Eine Reise nach Hildesheim ist immer viel wert, vor allem zu einem , wenn man zu einem Vortrag von so vielen Veranstaltern eingeladen wird: Die Katholische Erwachsenenbildung, die Evangelische Erwachsenenbildung, die Jüdische Kultusgemeinde, die deutsch-israelische Freunde und selbst das Museum haben den Abend ausgezeichnet gestaltet.
Mit Frau Bonnacker-Prinz von der KEB stand ich schon seit langen Monaten in Kontakt. Sie kümmerte sich bis zur letzten Minute um alle Details. Dr. Köhler von Museumsvorstand holte uns freundlicherweise vom Hotel ab und eröffnete den Abend, dann lagen die Begrüßungsworte bei Frau Auerbach, Ehrenbürgerin der Stadt.
Ein sehr interessiertes Publikum verfolgte meine Ausführungen mit großer Aufmerksamkeit. Dann hier und da ein entsprechendes Kommentar und Fragen, auf die ich gerne beantwortete.
Zum anderen dürfte man nicht vergessen, dass Hildesheim und Oskar Schindler verbunden sind, denn er verbrachte zwischen 1970 und 1974 viel Zeit in dieser Stadt bei seiner letzten Geliebte Annemarie Staher. Schließlich war Frau Staher, diejenige, die den berühmten Schindlers Samsonite Koffer voller Dokumentation, Exponate und Auszeichnungen nach seinem Tod im Oktober 1974 aus seiner Frankfurter Wohnung herausholte und in Ihrer Hildesheimer Wohnung ganz heimlich deponierte.
Gestern war ich wieder ohne zu wollen auf Oskar Schindlers Spuren und erfuhr wieder etwas, was meine Vermutungen wieder mal bestätigten. Genauso erging mir voriges Jahr bei meinem Besuch in der Stadt. Plötzlich lud mich der Oberbürgermeister Dr. Machens zum Rathaus ein und eröffnete mir eine sehr interessante Geschichte, die ich in meinem neuen Werk “Oskar Schindler. Seine unbekannten Helfer und Gegner” auch veröffentlichte.
Es sind jahrein jahraus Bruchteile von einer Story voller Intrigen, die dazu führten Oskar Schindler in Jerusalem beizusetzen, obwohl er es in keinem Testamenten ausdrücklich hinterlassen habe und Jahre später, seitens der Kinder der Ami Staher die Dokumentation aus dem Koffer verlegerisch verwerten ließen, ohne Rücksicht auf die Witwe Emilie Schindler, die Alleinerbin von Oskar Schindler. War es nicht Christian Staher, der auch den Koffer als sein Eigentum betrachtete und ihn Israel überließ, ohne Emilie Schindlers Anspruch in Acht zu nehmen?
Eine Dame aus dem Publikum, die sehr gut informiert war, erzählte, sie habe selbst gesehen, wie die Kinder des Ehepaares Staher, nachdem die Eltern gestorben waren, lösten die Wohnung auf und lieblos entsorgten alles, was den Eltern gehörte. Alles landete auf die Straße als Müll. Jedoch den Schindlers Koffer nahmen sie mäuschenstill zu ihrem Domizil nach Stuttgart mit. Was danach geschah, habe ich auch in meinen Büchern veröffentlicht. Das Ehepaar Staher hatte Schulden hinterlassen, daher schlugen ihre Kinder die Erbschaft aus, somit sie nicht einmal den Koffer hätten mitnehmen dürfen. . .
Schindler, Schindler immer wieder neue Geschichten. Mit so viel Stoff kann ich auch demnächst einen Krimi verfassen.
Nach dem Vortrag sind wir ganz herzlich von Frau Bonnacker-Prinz, Dr. Köhler und Herrn Hahn zum Abendessen eingeladen. Es war wieder ein sehr interessanter und gelungener Abend!
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die auch im nächsten Jahr nach Hildesheim zurück kommen will.
Begrüßungsworte von Dr. Köhler vom Museumsvorstand