Donnerstag, 17. November 2022

Letzte Veranstaltung im Auftrag der KAS, Stuttgart, Vortragsreige Rotweil, Böblingen, Heilbronn, Schondorf. Bibliothek der BBS Schondorf, Baden-Württemberg..Última conferencia del ciclo organizado por la KAS Stuttgart..Bibliotecs de la Esc..Superior de oficios Schondorf.

Nürtingen, 15.25 Uhr von diesem Donnerstag 17.November 2022. Vor etwa einer Stunde sind wir von Stuttgart mit einer RE hier angereist. Morgen um 9 Uhr habe ich einen Workshop an der Philipp-Matthäus-Hahn BBS. Die Stadt ist mir  schon vertraut, denn die Schule lud mich schon mehrmals in den letzten Jahren ein. Aber kein Termin war so wichtig wie der morgige: An einem 18.November wurde unser Sohn Eric Gastón geboren. Das werde ich nie vergessen. Es war ein sehr warmer Tag in der Südhalbkugel. Ich war gar nicht vorbereitet, denn der Arzt hatte uns einen anderen Termin gegeben. An einem Tag wie heute begleitete ich meinen Mann zu einem seiner Mandanten, der eine Erdbeerenplantage besaß.  Alles sah so wunderschön aus, die Natur, die Plantage, die Einrichtung. Es lag außerhalb von Buenos Aires. Der Mandant, er hieß Chiche Emiliani - schon längst gestorben - war ein ganz netter junger Mann, der jedes Unternehmen wagte. Ausgerechnet 1973 hatte er mit den Erdbeeren angefangen. Leidenschaftlich, wie er war, führte uns durch die enge Wege zwischen den Erdbeeren, die so wie er sagte, waren die  besten von Argentinien. In der Tat, so große, süße und rote hatte ich ja vorher niemals gesehen!.
Die anziehenden und versuchungsvollen Früchte waren eine Augenschmauch, einladend, um sich zu bücken und pflücken, jedoch nicht nur pflücken, sondern gleich essen.
Ich weiß wirklich nicht mehr, wie viele Male habe ich mich gebückt und auch sie einfach mit den Finger geputzt und gegessen.
Nach etwa einer Stunde verabschiedeten wir uns von Chiche und fuhren nach Buenos Aires zurück.
Gegen Mitternacht fing ich an Bauchschmerzen zu haben, ich dachte, es wären die vielen Erdbeeren, die ich gegessen hatte, aber nach einigen Stunden beschlossen wir in die Entbindungsklink zu fahren. . . und da musste ich bleiben.
Eric wurde genau um 10.10 Uhr morgens geboren. Es war keine einfache Geburt, denn er war sehr groß, wog 4.900 kg. Danach  habe ich herausgestellt, er war der größte von allen Babys, die an diesem Tag geboren wurden. Ein wunderschönes Baby, mollig, rothaarig, rote Backen. Eric ist im Zeichen des Skorpions geboren und dementsprechend ist auch sein Charakter:  stur, begabt, intelligent, ordentlich, pragmatisch. Für ihn gab es nie eine Palette verschiedener Farben, sondern entweder schwarz oder weiß. Keine Mittelpunkte, entschlossen, direkt, authentisch, wahrscheinlich zu authentisch, dass ihn manchmal  manches viel zu viel Mühe gekostet hat.
Mit dem Erlernen, Studium hat er nie Schwierigkeiten gehabt, denn er war fast immer der Beste, aber nicht weil er es wollte, oder auch zu viel  zu lernen brauchte.
Schade, dass wir im Moment so weit weg  voneinander sind, nicht nur geographisch. Es gibt manche Situationen im Leben, die die Kinder von den Eltern entfernen.
Jedoch bleibt Eric unser Sohn auf immer und ewig.
Aus dem Tagebuch einer Autorin, die zwischen den Welten pendelt.






 1973  wurde unser