persönlich in Argentinien. Emilie Schindler war zu diesem Zeitpunkt bereits 82 Jahre alt. Es entstand eine Freundschaft, die bis zum Tod von Emilie Schindler im Jahre 2001 andauerte. Frau Rosenberg-Band ließ sich alle Einzelheiten über die Geschichte der Schindlers erzählen und zeichnete insgesamt 70 Stunden Interviewmaterial auf. Daraus entstanden Biographien über Emilie und Oskar Schindler. In ihren Vorträgen möchte Frau Rosenberg-Band die Erinnerung an diese zivilcouragierten Menschen wachhalten.

Emilie und Oskar Schindler kauften während des Zweiten Weltkrieges drei Fabriken in Krakau. In der Deutschen Emailwarenfabrik wurde unzerbrechliches Küchengeschirr aus Blech sowie Munition für die Wehrmacht hergestellt. Die Schindlers stellten unter anderem jüdische Zwangsarbeiter ein, wodurch sie diese vor der Ermordung in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten retteten. Als gegen Ende 1944 die Rote Armee vorrückte, wurde auch die Fabrik der Schindlers verlegt. Auf der bekannten „Liste“ wurden schließlich 297 Frauen und 781 Männer notiert und entgingen so dem sicheren Tod in den Vernichtungslagern.

Die Präsentation war durch Fotos und Originaldokumente sehr abwechslungsreich gestaltet. Vor allem beeindruckte Frau Rosenberg-Band, die sehr authentisch war, auch Fragen engagiert beantwortete und mit den Schüler/innen ins Gespräch kam. Es war sehr interessant, in die ,,wahre‘‘ Geschichte der Schindlers hineinzublicken und Frau Rosenberg-Band erzählte auch, dass manche Einzelheiten im Film ,,Schindlers Liste‘‘ nicht ganz richtig oder erfunden seien.

Es war ein besonderes Erlebnis, dass Frau Rosenberg-Band die Schule besuchte. Der Dank der Schüler/innen gilt außerdem Frau Weishahn, die durch ihren Einsatz diese Veranstaltung erst möglich gemacht hat.

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Vorletzte Veranstaltung in diesem Jahr 2021. Penúltima conferencia online en Alemania en este 2021

 Gestern fand die vorletzte Veranstaltung in diesem Jahr 2021 statt. Es war ein Online Vortrag mit Live Stream organisiert von der Konrad Adenauer Stiftung, Politisches Bildungsforum Magdeburg. Die Begrüßung  von Dr. Franz Kadell, Regierungssprecher a.D. und ehemaliger Chefredakteur der "Volkstimme" hat mich sehr geehrt, auch  das Grußwort "Erinnerung als Grundlage der Zukunft" von Herrn Lars-Jörn Zimmer MdL von der CDU-Fraktion Sachsen-Anhalt tief beeindruckt.

Ich hatte das Gefühl, ich wäre ZU Hause, auch wenn wir  noch in München sind, unser zweites Heim.

Meines Erachtens verging die Zeit sehr schnell wie im Flug. Alles, was nun geschieht, ist mit der Rückzählung eng verbunden. In Kürze  fliegen wir nach Buenos Aires zurück und werden wir  das Old Germany für einige Monate verlassen.

Inzwischen ist die Ära Angela Merkel auch zu Ende gegangen. Ein neuer Bundeskanzler in der Person von Herrn Olaf Scholz ist da, damit auch eine neue Koalition, andere Parteien, andere Politiker, andere Gedanken aber dazwischen das alte Volk. Die Menschen werden weiterhin arbeiten gehen, das Land wird sich weiterhin bewegen. Nichts steht, nichts wird stehen bleiben. Das Leben geht einfach weiter, was ich auch innigst von Argentinien erwarten würde.

Wir lassen uns einfach überraschen, jedoch bin ich mir selbst bewusst und ich will  mit gewisser Negativität nicht denken, dass wir ein Argentinien finden werden mit dem gleichen oder sogar schlimmeren Chaos, als wir vor ein Viertel Jahr gelassen haben.

In Kürze werden wir mit dem chaotischen Tag, mit der Hyperinflation, Armut, Kriminalität wieder täglich konfrontiert. Adieu zum "deutschen Chaos" und herzlich Willkommen in unser argentinischen.

Bestimmt werden wir unsere viele Freunde hier vermissen, aber auch den Alltag, den fast vorprogrammierten Tag, mit den "Verspätungen" der Bahn, der S-Bahn, Schienenersatzverkehr , aber immer hin  mit ERSATZ, mit der Neurose der vielen, die auch hier zu bändigen sein kann, jedoch fast unmöglich in Lateinamerika.

Während es draußen sehr  stark schneit, überlege  ich und philosophiere. . . Die Melancholie hat mich schon gepackt. Bald ist es so weit, bald der lange Flug über dem Atlantik, bald auf einem anderen Kontinenten.

Morgen werde ich die letzte Veranstaltung des Jahres in Nürnberg haben. Morgen werde ich mich im Innern von der Heimat meiner Eltern verabschieden sollen. Ein Adieu ohne Ton, fast ein Flüstern aber in meinem Herzen schlägt die Sicherheit und der Wunsch  bald hierher wiederzukehren können.

Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt

Sonntag, 5. Dezember 2021

Veranstaltung in dem Berufsbildenden Zentrum Regensburger Land in Regensburg über das Thema Emilie und Oskar Schindler, Zivilcourage im Zweiten Weltkrieg, organisiert von der FES, Regionalbüro Regensburg. Conferencia en un College en Ratisbona, organizado por la Fundación Friedrich Ebert. Tema Emilie y Oskar Schindler..Coraje Civil en la 2. Guerra Mundial.


Die Woche endete mit einer tollen Veranstaltung in dem Berufsbildende Zentrum Regensburger Land in der Plattlinger Straße. Dies bedeutete wieder früh aufzustehen, den Zug  rechtzeitig erwischen, und auch dass die Bahn  auch keine Verspätung hatte. Wenn man sich die Fotos mit so vielen Schüler/innen an vielen Schulen anschaut und denkt, dahinter steckt gar kein Stress, irrt sich gewaltig. Nur der Preis ist wirklich  wunderbar, vor allem, wenn man  merkt wieviel Aufmerksamkeit seitens der Schüler/innen, Studierende, Lehrer/innen, Schulleitungen geschenkt wird.
Am Freitag war meine vorletzte Veranstaltung vor unserem Rückflug nach Buenos Aires, denn nächste Woche sah ich mich aus persönlichen Gründen gezwungen die Vortragsreihe in Magdeburg, Bitterfeld  ausfallen zu lassen.
Frau Schindler, die zuständige Lehrerin eine sehr nette Frau, die ich schon einige Jahre kenne, hatte nicht nur die Studierenden ausgezeichnet vorbereitet, sondern auch ein  appetitliches Mittagessen in der Mensa für uns organisiert, die wir leider absagen mussten, denn es stand plötzlich ein anderes Programm in Regensburg vor. 
Liebe Frau Schindler, herzlichen Dank für die große Mühe, das holen wir nächstes Jahr nach!
Am Nachmittag war ich konfrontiert mit einer Frage von einem jungen Mann, auf die ich wirklich nicht vorbereitet war, was ist der Sinn des Lebens?
Ja, was ist der Sinn des Lebens? Ich musste dann zu aller nächst das Werk von Viktor Frankl zitieren, er gehörte zur Wiener Schule, er war ein hervorragender Psychiater, Psychoanalytiker, Gründer der Logopädie, aber dass es nicht reichte, fing ich an über meinen Sinn des Lebens zu berichten, über die Notwendigkeit selbst täglich anderes zu gestalten, sich auf alles freuen, was man erreicht hat, was man hat und auch dankbar sein, denn es ist gar nicht so selbstverständlich. Wenn man sich umdreht, wenn man um sich herum schaut, sieht auch ganz andere Schicksalswege. Vergleichen will ich  eben nicht, aber sich auch für alles zu beschweren führt zu nichts.
Ich befasse mich mit solchen Überlegungen schon eine lange Zeit, über den Sinn des Lebens. Ich habe "meinen" schon längst gefunden und bin sehr glücklich und zufrieden "ihn" rechtzeitig erkannt zu haben.

Dienstag, 30. November 2021

Buchvorstellung in Sillenstede..Presentación de libro en Friesland

Freitag, 26. November 2021

ORF Wien, Religion und Ethik, Programm. Erika Rosenberg spricht über Papst Franziskus. E.ision en la radiofonia austriaca entrevista a Erika Rosenberg sobre el Papa Francisco

Am 17. Dezember feiert Papst Franziskus seinen 85. Geburtstag. Seit mehr als sieben Jahren leitet der Pontifex aus Argentinien die römisch-katholische Kirche. Für viele ist Franziskus ein Hoffnungsträger. Auch für einen engen Wegbegleiter des Papstes, den Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, wie er in „FeierAbend“ (8. Dezember, 19.52 Uhr) erzählt. Die gebürtige Argentinierin Erika Rosenberg – eine Jüdin mit deutschen Wurzeln – kennt Papst Franziskus noch aus seinen Jahren als Erzbischof in Buenos Aires. In „Was ich glaube: Wie ich Papst Franziskus kennenlernte“ (12. Dezember, 16.55 Uhr) erzählt die Schriftstellerin über ihre Beziehung zum höchsten kirchlichen Würdenträger.

Abendveranstaltung in der Evangelischen Gemeinde.Sillenstede, Friesland organisiert von der KAS Oldenburg. Conferencia vespertina en Friesland

Dienstag, 23. November 2021

Veranstaltung in der Helene Lange Realschule Heilbronn organisiert von der KAS Stuttgart. Conferencia en Heilbronn, Baden Württemberg

 

SCHINDLERS LISTE: HOLLYWOOD UND HINTERGRÜNDE

Erika Rosenberg beleuchtete Hintergründe des Hollywoodfilms 'Schindlers Liste'
Erika Rosenberg beleuchtete Hintergründe des Hollywoodfilms "Schindlers Liste"
Die Klasse 10a der Helene-Lange-Realschule erlebte eine spannende Geschichtsstunde über Emilie und Oskar Schindler mit Prof. Erika Rosenberg. Ausgehend vom bekannten Hollywoodfilm „Schindlers Liste“ erarbeitete Erika Rosenberg mit den Schülern den geschichtlichen Hintergrund und – besonders spannend – immer wieder die Unterschiede zur filmischen Umsetzung. Spielbergs Film hatte auch den Schülern sehr eindrucksvoll vermittelt, wie es mit Zivilcourage gelang, 1200 Juden vor dem Tod zu retten. Allerdings wurde den Schülern erst im Gespräch mit der Historikerin klar, welche Aspekte der Film nicht oder unzureichend darstellt, so vor allem die entscheidende Rolle, die Emilie Schindler bei der Rettung der Menschen spielte. Erika Rosenberg berichtete von ihren Recherchen, bei denen sie auf die Planung eines nicht realisierten Films aus den 60er Jahren gestoßen war, der sich bereits damals mit Emilie und Oskar Schindler beschäftigen sollte und bei dem die Rolle Emilies völlig anders angelegt war als in Spielbergs späterem Hollywoodfilm. Immer wieder stellten die Schüler Fragen, auch zur Recherche und den Gesprächen, die Erika Rosenberg mit Emilie Schindler geführt hatte. Was bleibt ist der zeitlose Aufruf zu Menschlichkeit und Zivilcourage.
Erika Rosenberg beleuchtete Hintergründe des Hollywoodfilms 'Schindlers Liste'
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a freuten sich über den Besuch der Historikerin
Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung

Vortragsreihe im Gymnasium Bad Zwischenahn - Edewecht Niedersachsen über Zivilcourage, Toleranz, Mut anhand Vorbilder unbesungener Helden wie Emilie, Oskar Schindler, Carl Lutz..Ciclo de conferencias en Niedersachsen.


Der Tag fing schon um 5 Uhr früh an, denn punkt um 7 Uhr mussten wir von Oldenburg zur Schule losfahren. Etwa 30 Minuten Fahrt bis Bad Zwischenahn-Edewecht. Gegen 7.30 Uhr waren wir schon da. Herr  Gereon Kuriewicz, Tagungsleiter der KAS wird uns die ganze Woche  begleiten. Insgesamt 10 Veranstaltungen an vier Tagen, wenn alles gut geht, was ich innigst hoffe.
Die drei Gruppen, die erste eine 13.Klasse mit etwa 20 Schüler/innen, die zweite eine 10.Klasse mit etwa 40 Schüler/innen und die dritte wieder eine 10.Klasse mit 104 Schüler/innen waren ausgezeichnet vorbereitet, sehr aufmerksam und viele verzeichneten trotz ihres Alters viel geschichtliches Wissen.
Ein Lob an Lehrer/innen, Schüler/innen und auch an die KAS für die tolle Organisation.
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt.

Montag, 22. November 2021

Neue Vortragsreihe in und um Oldenburg von 23.11 bis 26.11.21 organisiert von der KAS Oldenburg unter Leitung von Herrn Manuel Ley. Ciclo de conferencias en Oldenburg, norte de Alemania. organizado por la Fundación Konrad Adenauer.

 SILLENSTEDER GESPRÄCH: ERIKA ROSENBERG SPRICHT ÜBER „OSKAR SCHINDLERS VERMÄCHTNIS“

22.11.2021

Donnerstag, 18. November 2021

Veranstaltung in der Helene- Lange Realschule Heilbronn über Zivilcourage, Enilie, Oskar Schindler und Carl Lutz. Conferencia en escuela de Heilbronn, Baden-Württemberg.


Wie schon gestern versprochen und angekündigt, schildere ich heute meine wunderschöne Erfahrung an der Schule mit einer Klasse, die wirklich zu loben ist zusammen mit  dem Lehrer, Herr Heigold, der sie so  ausgezeichnet vorbereitet hat.
Punkt um 8 Uhr wartete vor dem Hotel die  liebe Frau Simone Iliou, langjährige Mitarbeiterin der Konrad-Adenauer-Stiftung, Stuttgart. Zusammen sind wir nach Heilbronn zur Schule gefahren.
Es war eine große Freude sie nach ca. 2 Jahren wieder zu sehen, auch Herrn Heigold und die Schulleiterin, denn die letzte Veranstaltung fand 2019 statt.
Das Thema variierte heute trotz des Programms: Einführung "Zivilcourage", Emilie, Oskar Schindler und Carl Lutz als Hauptthema.
Es waren 90  Minuten voller Spannung. Die Schüler/innen waren sehr aufmerksam, konzentriert, interessiert.
Leider ist die Zeit wie im Nu verflogen. Wieder ein gewonnener Vormittag, an dem mir nochmal bewusst wurde, wie wichtig meine Aufgabe ist.
Herzlichen Dank für die leckeren Pralinen! Jetzt, am Nachmittag muss ich an meinem neuen Buch schreiben. . . 
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt.

Mittwoch, 17. November 2021

2 Veranstaltungen in dem Albertus Magnus Gymnasium in Rottweil. 2 conferencias en Rottweil



Heute Mittwoch spürt man schon die Woche mit ihrer großen Intensivität. Die langen Fahrten, die Organisation, die langen Telefongespräche,  die E-Mails Antworten, Online Konferenzen, wie heute z.B. mit Dr. Andreas Maislinger , dem österreichischen Botschafter in Buenos Aires Dr. Melan, Beamten des österreichischen Auswärtigen Dienstes in Wien, u.a. lassen mich keine freie Minute.
Aber der Tag hat wie üblich sehr früh  begonnen, früher würde ich sagen, denn Herr Winfried Böhm , Tagungsleiter der KAS, Stuttgart kam um 7.45 Uhr. Wir sollten nach Rottweil fahren, ca. 100 km. Um 9.35 Uhr  fand die erste Veranstaltung im Albertus-Magnus Gymnasium statt. Die herzliche Begrüßung vom Schulleiter und den zwei  Lehrerinnen, zuständig für  die Parallel Klassen 9 machten den  kalten und grauen Morgen wärmer und schöner. Auch die Schüler/innen, die mit ihren Lächeln, Fragen und Testaments mich das Herz immer bereichern.
Wieder ein gewonnener  Vormittag.
Liebe Frau Gerhardt, herzlichen Dank für die schönen Geschenke: das Bilderbuch über Rottweil und die Thermosflasche!
Morgen  setzt sich die Vortragsreihe fort. Frau Iliou , langjährige Mitarbeiterin der KAS wird uns abholen. Mein nächstes Vortragsziel ist Heilbronn. . . und dahin fahren wir mit Elan und sehr glücklich!
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt.

Die Wahrheit hinter Schindlers Liste..La verdad detrás de Hollywood.

Die Wahrheit hinter „Schindlers Liste“

Emelie und Oskar Schindler retteten etwa 1 200 Juden vor dem Holocaust. Darüber referierte gestern die argentinische Historikerin Erika Rosenberg-Band vor Backnanger Schülern. Sie verband eine enge Freundschaft mit Emelie Schindler und begleitete die Frau bis in den Tod.

Von Anja La Roche

Erstellt:
17. November 2021, 06:00 Uhr
Erika Rosenberg erzählt den Schülern von Emelie und Oskar Schindler. Dabei liest sie auch mal Stellen aus der von ihr verfassten Biografie „Ich, Emilie Schindler“ vor, stellt den Schülern Fragen oder witzelt über die Mikrofone, die ihr reihenweise den Dienst versagen. Foto: A. Becher

Erika Rosenberg erzählt den Schülern von Emelie und Oskar Schindler. Dabei liest sie auch mal Stellen aus der von ihr verfassten Biografie „Ich, Emilie Schindler“ vor, stellt den Schülern Fragen oder witzelt über die Mikrofone, die ihr reihenweise den Dienst versagen. Foto: A. Becher

BACKNANG. Am Ende des Vortrages von Erika Rosenberg-Band, meldet sich eine Schülerin zu Wort: „Ich finde das sehr stark von Ihnen. Sie machen die besonderen Menschen erst besonders, weil sie darüber berichten.“ Die Schülerin bedankt sich damit für das Wissen, das die Historikerin Rosenberg mit den jungen Zuhörern teilt — und für ihre jahrzehntelange Recherche und Dokumentation über das Leben von Emilie und Oskar Schindler. Es ertönt zustimmendes Klatschen in der Aula. Die Leiterin der Bibliothek des Beruflichen Schulzentrums Backnang, Christiane Engelmann-Pink, kann diesem großen Lob der Schülerin nichts mehr hinzufügen. Sie hat diesen Vortrag in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert.

Die Schüler hatten zuvor den Film „Schindlers Liste“ im Unterricht angeschaut. Darin wird vor allem Oskar Schindler als reicher Fabrikant dargestellt und wie er die Juden vor der Ermordung durch die Nazis rettete, indem er sie als produktionsnotwendige Arbeitskräfte durchschleuste. Doch genau diesen Film kritisiert Rosenberg scharf: „Der Film ist eine tolle Produktion, aber er entfernt sich von der dokumentierten Geschichte.“ Kern ihrer Kritik ist, dass die Frau von Oskar Schindler nur eine Nebenrolle in dem Film spielt. Dabei hat sie ebenso ihr millionenschweres Vermögen wie ihr eigenes Leben gefährdet, um das Leben der jüdischen Gefangenen zu retten. „Hollywood brauchte wohl mehr das Bild von einem Mann als von einer Frau“, spekuliert die Historikerin über diese Ungerechtigkeit. Sie betont zweimal den folgenden Satz: „Emelie Schindler war eine tapfere Frau, nicht im Schatten von Oskar Schindler, sondern an seiner Seite.“

Die verzerrte Darstellung gipfelt für Rosenberg in der Tatsache, dass der Regisseur von „Schindlers Liste“, Steven Spielberg, 1998 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse erhielt für seine Shoah Foundation und seine Filmproduktion. Emelie Schindler hingegen erhielt 1995 für die Rettung der etwa 1200 Menschenleben das Bundesverdienstkreuz zweiter Klasse, also eine geringere Auszeichnung. Zudem habe Emelie Schindler nie ein Danke, nie eine Entschuldigung und auch kein Geld aus Hollywood erhalten, so Erika Rosenberg, die eng mit der Frau befreundet war. Als Emelie Schindler 2001 in Deutschland verstarb, kümmerte sich Erika Rosenberg um ihre Bestattung. „Nicht die überlebenden Juden, nicht die Bundesrepublik, nicht Argentinien, nicht Israel haben sich um ihre Bestattung gekümmert. Wo bleibt die Dankbarkeit“, fragt Rosenberg.

Um so besser, dass die Eheleute Schindler in Erika Rosenberg eine wahre Freundin gefunden hatten, die der Nachwelt die Informationen überantwortet, die sich auch dokumentarisch bestätigen lassen. Die beiden seien völlig unterschiedliche Charakterköpfe gewesen, erzählt Rosenberg. „Er war ein Lebemann, liebte alle Frauen, hat gerne getrunken, liebte schnelle Autos.“ Schnelle Autos, das waren damals solche, die 50 Kilometer pro Stunde erreichten. „Sie war ganz anders: Organisiert, diszipliniert und gläubig.“ Beide wuchsen im Sudetenland auf, das nach dem Ersten Weltkrieg zur Tschechischen Republik wurde. 1927 heirateten sie in Zwittau.

1939 übernahm Oskar Schindler eine stillstehende Fabrik bei Krakau. Laut Rosenberg sollen dort etwa 4600 Menschen gearbeitet haben, von denen etwa 1200 Juden waren — diese retteten Oskar und Emelie Schindler, in dem sie ihre Kontakte nutzten, und so bessere Lebensbedingungen für die Häftlinge ermöglichten. Zudem gelangten sie zu einer Genehmigung für kriegswichtige Produktion, und konnten dadurch die berühmte Liste mit benötigten Arbeitskräften erstellen, die sie so vor dem Tod in einem der Konzentrationslager bewahrte. Die Ansicht, dass Schindler die jüdischen Arbeiter zum eigenen Vorteil ausbeutete, weist Erika Rosenberg in ihren Schilderungen zurück. In der Nähe habe es das Arbeitslager Plaszow gegeben, das für jegliche Gefangene große Qualen und den sicheren Tod bedeutete. „Alle wollten zu Schindler“, sagt Rosenberg. Er habe die Menschen so gut behandelt wie er konnte. Genauso widerspricht Rosenberg der Annahme, dass Oskar Schindler ein Nazi gewesen sei. „Er war kein Nazi, sonst hätte er keine Juden gerettet“, zitiert Erika Rosenberg ihre verstorbene Freundin Emilie Schindler.

Rosenberg selbst ist die Tochter von deutschen Juden, die noch vor dem Holocaust 1936 nach Argentinien flüchteten. Die junge Erika Rosenberg fand über die Geschichten ihrer Eltern und ihr neugieriges Wesen Zugang zu historischen Themen. „Ich fand es spannend, wie die Geschichte unserer Vorfahren uns selbst beeinflusst.“ Als sie Emilie Schindler zum ersten Mal begegnete war sie 39, Emelie Schindler bereits 83 Jahre alt. „Eine selbstbewusste Frau, die aber schon arm und krank war, als ich sie kennenlernte“, sagt die heute 70-jährige Rosenberg. Sie begleitete die Frau bis zum Tod. Über Oskar und Emelie Schindler verfasste sie mehrere Biografien.

Der Vortrag der Historikerin in Backnang endete mit der Botschaft: „Das Wichtigste bleiben Zivilcourage und Menschlichkeit — damals wie heute.“ Dann würden auch Menschen wie Emelie Schindler, eine Heldin an der Seite ihres Mannes, mehr Dankbarkeit erfahren können.

Emelie Schindler (links) mit Erika Rosenberg im Jahr 2000 in Buenos Aires. Foto: J. Rosenberg

Emelie Schindler (links) mit Erika Rosenberg im Jahr 2000 in Buenos Aires. Foto: J. Rosenberg